MÄRKTE EUROPA/Gewinnmitnahmen vor US-Inflationsdaten belasten
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte sind am Dienstag leichter in den Handel gestartet. So verliert der DAX am Vormittag 0,6 Prozent auf 16.937 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 notiert 0,7 Prozent tiefer bei 4.714 Zählern. Schwächster Sektor sind die Technologiewerte, deren europäischer Subindex 1,6 Prozent leichter tendiert, nachdem es bereits an der Wall Street im Handelsverlauf am Montag zu einsetzenden Gewinnmitnahmen kam. Die Anleihen zeigen sich am Morgen etwas leichter, auch der Euro handelt zunächst unaufgeregt bei etwa 1,0770 Dollar. Während die Berichtssaison wieder mehr Impulse für die Einzelwerte liefert, rund 10 Prozent der Unternehmen aus dem Stoxx-Europe-600 legen diese Woche die Zahlen vor, wird auf die Inflationsdaten aus den USA gewartet, die um 14:30 Uhr zur Veröffentlichung anstehen. Sie können die Entscheidung für die kommenden Tage liefern, ob die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten fortdauert oder eine Konsolidierung ansteht.
US-Disinflationstrend setzt sich fort
Am frühen Nachmittag richten sich die Blicke auf die Inflationsentwicklung in den USA im Januar. Der Disinflationstrend dürfte sich fortsetzen, auch weil ein Basiseffekt aus dem Januar 2023 wirkt. Dass die Konsensschätzung noch unterschritten wird und die Zinssenkungsspekulationen wieder massiv erhöht werden, erwarten die Zinsstrategen der Helaba indes nicht. Auch bei der Kerninflation wirke ein Basiseffekt günstig und in der Tendenz drückend auf die Jahresrate. Die Monatsrate erwartet die Helaba bei plus 0,3 Prozent; dies dürfte den Fed-Vertretern aber weiterhin zu hoch sein, um schon baldigst auf Zinssenkungskurs einzuschwenken. Für die Erreichung des Inflationsziels bedürfte es einer dauerhaften Verlangsamung des Preisauftriebs auf unter 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat.
Schwacher Ausblick belastet Siltronic
Siltronic notieren 7 Prozent im Minus, nachdem der am Vorabend vorgestellte Ausblick auf 2024 enttäuschte. Von den Analysten der Citi heißt es in einer ersten Einschätzung, der Ausblick habe signifikant unter den Markterwartungen gelegen. Der Umsatz werde nun für das Gesamtjahr nur wenig verändert erwartet, die Margen dürften um 3 Prozentpunkte fallen. Ursache seien weiter volle Lager auf Kundenseite und entsprechend geringe Kundennachfrage. Eine Erholung erwarten die Analysten aber ab dem zweiten Halbjahr 2024.
Die Kollegen von Jefferies sehen in dem Rücksetzer in der Aktie eine attraktive Kaufgelegenheit, da die Branche weiterhin am Tiefpunkt des Zyklus operiere, während die Bestände noch abgebaut würden und die Endmärkte sich langsam erholten. Die Bewertung mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von etwa 1,2 stufen sie als attraktiv ein.
Europaweit notieren die Aktien aus dem Rüstungssektor im Plus, hier wird weiter investiert. Im aktuellen Umfeld setzen Anleger unverändert darauf, dass die europäischen Staaten die Rüstungsausgaben dauerhaft nach oben fahren werden. So notieren Rheinmetall 3,7 Prozent im Plus, für Hensoldt geht es um 3,3 Prozent nach oben. Aber auch die Aktien der europäischen Wettbewerber legen zu. In der Vorwoche fand mit der World Defense Show eine wichtige Rüstungsmesse in Saudi-Arabien statt.
Tui fliegt gen Norden
Gut kommen die Zahlen zum ersten Geschäftsquartal von Tui an der Börse an, für die Aktie geht es um 3,7 Prozent nach oben. Das Momentum bei den Reisebuchungen konnte beibehalten werden, die Buchungszahlen stiegen sowohl für das Winter- als auch das Sommergeschäft um rund 8 Prozent. Die Preise konnten im Schnitt um 4 Prozent erhöht werden. Entsprechend drehte Tui beim EBIT überraschenderweise in die Gewinnzone. Das zugrundeliegende EBIT wurde mit plus 6 Millionen Euro ausgewiesen, während Analysten im Konsens einen Verlust von um die 64 Millionen Euro gesehen hatten.
Thyssenkrupp Nucera (+1,6%) hat im Auftaktquartal 2023/24 dank stark wachsender Geschäfte mit Wasserstoffanlagen den Umsatz um etwas mehr als ein Drittel gesteigert, wegen der planmäßig höheren Kosten für den Aufbau des Geschäfts aber einen kleinen Verlust gemacht. Das Neugeschäft konnte mit dem Umsatzwachstum nicht mithalten. Die Jahresprognose bestätigte die Wasserstofftochter von Thyssenkrupp.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.714,36 -0,7% -31,99 +4,3% Stoxx-50 4.218,41 -0,3% -10,76 +3,1% DAX 16.937,16 -0,6% -100,19 +1,1% MDAX 25.978,15 -0,4% -117,19 -4,3% TecDAX 3.400,67 -0,8% -28,62 +1,9% SDAX 13.818,98 -0,5% -65,13 -1,0% FTSE 7.561,86 -0,2% -11,83 -2,1% CAC 7.666,78 -0,3% -23,02 +1,6% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,36 -0,01 -0,22 US-Zehnjahresrendite 4,17 -0,01 +0,29 DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:23 Uhr % YTD EUR/USD 1,0765 -0,1% 1,0773 1,0772 -2,5% EUR/JPY 161,07 +0,1% 160,88 160,99 +3,5% EUR/CHF 0,9490 +0,6% 0,9435 0,9433 +2,3% EUR/GBP 0,8516 -0,2% 0,8532 0,8533 -1,8% USD/JPY 149,63 +0,2% 149,33 149,45 +6,2% GBP/USD 1,2642 +0,1% 1,2627 1,2624 -0,6% USD/CNH 7,2176 +0,0% 7,2149 7,2158 +1,3% Bitcoin BTC/USD 50.082,00 +0,1% 50.046,66 49.752,86 +15,0% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,95 76,92 +0,0% +0,03 +6,6% Brent/ICE 82,18 82,00 +0,2% +0,18 +6,8% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 26,25 25,79 +1,8% +0,47 -16,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.026,10 2.020,12 +0,3% +5,98 -1,8% Silber (Spot) 22,88 22,73 +0,7% +0,16 -3,8% Platin (Spot) 897,50 892,50 +0,6% +5,00 -9,5% Kupfer-Future 3,74 3,72 +0,5% +0,02 -3,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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