MÄRKTE EUROPA/Knapp behauptet - "wenige Farbtupfer in ruhigem Markt"
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten bleibt es am Dienstagnachmittag bei der abwartenden Haltung der Anleger und einer knapp behaupteten Tendenz. Der DAX gibt um 0,3 Prozent auf 17.035 Punkte nach und hält sich damit weiter über der 17.000er Marke. Der Euro-Stoxx-50 liegt mit 4.749 Punkten ebenfalls 0,3 Prozent unter dem Schlussstand vom Montag. Die Renditen in Europa kommen wieder etwas zurück, der Euro kann sich mit knapp 1,08 Dollar gut behaupten. "In einem sehr ruhigen Markt gibt es nur wenige Farbtupfer nach Unternehmenszahlen", so ein Händler. Thema Nummer eins im DAX sind Bayer, die anfängliche Abschläge wettmachen und ins Plus gedreht sind. Bayer steigen um 0,1 Prozent und stehen damit rund 3 Prozent höher als im Tagestief.
Bayer will über drei Jahre nur noch eine gesetzliche Mindestdividende von 0,11 Euro zahlen, um seine Schulden schneller zu reduzieren. "De facto fast eine komplette Streichung im Vergleich zu den 2,40 Euro im Vorjahr", so ein Händler. Längerfristig könne der Schritt aber auch positiv gesehen werden, weil Bayer sich so wesentlich schneller seiner Schulden entledige.
"Warnung vor schwächerem Q1 wirft FMC zurück"
Fresenius Medical Care geben dagegen ihre deutlichen Aufschläge aus dem frühen Geschäft wieder ab und notieren nun 6,0 Prozent im Minus. Der Dialysedienstleister hat im vergangenen Jahr sein zuletzt angehobenes Ergebnisziel übertroffen und für das laufende Jahr ein gegenüber dem Vorjahr beschleunigtes operatives Ergebniswachstum in Aussicht gestellt. Allerdings hat der Finanzvorstand vor einem schwachen ersten Quartal gewarnt, das hat laut Marktteilnehmern die Verkäufe ausgelöst.
Air Liquide auf Allzeithoch - Basic Resources unter Druck
Eine Dividendenerhöhung treibt den Kurs von Air Liquide um 7,6 Prozent nach oben. Der Industriegasehersteller hat trotz eines Umsatzrückgangs mehr verdient und will nun 8,5 Prozent mehr Dividende zahlen, nämlich 3,20 Euro je Aktie. Air Liquide treiben auch den Stoxx-Index der Chemiewerte, der mit einem Plus von 2,2 Prozent die Gewinnerseite bei den Branchen anführt.
Auf der Verliererseite sticht dagegen der Stoxx-Index der Rohstoffwerte mit einem Minus von 1,6 Prozent heraus. "Für Basic Resources ist es einfach viel zu früh", so ein Marktteilnehmer. "Entweder kommt die Inflation über die Rohstoffpreise runter, oder die Notenbanken müssen auf der Bremse bleiben, was die Konjunktur bremst", sagt er. Beide Szenarien seien für die Basic Resources schlecht.
Arcelormittal geben um 1,9 Prozent nach mit der Nachricht, dass der italienische Staat die Aufsicht über das größte Stahlwerk des Landes, Ilva in Taranto, übernehmen will. Die staatliche italienische Investitionsagentur Invitalia hatte sich in den vergangenen Monaten bemüht, ein Abkommen mit Arcelormittal zu schließen. Doch der Konzern weigerte sich, mit frischem Geld das Fortbestehen des Werkes zu sichern. Arcelor hält 68 Prozent an dem Werk, Italien die restlichen 32.
Uneinheitlich fallen die Kommentare zu den Halbjahreszahlen von BHP aus. Zwar habe es einen starken Einbruch beim Nettogewinn gegeben, dies sei jedoch erwartet worden. "Der Ausblick liest sich dagegen ganz zuversichtlich", meint ein Händler. BHP geben trotzdem um 3,3 Prozent nach. Antofagasta steigen dagegen um 0,5 Prozent. Sowohl bei Kupfer als auch Gold habe das Unternehmen von stabilen Preisen profitiert und insgesamt besser abgeschnitten als erwartet.
Um 8,7 Prozent nach oben geht es mit dem Barclays-Kurs. Die Einnahmenerwartung bis 2026 liege klar über dem bisherigen Konsens, so die Citi-Analysten. Auch seien die Pläne zu künftigen Ausschüttungen und Rückkäufen höher als vom Markt erwartet.
Jost Werke fester
1,3 Prozent fester zeigen sich Jost Werke nach dem Zahlenausweis. Der Umsatz liege im erwarteten Rahmen, der Margenanstieg auf 11,3 Prozent sei noch einen Tick kräftiger ausgefallen als erwartet, so erste Bewertungen. Offen sei allerdings noch der Ausblick auf das Jahr.
Als "grob im erwarteten Rahmen" bezeichnen Händler die neue Prognose von Nagarro. Der Kurs des Experten für Digital Engineering gibt um 1,7 Prozent nach.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.749,18 -0,3% -13,89 +5,0% Stoxx-50 4.261,05 -0,4% -15,78 +4,1% DAX 17.034,90 -0,3% -57,36 +1,7% MDAX 25.686,37 -1,3% -327,80 -5,4% TecDAX 3.354,55 -0,9% -30,42 +0,5% SDAX 13.723,37 -0,7% -90,00 -1,7% FTSE 7.714,05 -0,2% -14,45 -0,3% CAC 7.777,79 +0,1% 9,24 +3,1% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,38 -0,02 -0,19 US-Zehnjahresrendite 4,27 -0,02 +0,39 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:30 Mo, 17:04 % YTD EUR/USD 1,0828 +0,4% 1,0772 1,0765 -2,0% EUR/JPY 162,35 +0,3% 161,97 161,66 +4,3% EUR/CHF 0,9528 +0,2% 0,9512 0,9494 +2,7% EUR/GBP 0,8558 +0,0% 0,8554 0,8551 -1,3% USD/JPY 149,94 -0,1% 150,36 150,17 +6,4% GBP/USD 1,2652 +0,5% 1,2593 1,2589 -0,6% USD/CNH (Offshore) 7,1999 -0,2% 7,2081 7,2122 +1,1% Bitcoin BTC/USD 51.856,88 -0,2% 51.977,30 52.168,16 +19,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,61 79,19 +0,5% +0,42 +10,3% Brent/ICE 83,22 83,56 -0,4% -0,34 +8,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 23,88 23,59 +1,2% +0,29 -26,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.025,97 2.018,04 +0,4% +7,94 -1,8% Silber (Spot) 23,06 23,03 +0,2% +0,04 -3,0% Platin (Spot) 910,43 903,00 +0,8% +7,43 -8,2% Kupfer-Future 3,84 3,81 -0,0% -0,00 -1,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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