MÄRKTE EUROPA/Hiobsbotschaften von Airbus und Merck belasten den DAX
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FRANKFURT (Dow Jones) - Nach dem Plus am Vortag geht es an den europäischen Börsen am Dienstag wieder nach unten. Dabei zeigt sich der DAX mit einem Minus von 1,1 Prozent auf 18.122 Zähler besonders schwach. Hier belastet zum einen Airbus mit einem Minus von 11 Prozent nach einer massiven Gewinnwarnung. Zum anderen fallen Merck um 8,1 Prozent, nachdem das Unternehmen die Phase-III-Studie mit dem Medikament Xevinapant eingestellt hat. Der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,6 Prozent auf 4.921 Punkte nach. Die Stimmung hat sich jüngst leicht eingetrübt. Zum einen belastet in den USA die andauernde Schwäche des Technologiesektors. Technologiewerte finden sich folglich auch in Europa am Ende der Rangliste mit einem Stoxx-Branchenindex, der um 0,6 Prozent nachgibt. Zum anderen könnte die Berichtssaison zum zweiten Quartal bei den großen internationalen Unternehmen holpriger verlaufen als bisher erwartet.
Die Anleihen notieren aktuell stabil und liefern keinen Impuls für den Aktienmarkt. Der Euro handelt mit 1,0720 Dollar ebenfalls seitwärts. Übergeordnet sorgen die Wahlen in Frankreich für Vorsicht. Dazu stehen am Freitag wichtige Inflationsdaten aus den USA auf dem Programm, so dass der weitere Wochenverlauf eher trendlos erwartet wird. Am Nachmittag werden in den USA der Chicago Fed National Activity Index und der Index des Verbrauchervertrauens veröffentlicht.
Merck und Airbus unter Druck
Airbus hat die Jahresprognosen drastisch gesenkt, vor allem weil es weiter Probleme in der Lieferkette gibt. Bei der Deutschen Bank spricht man von einer "verblüffenden" Warnung und hat die Kaufempfehlung für die Aktie zurückgezogen. Hintergrund der Warnung seien Verzögerungen um ein Jahr beim Auslieferungshochlauf aufgrund andauernder Probleme in der Lieferkette. Darüber hinaus entwickle sich der Bereich Raumfahrt nach einem bereits schwierigen Jahr 2023 weiter unterdurchschnittlich. Die Situation erinnere an den Auslieferungsrückstand von 2022, werde aber diesmal durch die Raumfahrt noch verschärft. Im Schlepptau geht es mit Aktien der Zulieferer von Airbus abwärts. Rolls-Royce sacken in London um 3,6 Prozent ab, MTU im DAX um 5,7 Prozent. Safran geben in Paris um 4,4 Prozent nach. Der Sektor der europäischen Industriewerte, in dem diese Aktien vertreten sind, stellt mit einem Minus von 1,8 Prozent den Verlierer unter den Subindizes.
Grund für die Schwäche in Merck ist ein neuerlicher Rückschlag in der Medikamenten-Pipeline, eine Phase-III-Studie zum Krebsmittel Xevinapant wird eingestellt. Laut den Citi-Analysten hätte es Blockbuster-Potenzial mit einem Spitzenumsatz von bis zu 1,4 Milliarden Euro gehabt. "Merck gehen langsam die Optionen für die kommenden Medikamente aus", kommentiert ein Händler, denn bereits im Dezember war ein MS-Medikament gescheitert.
Astrazeneca hat dagegen mit der Krebstherapie Imfinzi positive Ergebnisse in Blasenkrebstests erzielt. Allerdings wurde der primäre Endpunkt in einer Lungenkrebsstudie nicht erreicht. Der Kurs steigt um 0,4 Prozent.
Um 4,2 Prozent nach oben geht es in Paris mit Eurofins. Das Laborunternehmen weist die Vorwürfe des Leerverkäufers Muddy Waters strikt zurück. Der Kurs war nach den Anschuldigungen am Vortag um über 17 Prozent abgestürzt.
Gegen den schwachen Gesamtmarkt legen Air Liquide um 1,6 Prozent zu. Die Franzosen wollen knapp 800 Millionen Euro in eine Wasserstoff-Produktion in den USA investieren. Hauptkunde wird Exxon Mobil sein, die damit ihre CO2-Bilanz verbessern will.
Covestro (+1,2% auf 54,44 Euro) ziehen weiter an. Das Unternehmen macht sich hübsch für eine mögliche Übernahme durch den staatlichen Ölkonzern Adnoc aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, wobei ein Preis von bis zu 62 Euro je Aktie im Raum steht, wie am Vortag berichtet wurde. Covestro will nun die Sach- und Personalkosten bis 2028 um rund 400 Millionen Euro senken.
Evotec ziehen um 1,2 Prozent an. Das Unternehmen hat eine Zulieferung für ein Programm des US-Verteidigungsministeriums bekannt gegeben. Es soll bis zu 39 Millionen Dollar einbringen.
Die Baumarktkette Hornbach (+2,4%) hat den Gewinn im ersten Quartal dank einer günstigen Witterung deutlich gesteigert und sieht sich trotz ungewisser Verbraucherstimmung im Plan für das Erreichen der Jahresziele.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.921,46 -0,6% -29,52 +8,9% Stoxx-50 4.535,01 -0,2% -6,91 +10,8% DAX 18.122,35 -1,1% -203,23 +8,2% MDAX 25.430,25 -1,1% -273,39 -6,3% TecDAX 3.287,37 -0,4% -13,26 -1,5% SDAX 14.386,05 -1,1% -164,26 +3,1% FTSE 8.264,29 -0,2% -17,26 +7,1% CAC 7.640,72 -0,9% -66,17 +1,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,38 -0,04 -0,19 US-Zehnjahresrendite 4,22 -0,01 +0,34 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:08 Mo, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0723 -0,1% 1,0738 1,0730 -2,9% EUR/JPY 170,92 -0,2% 171,17 171,31 +9,8% EUR/CHF 0,9577 -0,1% 0,9582 0,9583 +3,2% EUR/GBP 0,8449 -0,1% 0,8461 0,8455 -2,6% USD/JPY 159,40 -0,1% 159,41 159,66 +13,1% GBP/USD 1,2692 +0,0% 1,2690 1,2692 -0,2% USD/CNH (Offshore) 7,2858 +0,0% 7,2832 7,2843 +2,3% Bitcoin BTC/USD 61.234,03 +2,0% 60.962,48 61.267,78 +40,6% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 81,09 81,63 -0,7% -0,54 +13,1% Brent/ICE 85,51 86,01 -0,6% -0,50 +12,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,675 34,60 +0,2% +0,07 +8,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.335,73 2.333,33 +0,1% +2,41 +13,3% Silber (Spot) 29,63 29,68 -0,2% -0,05 +24,6% Platin (Spot) 997,28 1.002,00 -0,5% -4,73 +0,5% Kupfer-Future 4,41 4,44 -0,6% -0,03 +12,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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