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09:53 Uhr, 07.05.2024

MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Zahlenflut mit kräftigen Ausschlägen

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FRANKFURT (Dow Jones) - Freundlich sind die Börsen in Europa auch am Dienstag in den Handel gestartet. Für gute Laune sorgen weiter gute US-Vorlagen. Dort war der Semiconductor-Index um 3 Prozent gestiegen. Zunächst steht das Geschäft aber ganz im Bann einer Zahlenflut aus der Berichtssaison. Hier haben Unternehmen quer durch alle Branchen und gespickt mit zahlreichen Überraschungen ihre Daten vorgelegt.

Unter anderem macht eine Rally von 8,5 Prozent bei der schweizerischen UBS den Sektor der Finanzwerte mit einem Plus von 0,8 Prozent zum bisherigen Tagesgewinner. In Deutschland ragen Infineon, Zalando und Schaeffler positiv hervor. Der DAX legt um 0,3 Prozent auf 18.233 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,4 Prozent auf 4.976 Punkte.

   Positive Grundstimmung von deutschen Aufträgen gebremst 

Für gute Laune jenseits der KI-Euphorie in den USA sorgen in Europa weiter die guten Daten der Einkaufsmanager vom Vortag. Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank unterstreicht, dass nun auch in der Eurozone die Zeichen auf Wachstum stehen. Nach neun Monaten unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten habe der Einkaufsmanagerindex für die Eurozone im März gedreht und sei im April weiter auf 51,7 Zähler gestiegen.

Speziell für Deutschland sieht es aber immer noch nicht gut aus. So weisen die Auftragseingänge für März ein Minus von 0,4 Prozent zum Vormonat aus. "Um das verarbeitende Gewerbe ist es nicht gut bestellt", meint Thomas Gitzel von der VP-Bank. Vor allem weil auch das Auftragsplus des Vormonats von ursprünglichen plus 0,2 Prozent auf einen Rückgang um 0,8 Prozent revidiert wurde. Selbst ohne die volatilen Großaufträge "sieht es nicht berauschend aus". Die deutsche Wirtschaft sei auf einem fragilen Erholungskurs und benötige für einen nachhaltigen Aufschwung mehr Aufträge.

   Zahlenflut in allen Branchen 

Eine wahre Zahlenflut aus allen Branchen gibt es in Europa. Insgesamt sehen die Zahlen aber gut aus, heißt es im Handel.

Infineon steigen um 5,6 Prozent. Hier wurde die Prognose zwar leicht gesenkt, jedoch geringer als befürchtet. Dazu äusserte sich der CEO zuversichtlich, dass dies nun im Jahresverlauf eingehalten werden kann.

Für eine klare positive Überraschung sorgen auch Schaeffler mit ihren Zahlen. "Von einem Autozulieferer hätte man das gerade jetzt nicht erwartet", sagt ein Händler mit Blick auf die jüngste negative Berichterstattung über E-Autos bis hin zu den Massenentlassungen bei Tesla. Schaeffler konnten nun mit 7,9 Prozent eine deutlich über den Erwartungen liegende EBIT-Marge und damit höhere Gewinne vermelden. Die Aktien springen um 10,0 Prozent nach oben.

Auch Zalando legen um 7,0 Prozent zu und sind damit größter DAX-Gewinner. Das Bruttowarenvolumen (GMV) und die Umsätze entsprächen den Erwartungen, aber das bereinigte EBIT habe sich im Jahresvergleich verbessert und sei besser als befürchtet, urteilen die Analysten von Baader. Zalando plane zudem, zum Wachstum zurückzukehren und die Rentabilität weiter zu steigern.

Siemens Healthineers fallen hingegen um 4,7 Prozent. Die Marge ist schwächer als erwartet ausgefallen. Die EBIT-Marge lag bei 15,1 Prozent, der Konsens der Analysten lag mit 15,3 Prozent leicht darüber. Der Jahresausblick wurde aber bestätigt. Auch bei Jungheinrich und Fresenius Medical Care werden einzelne Punkte kritisch interpretiert und drücken die Aktien um 5,2 bzw. 6,9 Prozent ins Minus.

Bei Teamviewer geht es sogar fast 8 Prozent nach unten. Das Software-Unternehmen hat für das erste Quartal bei den im Marktfokus stehenden Billings (fakturierte Umsätze) nur etwa 174,5 Millionen Euro gemeldet. Dies liegt laut den Analysten von JP Morgan rund 5 Prozent unter dem Unternehmenskonsens .

In Frankreich hat der Mischkonzern Bouygues im ersten Quartal einen Verlust ausgewiesen, die Aktien fallen um 4,5 Prozent. Das Minus von Hannover Rück von 2,7 Prozent ist nur der Dividendenausschüttung geschuldet.

Dazu ersetzen die Aktien der Renk Group die Titel von Varta im SDAX. Der außerordentliche Wechsel wird ab dem 9. Mai 2024 wirksam. An der Börse wurde mit einem solchen Schritt gerechnet, nachdem Varta nach dem Cyberangriff die 2023er-Zahlen noch nicht vorgelegt hat. Die Kursreaktionen sind von Eindeckungen geprägt und daher genau umgekehrt: Renk fallen 0,7 Prozent, Varta legen um 5,4 Prozent zu.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %     absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.976,17        +0,4%       19,21         +10,1% 
Stoxx-50                4.421,73        +0,5%       21,54          +8,0% 
DAX                    18.233,10        +0,3%       57,89          +8,8% 
MDAX                   26.476,23        -0,3%      -91,21          -2,4% 
TecDAX                  3.299,17        +0,2%        7,43          -1,2% 
SDAX                   14.631,26        +0,7%      108,68          +4,8% 
FTSE                    8.286,93        +0,9%       73,44          +6,2% 
CAC                     8.026,09        +0,4%       29,45          +6,4% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,44                    -0,03          -0,13 
US-Zehnjahresrendite        4,46                    -0,03          +0,58 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %    Di, 8:19  Mo, 17:30 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0766        -0,0%      1,0758         1,0776   -2,5% 
EUR/JPY                   165,96        +0,1%      166,19         165,91   +6,7% 
EUR/CHF                   0,9755        -0,0%      0,9760         0,9758   +5,1% 
EUR/GBP                   0,8586        +0,2%      0,8579         0,8572   -1,0% 
USD/JPY                   154,17        +0,2%      154,49         153,97   +9,4% 
GBP/USD                   1,2538        -0,2%      1,2541         1,2572   -1,5% 
USD/CNH (Offshore)        7,2189        +0,1%      7,2203         7,2129   +1,3% 
Bitcoin 
BTC/USD                63.788,06        +0,3%   63.550,45      63.385,81  +46,5% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  78,45        78,48       -0,0%          -0,03   +8,2% 
Brent/ICE                  83,34        83,33       +0,0%          +0,01   +9,0% 
GAS                               VT-Settlem.                    +/- EUR 
Dutch TTF                  31,67        31,83       -0,5%          -0,16  -11,5% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.320,59     2.323,64       -0,1%          -3,05  +12,5% 
Silber (Spot)              27,26        27,45       -0,7%          -0,19  +14,6% 
Platin (Spot)             959,70       959,25       +0,0%          +0,45   -3,3% 
Kupfer-Future               4,61         4,63       -0,5%          -0,03  +17,9% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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