MÄRKTE EUROPA/Kaum verändert - PCE-Preisdaten wie erwartet
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FRANKFURT (Dow Jones) - Zurückgefallen von ihren Tageshochs zeigen sich Europas Börsen am Freitagnachmittag. Der DAX klettert um 0,23 Prozent auf 18.252 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 0,1 Prozent ab auf 4.898 Zähler. Das Geschäft sei von Umschichtungen angesichts des Halbjahres-Ultimos geprägt, heißt es im Handel. Die Positionsanpassungen bei institutionellen Investoren wie Fonds und Vermögensverwaltern stehen dabei noch vor der Nachrichtenlage im Vordergrund.
Für Gesprächsthema sorgen Wahlen, vor allem die erste Runde der Parlamentswahlen in Frankreich am Wochenende. Besonders für die Bond-Märkte dürfte dies Folgen haben. Der Pariser CAC-40-Index (-0,7%) rutscht daher mit deutlichen Gewinnmitnahmen am stärksten ins Minus. Bei den Anleihen stehen alle Länder Europas unter leichtem Druck, Französische Staatsanleihen geben 0,2 Prozent nach. Übergeordnet belastet die Sorge, die notwendige Konsolidierung der Staatsfinanzen werde ausbleiben.
Für massive Irritationen sorgt dazu das TV-Duell zwischen US-Präsident Joe Biden und seinem Herausforderer Donald Trump. Biden hinterließ keinen guten Eindruck und macht einen Trump-Wahlsieg wahrscheinlicher.
Neue Preisdaten im Fokus - Keine PCE-Überraschung
Bei den Konjunkturdaten stehen globale Preisdaten im Blick: Keine klaren Signale zur Inflation in Europa kamen von den diversen Verbraucherpreisen (CPI) einzelner Länder. Unter anderem lagen Frankreich im, Italien unter und Spanien über dem erwarteten Rahmen. Deutschland zeigte etwas geringere Importpreise.
Auch der mit Spannung erwartete PCE-Preisindex aus den USA lag genau im Rahmen der Konsenserwartungen. Seine Kernratestieg leicht um 0,1 Prozent zum Vormonat oder 2,6 Prozent zum Vorjahr. Dies bestätigt aber die erhoffte Verlangsamung der Preisanstiege. Entsprechend fielen die US-Renditen darauf zurück. In Europa ist die Erholung der Bonds zaghafter, da hier die Frankreich-Wahl wichtiger ist.
DAX liefert starkes Halbjahr - Autos holen wieder auf
Am Berichtstag ist Halbjahres-Ultimo, der DAX liegt gegenüber dem Jahresstart rund 9 Prozent im Plus. Dabei lieferten die ersten drei Monate die Performance, im zweiten Quartal kam nichts mehr hinzu. Den Gewinner stellen Siemens Energy, der Aktienkurs hat sich in den ersten sechs Monaten verdoppelt. Das Schwergewicht SAP hat um gut ein Drittel zugelegt und ist damit für einen guten Teil der Index-Performance verantwortlich.
Rheinmetall mit über 60 Prozent Plus profitieren vom Ukraine-Krieg. Der für Deutschland so wichtige Automobilsektor liegt hingegen weit hinten. Entsprechend wird nun zum Ultimo munter nachgekauft. Anleger hoffen vor allem auf eine gütliche Einigung im Zollstreit zwischen der EU und China.
Mercedes-Benz legen 1,3 Prozent zu, VW um 1,4 Prozent und BMW um 0,2 Prozent. Auch die Titel der Nutzfahrzeughersteller wie Daimler Truck steigen um 1,8 Prozent und Traton sogar 2,8 Prozent. In Frankreich notieren Renault gegen den schwachen CAC-40-Index leicht im Plus.
Airbus werden erneut mit minus 1,6 Prozent verkauft. MTU legen indes 2,9 Prozent zu, ihre Kursverluste nach der Airbus-Prognosesenkung seien übertrieben gewesen, heißt es.
Nike-Ausblick belastet Branchen-Sentiment
Der gesenkte Umsatzausblick von Nike belastet das Sentiment für Wettbewerber wie Adidas und Puma. Während die Ladengeschäfte von Adidas während der laufenden Fußball-EM in Deutschland gut gefüllt sind, rechnet Nike nun mit einem zurückhaltenden Online-Geschäft und in China. Nike brechen an der Wall Street um fast 18 Prozent ein.
Puma fallen daher um 2,8 Prozent. Bei Adidas geht es nur 0,4 Prozent tiefer, da zwei Analysten die Kursziele angehoben haben. In London verlieren Sportartikelhändler wie JD Sports 4,2 Prozent.
Französische Titel unter Druck - Wachstum bei L'Oreal im Risiko
Viele rote Vorzeichen weisen Frankreichss Aktien auf: Bei L'Oreal geht es 3,5 Prozent tiefer. Die Analysten von Jefferies sehen ein Risiko für die Aktienbewertungen. Nach den jüngst durchwachsenen Meldungen zum Zustand des globalen Schönheitsmarktes scheine der Abschwung auch bei L'Oreal angekommen zu sein.
Auch Air France fallen um 4,4 Prozent. Neben der generellen Zurückhaltung gegenüber der Pariser Börse vor der Wahl belasten auch noch Barclays die Aktie mit einer Abstufung zurück auf "Equalweight".
Teamviewer können ihre Verluste deutlich eindämmen auf minus 5,3 Prozent. Sie waren am Morgen prozentual zweistellig eingebrochen nach der Bekanntgabe einer Cyber-Attacke auf das Unternehmen.
Für die Aktie von Delivery Hero geht es um 1,5 Prozent nach unten. Hier hat sich überraschend der CFO aus dem Unternehmen verabschiedet. Eine temporäre Nachfolge wurde benannt.
Nokia legen um 0,7 Prozent zu. Hier wird der Kauf des Anbieters von Netzwerklösungen Infinera positiv gesehen. Der Deal wird als "nicht teuer" eingestuft und sollte sich schnell auf die Profitabilität auswirken.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.897,69 -0,1% -4,91 +8,3% Stoxx-50 4.499,90 +0,0% 1,03 +9,9% DAX 18.251,62 +0,2% 41,07 +9,0% MDAX 25.267,84 -0,4% -106,05 -6,9% TecDAX 3.335,24 +0,1% 4,57 -0,1% SDAX 14.325,83 -0,2% -25,59 +2,6% FTSE 8.187,25 +0,1% 7,57 +5,8% CAC 7.474,62 -0,7% -56,10 -0,9% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,45 -0,00 -0,13 US-Zehnjahresrendite 4,27 -0,02 +0,39 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:25 Do, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0702 -0,0% 1,0694 1,0708 -3,1% EUR/JPY 171,66 -0,2% 172,06 172,02 +10,3% EUR/CHF 0,9614 -0,1% 0,9611 0,9611 +3,6% EUR/GBP 0,8466 -0,0% 0,8463 0,8464 -2,4% USD/JPY 160,38 -0,2% 160,89 160,65 +13,8% GBP/USD 1,2640 -0,0% 1,2636 1,2650 -0,7% USD/CNH (Offshore) 7,2965 -0,1% 7,2957 7,3009 +2,4% Bitcoin BTC/USD 61.484,88 +0,0% 61.522,02 61.708,98 +41,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,67 81,74 -0,1% -0,07 +13,9% Brent/ICE 86,50 86,39 +0,1% +0,11 +13,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,36 34,55 -0,5% -0,19 +7,5% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.329,75 2.327,83 +0,1% +1,92 +13,0% Silber (Spot) 29,36 29,08 +1,0% +0,28 +23,5% Platin (Spot) 1.010,13 992,50 +1,8% +17,63 +1,8% Kupfer-Future 4,40 4,33 +1,7% +0,07 +12,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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