MÄRKTE EUROPA/Gut behauptet - Auto- und Öltitel laufen
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Weiterhin mit kleinen Aufschlägen zeigen sich Europas Börsen am Dienstagmittag. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 17.942, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,1 Prozent auf 4.986 Punkte nach oben. Bei einem insgesamt ruhigen Geschäft sind Auto- und Öltitel weiterhin gesucht, diese mit dem steigenden Ölpreis und jene mit Nachholpotenzial. Der Stoxx-Index der Autowerte gewinnt 0,7 Prozent, der Stoxx-Index der Öl- und Gastitel 0,6 Prozent. Unter Druck stehen die zinsabhängigen Aktien der Versorger, deren Index um 0,7 Prozent nachgibt. Die Umsätze am Gesamtmarkt leiden unter der Zurückhaltung vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank am Mittwoch.
Es gilt zwar als ausgemacht, dass die Fed die Leitzinsen unverändert belassen wird. Spannend wird aber der Ausblick, insbesondere nach den zuletzt negativen Überraschungen bei der Inflationsentwicklung in den USA. Interessant wird es, zu erfahren, mit wie vielen Zinssenkungen die US-Notenbank selbst für das laufende Jahr rechnet. Bislang hat sie drei Senkungen (bzw 75 Basispunkte) in Aussicht gestellt. Dies entspricht in der Zwischenzeit auch der Markterwartung.
Die geldpolitische Entscheidung der japanischen Notenbank (BoJ) am Morgen setzt derweil kaum Akzente an den Märkten. Die Währungshüter haben wie erwartet ihre Politik der Zinskurvenkontrolle aufgegeben. Auch hat die BoJ ihre Negativzinspolitik beendet. In ihrer ersten Zinserhöhung seit 2007 hob die Notenbank ihren kurzfristigen Leitzins auf 0 bis 0,1 Prozent an. An den Devisenmärkten gerät der Yen nach der Entscheidung unter leichten Abgabedruck.
Im DAX steigen Hannvor Rück mit Analystenempfehlungen um gut 3 Prozent. Airbus setzen ihren Höhenflug mit einem Plus von 1,9 Prozent fort. BMW und VW kommen beide um etwa 1 Prozent voran, Conti um 2,5 Prozent. Dagegen fallen Siemens um 3,6 Prozent zurück.
Unilever profitiert von Umstrukturierung - hoher Übernahmepreis drückt Astrazeneca
Nachrichten aus dem M&A-Universum sorgen für Bewegung. Mit einem Plus von 3,2 Prozent honorieren Anleger Abspaltungspläne von Unilever. Der Konsumgüterkonzern will sein Geschäft mit Speiseeis ausgliedern und restrukturieren. Angestrebt werden Einsparungen von 800 Millionen Euro, die Trennung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. RBC Capital spricht von einem nachvollziehbaren Schritt. Die Sparte weise ein niedrigeres Wachstumsprofil und geringe Kostensynergien auf.
Astrazenecea geben dagegen 1 Prozent ab. Der Pharmakonzern hat den Kauf von Fusion Pharmaceuticals für bis zu 2,4 Milliarden Dollar angekündigt. Mit der Transaktion will Astrazeneca die Entwicklung von Radiokonjugaten der nächsten Generation zur Krebsbehandlung beschleunigen. Der Kaufpreis gilt als sehr hoch und drückt auf den Kurs von Astrazeneca.
Kauf von Atos-Sicherheitssparte durch Airbus ist vom Tisch
Gleich um 19,4 Prozent geht es für Atos an der Pariser Börse nach unten. Die potenziell milliardenschwere Übernahme der Cybersicherheits-Sparte von Atos durch Airbus ist vom Tisch. Wie der Flugzeughersteller mitteilte, hat er die Gespräche über die Atos-Tochter BDS nach "sorgfältiger Abwägung aller Aspekte" beendet.
Ein möglicher Kauf der Sparte war im Handel wie auch bei Analysten weitgehend auf Unverständnis gestoßen, da nicht Teil des Kerngeschäfts. Entsprechend positiv reagiert die Airbus-Aktie mit Aufschlägen von 1,3 Prozent. Für Atos ist die Entwicklung ein Rückschlag, hätte ein Verkauf doch dringend benötigte Liquidität in die Kassen gespült.
Für Fraport geht es nach dem Geschäftsbericht 5 Prozent nach unten. Vor allem der Ausblick des Flughafenbetreibers für 2024 kommt nicht gut an. Fraport will im laufenden Jahr 62 bis 65 Millionen Passagiere empfangen, das entspräche 86 bis 92 Prozent des Niveaus von 2019. Wie JP Morgan anmerkt, liegt der Marktkonsens aber bei 92 Prozent. Auch das EBITDA-Ziel von 1,26 bis 1,36 Milliarden Euro enttäusche - der Konsens liege bei 1,35 Milliarden. In der dritten Reihe steigen Amadeus Fire nach ihren Zahlen um 7,4 Prozent, Deutz brechen dagegen um mehr als 11 Prozent ein.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.985,94 +0,1% 3,18 +10,3% Stoxx-50 4.368,13 -0,2% -6,62 +6,7% DAX 17.942,38 +0,1% 9,70 +7,1% MDAX 26.056,46 -0,3% -79,89 -4,0% TecDAX 3.379,92 -0,1% -3,73 +1,3% SDAX 13.831,19 -0,4% -50,02 -0,9% FTSE 7.704,76 -0,2% -17,79 -0,1% CAC 8.163,90 +0,2% 15,76 +8,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,45 -0,01 -0,12 US-Zehnjahresrendite 4,31 -0,02 +0,43 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:00 Uhr Mo, 17:27 Uhr % YTD EUR/USD 1,0847 -0,2% 1,0866 1,0871 -1,8% EUR/JPY 163,18 +0,7% 163,44 162,16 +4,9% EUR/CHF 0,9634 -0,2% 0,9664 0,9641 +3,8% EUR/GBP 0,8549 +0,1% 0,8550 0,8545 -1,4% USD/JPY 150,43 +0,9% 150,39 149,18 +6,8% GBP/USD 1,2689 -0,3% 1,2709 1,2722 -0,3% USD/CNH (Offshore) 7,2114 +0,1% 7,2096 7,2082 +1,2% Bitcoin BTC/USD 62.575,81 -7,6% 64.886,02 67.843,61 +43,7% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,69 82,72 -0,0% -0,03 +14,2% Brent/ICE 86,83 86,89 -0,1% -0,06 +13,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,385 29,10 -2,5% -0,72 -9,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.155,51 2.161,39 -0,3% -5,88 +4,5% Silber (Spot) 24,97 25,04 -0,3% -0,07 +5,0% Platin (Spot) 903,05 917,42 -1,6% -14,37 -9,0% Kupfer-Future 4,08 4,13 -1,3% -0,05 +4,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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