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18:21 Uhr, 08.09.2025

MÄRKTE EUROPA/Freundlich - Tech läuft, Frankreich ignoriert

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DOW JONES--Mit Aufschlägen bei ruhigem Geschäft sind Europas Börsen am Montag aus dem Handel gegangen. Der DAX stieg um 0,9 Prozent auf 23.807 Punkte und erholte sich von den Freitagsverlusten. Der Euro-Stoxx-50 verbesserte sich um 0,8 Prozent auf 5.363 Punkte. Die Börsen richteten die Blicke dabei vor allem auf Frankreich. Bei der Vertrauensabstimmung des französischen Premierministers Francois Bayrou wegen seiner Haushaltspläne, die bis Handelsende noch nicht beendet war, ging kein Marktteilnehmer davon aus, dass er sie gewinnen werde.

Auf den Euro seien daher kaum Auswirkungen zu befürchten, sagte Devisenanalyst Francesco Pesole von ING. Ein "realistisches Szenario" sei, dass Präsident Emmanuel Macron dann einen neuen Premierminister der Mitte oder der rechten Mitte ernennen dürfte, um ein abgeschwächtes fiskalisches Konsolidierungspaket umzusetzen.

Frankreichs Staatsanleihen zeigten sich mit einem Aufschlag von rund 77 Basispunkten über den deutschen Renditen, was keine außergewöhnliche Bewegung darstellte. Der Pariser CAC-40-Index legte um 0,8 Prozent zu.

Börsianer schauten zudem auf den Dienstag, wenn die jährliche Revision der US-Arbeitsmarktberichte ansteht. Die ohnehin schwachen Zahlen vom Freitag könnten dann nochmal getoppt werden. Denn die Volkswirte der apoBank betonten, dass es beim letzten Mal um 800.000 Stellen für das Gesamtjahr nach unten ging. Der US-Arbeitsmarkt könnte also noch viel schwächer als befürchtet sein.

Sentix mit schlechten Signalen für deutsche Konjunktur

Wenig Hoffnungszeichen gab es in der deutschen Konjunktur: Im aktuellen Sentix-Index verschlechterten sich Konjunkturlage und -aussichten im September weiter. Der Index brach auf minus 22,1 nach minus 12,8 Punkten ein. Die Konjunkturerwartungen drehten sogar vom grünen in den roten Bereich auf minus 3,5 nach plus 5,0 Punkten.

Telekom unter Druck - SpaceX Konkurrenz für T-Mobile US

Unter Druck standen die Aktien von Deutsche Telekom mit minus 3,8 Prozent. Auslöser war ein Kursrutsch von knapp 4 Prozent bei T-Mobile US in New York. Sie litt darunter, dass wichtige Sattelliten-Frequenzen von Echostar für 17 Milliarden an SpaceX gehen. Konkurrenten wie T-Mobile, Verizon und AT&T fehlen sie damit für ihre künftige Expansion. "Rund zwei Drittel vom Gesamtumsatz kommen von T-Mobile, da sieht man die Sorgen aufziehen", sagte ein Händler zu den Telekom-Verlusten. Denn dank des hohen US-Beitrages werde auch die Dividendenpolitik des DAX-Wertes garantiert.

Für Airbus ging es um 2,2 Prozent nach oben. Mit 61 Auslieferungen im August verbuchte der Flugzeug-Konzern einen saisonalen Monatsrekord, der zuvor nur einmal im Jahr 2016 erreicht worden war. Henkel kletterten um 1,8 Prozent. Die Aktien zählen zu den Underperformern im DAX, seit Jahresbeginn notiert der Wert rund 10 Prozent im Minus. Stützend wirkten nun positive Analystenstimmen, so von Exane BNP mit einer Hochstufung auf "Outperform" und von Santander.

Hannover Rück gaben 0,2 Prozent ab. Der Rückversicherer sprach bei den aktuellen Vertragserneuerungen zum 1. Januar von "stabilen bis leicht rückläufigen Rückversicherungspreisen" in seinem Schaden-Rückversicherungs-Geschäft. Auch Munich Re fielen gegen den Markt um 0,1 Prozent.

Rheinmetall legten um 2,7 Prozent zu, nachdem Jefferies die Kaufempfehlung mit "Buy" und einem Kursziel von 2.250 Euro bestätigt hat.

Hellofresh verloren 1,8 Prozent. Der Mitgründer und Co-CEO des Kochboxen- und Fertiggerichtversenders, Thomas Griesel, verlässt das Unternehmen spätestens mit Ablauf seiner aktuellen Amtszeit am 30. April 2026.

Technologie-Werte mit Nvidia und Meta im Blick

Technologie-Werte in Europa konnten die Sorgen nach negativen Analystenkommentaren zu Nvidia abschütteln. Denn die Citi hat nicht nur das Kursziel für das KI-Schwergewicht auf 200 nach 210 US-Dollar gesenkt, sondern erwartet auch einen Umsatzrückgang in einigen Bereichen, unter anderem durch künftige Konkurrenz durch Broadcom. Infineon im DAX zogen um 1,6 Prozent an.

Schneider Electric in Paris verbesserten sich um 3,6 Prozent, ASML und BE Semiconductor um bis zu 2,5 Prozent. Kurstreiber waren hier übergeordnet die Hoffnungen, beim geplanten Datacenter-Ausbau durch Meta dabei zu sein. Der US-Konzern hatte am Wochenende angekündigt, bis zu 600 Milliarden Dollar in den kommenden drei Jahren hier zu investieren.

Positive Analystenkommentare trieben vor allem die Zulieferer. Continental stiegen um 1,8 Prozent, Valeo und Forvia um bis zu 2,6 Prozent. Unter anderem hatte Fitch Ratings bei Valeo den Kreditausblick auf "stabil" bestätigt.

Bei Kontron (+3,9%) kam gut an, dass sie sich nur wenig betroffen von US-Importzöllen sehen. Das Unternehmen bestätigte, dass ihre Produkte weiter von den Handelszöllen gegen die EU befreit bleiben.

=== 
Index                    Schluss  Entwicklung in %  Seit Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50           5.362,81             +0,8%               +8,6% 
Stoxx-50                4.562,11             +0,3%               +5,5% 
Stoxx-600                 552,04             +0,5%               +8,2% 
XETRA-DAX              23.807,13             +0,9%              +18,5% 
FTSE-100 London         9.208,21              k.A.              +11,6% 
CAC-40 Paris            7.734,84             +0,8%               +4,0% 
AEX Amsterdam             904,68             +0,7%               +2,3% 
ATHEX-20 Athen          5.078,94             -0,3%              +42,7% 
BEL-20 Bruessel         4.793,69             +0,5%              +11,8% 
BUX Budapest          102.973,66             -0,2%              +30,1% 
OMXH-25 Helsinki        5.015,37             +0,7%              +15,4% 
ISE NAT. 30 Istanbul   10.449,36              k.A.               +9,1% 
OMXC-20 Kopenhagen      1.544,73             -0,8%              -26,0% 
PSI 20 Lissabon         7.754,11             +0,6%              +20,8% 
IBEX-35 Madrid         15.002,20             +1,0%              +28,1% 
FTSE-MIB Mailand       41.723,69             +0,3%              +21,7% 
OBX Oslo                1.555,62             +0,3%              +16,6% 
PX  Prag                2.284,77             +0,0%              +29,8% 
OMXS-30 Stockholm       2.640,24             +0,5%               +5,8% 
WIG-20 Warschau         2.862,51             +2,0%              +28,0% 
ATX Wien                4.646,82             +1,1%              +25,5% 
SMI Zuerich            12.312,65             -0,5%               +6,6% 
*bezogen auf Vortagesschluss 
 
DEVISEN                    zuletzt        +/- %        0:00  Fr, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                     1,1750        +0,3%      1,1719         1,1745  +13,1% 
EUR/JPY                     173,45        -0,0%      173,52         172,60   +6,6% 
EUR/CHF                     0,9323        -0,2%      0,9345         0,9359   -0,4% 
EUR/GBP                     0,8675        -0,0%      0,8678         0,8683   +4,9% 
USD/JPY                     147,62        -0,3%      148,07         146,96   -5,8% 
GBP/USD                     1,3544        +0,3%      1,3502         1,3525   +7,9% 
USD/CNY                     7,0971        -0,0%      7,0981         7,0954   -1,5% 
USD/CNH                     7,1231        -0,1%      7,1276         7,1243   -2,8% 
AUS/USD                     0,6588        +0,5%      0,6553         0,6561   +5,9% 
Bitcoin/USD             112.522,05        +1,3%  111.059,05     110.783,80  +17,4% 
 
ROHÖL                      zuletzt  VT-Settlem.       +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                    62,44        61,87       +0,9%           0,57  -13,9% 
Brent/ICE                    66,18        65,50       +1,0%           0,68  -12,2% 
 
METALLE                    zuletzt       Vortag       +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold                      3.638,04     3.586,09       +1,4%          51,95  +36,7% 
Silber                       41,37        41,02       +0,9%           0,35  +42,1% 
Platin                    1.183,46     1.176,26       +0,6%           7,20  +34,3% 
Kupfer                        4,57         4,55       +0,4%           0,02  +11,2% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
(Angaben ohne Gewähr) 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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