MÄRKTE EUROPA/Kräftige Verluste in Finanzwerten vor Fed-Entscheid
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DOW JONES--Mit kräftigen Verlusten haben sich Europas Börsen am Dienstag aus dem Handel verabschiedet. Der Euro-Stoxx-50 fiel um 1,3 Prozent auf 5.372 Punkte. Besonders schwach zeigte sich der DAX mit 1,8 Prozent Minus auf 23.329 Zähler. Vor der wegweisenden Zinssitzung der US-Notenbank herrschte ein massiver Käuferstreik, die Kurse fielen schon bei kleineren Verkaufsorders ohne Gegenwehr. Am Markt kamen Sorgen auf über negative Folgen von US-Zinssenkungen, dazu sind die deutschen Konjunkturaussichten schlecht.
Die besonders ausgeprägte DAX-Schwäche führten Händler auf den Mangel an attraktiven Anlagethemen in Deutschland zurück. Außer Rüstung gebe es hier nichts. Auch technisch habe sich das DAX-Bild stark verschlechtert, da der Index mehrfach im Bereich von 23.800 Zählern gescheitert war. Möglicherweise werde nun bis zum Großen Verfalltag am Freitag an den internationalen Derivate-Börsen sogar die 23.000er-Marke getestet.
Nur US-Notenbank im Fokus - Kräftiger Druck auf Banken und Versicherer
Im Fokus der Märkte standen nur die US-Notenbank und die Folgen ihrer Beschlüsse. Sorgen darüber brachten sämtliche Finanzwerte unter Druck. Zudem finden weiter "politische Auseinandersetzungen" um die Fed statt, die die Märkte beunruhigen. So die Ernennung von Trump-Gefolgsmann Stephen Miran zum Fed-Gouverneur und das Gerangel um Fed-Gouverneurin Lisa Cook.
Der Sektor-Index der Banken im Stoxx-600 fiel um 1,9 Prozent, Schlusslicht waren die Versicherer mit 2,1 Prozent Minus. Der Markt könnte es mit Zinssenkungshoffungen übertrieben haben, hieß es. Portfolio-Manager Maik Komoss von Vates Invest warnte: "Eine Zinssenkung in einem Umfeld weiterhin erhöhter Inflation könnte nicht zu einer Entlastung der Märkte führen, sondern im Gegenteil die Zinsstrukturkurve der USA versteilern - mit gravierenden Folgen für Investitionsentscheidungen, Kreditkosten und geldpolitische Glaubwürdigkeit."
Eine steilere Zinskurve führt zu Verlusten bei langen Bonds - die vorzugsweise von Versicherern gehalten werden. Bei den Versicherern gaben Munich Re und Hannover Rück ja 2,7 Prozent ab, bei Swiss Re und Aegon waren es um die 3 Prozent. Bei den Banken fielen Deutsche Bank und Societe Generale um die 3,5 Prozent und Commerzbank sogar um 4,1 Prozent.
Konjunkturaussicht für Deutschland schlecht
Die Konjunkturaussichten für Deutschland sehen weiter schlecht aus. So erwartet der wichtige Verband der Maschinenbauer VDMA für 2026 nur eine marginale Erholung der Produktion um 1 Prozent. Jedoch dürfte sie im aktuellen Jahr um 5 Prozent eingebrochen sein. Die Kapazitäten der Industrie seien nur um knapp 78 Prozent ausgelastet. Für Arbeitsplätze und Konsum ist das ein Menetekel. Der etwas bessere ZEW-Konjunktur-Index wurde daher vom Markt ignoriert.
Die Folgen bekam Prosieben zu spüren: Das schwache Werbegeschäft führte zu einer heftigen Prognosesenkung und drückte die Aktie um 2,5 Prozent. Der TV-Sender erwartet nun nur noch ein adjustiertes EBITDA von 420 bis 470 (zuvor noch 520) Millionen Euro. Das zog auch RTL und die italienische MFE um bis zu 2,2 Prozent tiefer. Die Aktien der Werbeagentur WPP in London gaben 3,5 Prozent nach.
Gute Nachrichten gab es aber auch: Bei Thyssenkrupp traf eine Interessenbekundung an deren Stahlgeschäft von der indischen Jindal Stell ein. Die Aktien stiegen um 4,4 Prozent.
Schaeffler lieferte auf ihrem Investorentag einen optimistischen Ausblick: Die verlustbringende E-Auto-Sparte soll bis 2028 in die Gewinnzone kommen, gleichzeitig die Marge für den Autozulieferer auf 6 bis 8 Prozent rund verdoppelt werden. Die Aktien stiegen um 1,3 Prozent.
Puma kletterten um 2,9 Prozent. Hier inspirierte ein spekulativer Bericht der italienischen Internetseite Dagospia. Demnach könne Adidas bereitstehen, Puma zu kaufen.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.372,31 -1,3% +11,1% Stoxx-50 4.537,45 -1,1% +6,4% Stoxx-600 550,79 -1,1% +9,8% XETRA-DAX 23.329,24 -1,8% +19,3% FTSE-100 London 9.277,03 k.A. +12,6% CAC-40 Paris 7.818,22 -1,0% +7,0% AEX Amsterdam 911,52 -0,8% +4,6% ATHEX-20 Athen 5.117,40 -1,3% +45,2% BEL-20 Bruessel 4.707,31 -1,2% +11,7% BUX Budapest 99.877,82 -0,8% +26,9% OMXH-25 Helsinki 5.029,99 -0,6% +17,2% ISE NAT. 30 Istanbul 11.182,96 k.A. +11,9% OMXC-20 Kopenhagen 1.570,18 +0,3% -25,5% PSI 20 Lissabon 7.737,97 -0,4% +21,8% IBEX-35 Madrid 15.163,30 -1,5% +32,8% FTSE-MIB Mailand 42.504,56 -1,3% +25,9% OBX Oslo 1.577,62 -0,5% +19,2% PX Prag 2.278,55 -0,6% +30,3% OMXS-30 Stockholm 2.614,20 -0,9% +6,2% WIG-20 Warschau 2.819,54 -1,6% +30,8% ATX Wien 4.577,95 -1,5% +26,8% SMI Zuerich 12.018,66 -1,0% +4,7% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:15 % YTD EUR/USD 1,1850 +0,7% 1,1765 1,1761 +13,6% EUR/JPY 173,62 +0,1% 173,37 173,33 +6,5% EUR/CHF 0,9333 -0,2% 0,9348 0,9345 -0,4% EUR/GBP 0,8679 +0,4% 0,8648 0,8652 +4,5% USD/JPY 146,52 -0,6% 147,36 147,38 -6,3% GBP/USD 1,3654 +0,4% 1,3604 1,3593 +8,8% USD/CNY 7,0880 -0,1% 7,0928 7,0935 -1,6% USD/CNH 7,1062 -0,2% 7,1184 7,1190 -3,0% AUS/USD 0,6676 +0,1% 0,6668 0,6663 +7,8% Bitcoin/USD 115.804,40 +0,2% 115.558,45 114.588,75 +22,0% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,40 63,30 +1,7% 1,10 -11,9% Brent/ICE 68,33 67,44 +1,3% 0,89 -9,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.687,52 3.678,50 +0,2% 9,02 +40,2% Silber 42,46 42,69 -0,5% -0,23 +47,8% Platin 1.173,94 1.194,12 -1,7% -20,18 +36,7% Kupfer 4,70 4,72 -0,4% -0,02 +14,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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