MÄRKTE EUROPA/Günstige US-Inflationsdaten treiben Börsen und Euro
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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas Börsen weiten die Gewinne nach Veröffentlichung günstiger US-Verbraucherpreise am Mittwochnachmittag kräftig aus. Diese haben sich im Mai gegenüber dem Vormonat unverändert entwickelt, erwartet worden war ein Plus von 0,1 Prozent. Auch im Kern fiel der Anstieg mit 0,2 Prozent geringer als die im Konsens erwarteten 0,3 Prozent aus. Anleger reagieren erleichtert, nachdem die Preisdaten in den jüngsten Lesungen auf der Oberseite überrascht hatten.
Nicht überraschend hält der Markt nach den günstigen US-Inflationszahlen für den Mai Zinssenkungen nun für wahrscheinlicher. Ein Zinsschritt in den USA im September wird am Zinsterminmarkt nun mit 70 Prozent eingepreist nach zuvor rund 50 Prozent. Damit tendiert der Markt nun verstärkt in Richtung von zwei Zinssenkungen im laufenden Jahr nach zuvor ein bis zwei.
Der DAX gewinnt 1,4 Prozent auf 18.632 Punkte, der Euro-Stoxx-50 steigt um 1,4 Prozent auf 5.034 Zähler. Der Euro steigt deutlich auf 1,0831 Dollar, am Anleihemarkt steigen die Notierungen - die Renditen fallen also.
Am Abend stehen nun die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung mit den neuen Notenbankprognosen für Wachstum, Zinsen und Inflation an. Eine Leitzinssenkung am Abend gilt als praktisch ausgeschlossen. Im Fokus steht daher der Ausblick mit den aktualisierten Prognosen für den Zinspfad.
Autoaktien von Tagestiefs erholt
Der Stoxx-Subindex der Autoaktien gibt um 0,1 Prozent nach, im Tief betrug das Minus am Vormittag schon gut 1,5 Prozent. Die EU-Kommission plant zwar Importzölle auf chinesische Elektrofahrzeuge, nachdem eine Untersuchung ergeben hat, dass staatliche chinesische Subventionen die EU-Hersteller von Elektrofahrzeugen in unfairer Weise benachteiligen. Allerdings liegt der Satz weit unter dem, den beispielsweise die USA mit 100 Prozent anwenden und auch unter dem, den die Türkei mit 40 Prozent avisiert hat.
Sollten Gespräche mit chinesischen Behörden nicht zu einer wirksamen Lösung führen, sollen ab 4. Juli Strafzölle erhoben werden. Alle Hersteller batterieelektrischer Fahrzeuge in China, die bei der Untersuchung kooperierten, müssen dann einen zusätzlichen Zoll von 21 Prozent zahlen. BYD, Geely und SAIC sollen mit neuen Zöllen von 17,4 Prozent, 20 bzw 38,1 Prozent belegt werden. Das ist deutlich weniger als der jüngst von den USA auf 100 Prozent erhöhte Satz. Im Handel wird befürchtet, dass China gleichwohl mit Gegenmaßnahmen reagieren könnte.
Belastend auf den Autosektor wirkt auch, dass General Motors die Absatzprognose für Elektroautos gesenkt hat. Schlusslicht bei den Autoaktien im DAX sind Porsche Holding (-6,7%), wobei die Aktie allerdings ex Dividende gehandelt wird. BMW geben um 1,1, Mercedes-Benz um 0,5 und VW um 1,7 Prozent nach. Stabilus knicken unterdessen um 16,7 Prozent ein, nach einer Gewinnwarnung des Autozulieferers.
Bei Rentokil steigt aktivistischer Investor ein
Für Bankaktien geht es im Schnitt um 1,4 Prozent nach oben. Damit erhole sich der Sektor aber nur, denn seit dem Schock über die Ankündigung von raschen Neuwahlen in Frankreich sei es seit Montag - insbesondere bei französischen Branchenwerten - rasant abwärts gegangen, heißt es. Societe Generale gewinnen 2,3 Prozent und BNP Paribas 1,8 Prozent.
In London machen Rentokil einen Satz um 15 Prozent nach oben. Treiber ist der Einstieg eines aktivistischen Investors. Evotec verteuern sich um 3,4 Prozent. Nach Fortschritten innerhalb der Neurologie-Partnerschaft mit Bristol Myers Squibb erhält Evotec eine Meilenzahlung von 20 Millionen Dollar.
Prosus (+1,6%) stecken eine Gewinnwarnung komplett weg. Wegen geringerer Gewinne aus dem Verkauf von Tencent-Aktien rechnet das Beteiligungsunternehmen mit einem Gewinnrückgang um bis zu 29 Prozent. Der bereinigte Gewinn aus dem Kerngeschäft soll sich allerdings nahezu verdoppeln.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.034,23 +1,4% 69,14 +11,3% Stoxx-50 4.562,44 +1,0% 46,59 +11,5% DAX 18.631,72 +1,4% 261,16 +11,2% MDAX 26.788,38 +1,3% 331,05 -1,3% TecDAX 3.469,11 +1,2% 40,51 +4,0% SDAX 15.048,20 +1,4% 209,08 +7,8% FTSE 8.226,72 +1,0% 78,91 +5,4% CAC 7.866,40 +1,0% 77,19 +4,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,53 -0,10 -0,04 US-Zehnjahresrendite 4,27 -0,13 +0,39 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:05 Di, 17:28 % YTD EUR/USD 1,0837 +0,9% 1,0745 1,0727 -1,9% EUR/JPY 168,83 +0,0% 168,96 168,70 +8,5% EUR/CHF 0,9657 +0,2% 0,9642 0,9642 +4,1% EUR/GBP 0,8443 +0,1% 0,8431 0,8432 -2,7% USD/JPY 155,78 -0,9% 157,23 157,28 +10,6% GBP/USD 1,2836 +0,8% 1,2744 1,2721 +0,9% USD/CNH (Offshore) 7,2549 -0,2% 7,2693 7,2737 +1,8% Bitcoin BTC/USD 69.323,72 +2,9% 67.293,44 66.796,02 +59,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,28 77,90 +1,8% +1,38 +9,3% Brent/ICE 83,19 81,92 +1,6% +1,27 +9,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 35,44 34,17 +3,7% +1,28 +6,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.329,79 2.316,83 +0,6% +12,96 +13,0% Silber (Spot) 29,82 29,28 +1,9% +0,55 +25,4% Platin (Spot) 963,38 956,00 +0,8% +7,38 -2,9% Kupfer-Future 4,56 4,51 +1,2% +0,05 +16,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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