MÄRKTE EUROPA/Gut behauptet - Delivery Hero überraschen positiv
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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit moderaten Gewinnen sind Europas Börsen zu Wochenbeginn in den Handel gestartet. Die neuen Rekordstände an der Wall Street vom Freitag sorgen für eine insgesamt positive Stimmung. Grund waren überwiegend starke Geschäftszahlen, besonders von Meta und Amazon. Der DAX legt 0,1 Prozent zu auf 16.938 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gewinnt ebenfalls 0,1 Prozent auf 4.661 Punkte.
US-Zinssenkung im März vom Tisch
Recht gut weggesteckt wird damit der kräftige Anstieg der Renditen nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag. Im Handel heißt es, eine Zinssenkung durch die US-Notenbank im März sei nun praktisch vom Tisch. Die Wahrscheinlichkeit dafür wird laut der Deutschen Bank nur noch bei 22 Prozent gesehen. Vor Bekanntgabe der Daten habe sie noch bei 38 Prozent gelegen.
Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets unterstreicht, dass die 353.000 neu geschaffenen Stellen im Januar und auch der Anstieg der Stundenlöhne um 0,6 Prozent doppelt so hoch wie erwartet waren. Entsprechend bremste US-Notenbankpräsident Jerome Powell in einem Interview am Wochenende.
Dieser will eine Entscheidung über eine Zinssenkung nicht überstürzen. Die Zentralbank konzentriere sich jetzt auf den richtigen Zeitpunkt für einen solchen Schritt. Angesichts der jüngsten wirtschaftlichen Stärke habe die Fed aber das Gefühl, "dass wir uns der Frage, wann wir mit einer Zinssenkung beginnen, vorsichtig nähern können".
Deutschland schwächelt beim Export
Genau das Gegenteil wird aus Deutschland vermeldet, hier schwächelt der Export. Er brach im Dezember um 4,6 Prozent zum Vormonat ein - das war fast doppelt so stark wie mit 2,4 Prozent befürchtet. Die Sorge, dass die Schwäche Deutschlands die gesamte EU nach unten ziehen könnte, erhält damit neue Nahrung.
Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank weist darauf hin, damit im Gesamtjahr 2023 die Exporte um 1,4 Prozent zum Vorjahr, die Importe nach Deutschland sogar um 9,7 Prozent eingebrochen seien. "Der deutliche Rückgang der Importe legt bestes Zeugnis dafür ab, dass der inländische private Verbrauch sehr schwach ist. Gleichzeitig zeigt es auch, dass die Industrie wenig Waren aus dem Ausland bestellte, da die Auftragsbücher dünn sind", so Gitzel. In die anderen EU-Staaten wurden 5,5 Prozent weniger exportiert.
Delivery Hero nach Zahlen sehr fest
Kräftige Kursgewinne von 6,4 Prozent zeigen Delivery Hero. Der Lieferdienst vermeldete gute Zahlen. Gelobt wird vor allem, dass die Gewinnschwelle beim Free Cash Flow (FCF) in der zweiten Jahreshälfte 2023 erreicht wurde. Die angekündigte Fokussierung auf die Profitabilität konnte umgesetzt werden. Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024 erwartet Delivery Hero ein Wachstum des Bruttowarenwertes (GMV) von 7 bis 9 Prozent zum Vorjahr, einen positiven FCF und ein bereinigtes EBITDA von 725 bis 775 Millionen Euro.
Auch von der italienischen Bank Unicredit wurden überzeugende Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr bekannt gegeben. Diese sind laut der Citigroup beim Vorsteuergewinn über den Erwartungen ausgefallen. Auch die angekündigte Dividende sei besser, ebenso der Ausblick auf das laufende Jahr. Anleger honorieren dies mit 8,7 Prozent Aufschlag bei den Aktien.
Einen Kurseinbruch von über 22 Prozent zeigen Atos in Paris. Die Refinanzierung der Kredite der angeschlagenen Softwareschmiede geht nicht so reibungslos vor sich wie erhofft. Sogar die Rahmenbedingungen der geplanten Kapitalerhöhung seien nicht mehr gegeben.
Vodafone geben um 1,1 Prozent nach, obwohl das organische Umsatzwachstum im abgelaufenen Quartal laut Angaben aus dem Handel mit 4,7 Prozent über der Schätzung von 4,3 Prozent ausgefallen. Der Ausblick wurde bestätigt.
Um 4,3 Prozent tiefer geht es bei Nordea nach schwachen Viertquartalszahlen. Der Vorsteuergewinn ist laut der Citigroup 11 Prozent unter den Konsenschätzungen geblieben, die Einnahmen 4 Prozent darunter. Zugleich liege die Kostenseite 5 Prozent über den Prognosen.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.660,50 +0,1% 5,95 +3,1% Stoxx-50 4.214,13 +0,2% 7,76 +3,0% DAX 16.937,93 +0,1% 19,72 +1,1% MDAX 25.743,93 +0,4% 92,63 -5,1% TecDAX 3.334,84 +0,3% 10,22 -0,1% SDAX 13.692,46 -0,1% -15,23 -1,9% FTSE 7.648,34 +0,4% 32,80 -1,5% CAC 7.601,47 +0,1% 9,21 +0,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,28 +0,05 -0,29 US-Zehnjahresrendite 4,10 +0,08 +0,22 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:50 Fr, 17:20 % YTD EUR/USD 1,0772 -0,1% 1,0777 1,0792 -2,5% EUR/JPY 160,05 -0,1% 159,95 160,08 +2,9% EUR/CHF 0,9350 +0,0% 0,9355 0,9352 +0,8% EUR/GBP 0,8539 +0,0% 0,8542 0,8538 -1,6% USD/JPY 148,58 +0,1% 148,42 148,33 +5,5% GBP/USD 1,2616 -0,1% 1,2616 1,2640 -0,8% USD/CNH (Offshore) 7,2178 -0,0% 7,2147 7,2159 +1,3% Bitcoin BTC/USD 43.030,82 +1,1% 43.082,87 43.281,86 -1,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 72,28 72,28 0% 0 +0,1% Brent/ICE 77,41 77,33 +0,1% +0,08 +0,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 29,72 29,50 +0,7% +0,22 -10,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.022,55 2.039,87 -0,8% -17,32 -1,9% Silber (Spot) 22,46 22,69 -1,0% -0,23 -5,5% Platin (Spot) 894,77 897,00 -0,2% -2,23 -9,8% Kupfer-Future 3,81 3,82 -0,4% -0,01 -2,1% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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