MÄRKTE EUROPA/Fester - Berichtssaison sorgt für Bewegung
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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas Börsen drehen am Dienstagnachmittag ins Plus. Ein gelungener Handelsstart an Wall Street stützt. Die Anleger bleiben indes vorsichtig nach dem als falkenhaft aufgenommenen Interview von Fed-Präsident Jerome Powell vom Wochenende. Dazu gesellen sich nun hawkishe Töne vom Präsidenten der Minneapolis Fed, Neel Kashkari. Dieser sieht keine Notwendigkeit, die Leitzinsen schnell zu senken, da das Niveau nicht so hoch sei, um das Wachstum stark zu beeinträchtigen. Für das Gesamtjahr 2024 werden laut der Deutschen Bank nun nur noch Zinssenkungen von 113 Basispunkten (Bp) in den USA eingepreist. Das liegt weit unter dem Hoch vom 12. Januar, als noch Zinssenkungen von insgesamt 168 Bp antizipiert wurden.
Der DAX gewinnt 0,5 Prozent auf 16.995, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,6 Prozent auf 4.684 Punkte nach oben. An den Anleihemärkten geht es mit den Kursen tendenziell weiter nach unten, die Renditen steigen also. Am Devisenmarkt bleibt der Euro unter Druck, die Einheitswährung notiert bei rund 1,0740 Dollar.
Marktthema Nummer Eins ist die Übernahme von Morphosys durch den Schweizer Pharmakonzern Novartis für 2,7 Milliarden Euro. Pro Aktie werden damit 68 Euro geboten, ein Kurs weit unter früheren Durchschnittsniveaus um die 100 Euro. Im Xetra-Handel gingen die Aktien am Vortag bei 57,40 Euro aus dem Geschäft. Der Kurs springt nun weitere 13,8 Prozent und nähert sich mit 65,32 Euro dem Gebotspreis an. Novartis verlieren 0,3 Prozent.
Da Vorstand und Aufsichtsrat von Morphosys dem Angebot bereits zugestimmt haben, ist nach Händlerangaben kein Bietergefecht mehr zu erwarten. Dies könnte auch die Aufmerksamkeit auf andere Titel der Biotech-Branche ziehen, vor allem Biontech, heißt es weiter. Biontech notieren auf Xetra 1,2 Prozent höher.
Infineon geben um 3,5 Prozent nach. Wie bei anderen Branchenunternehmen schwächelt der globale Halbleiterzyklus jenseits des Autosektors. Die Jahresprognose wurde daraufhin angepasst, was jedoch nicht überrasche, heißt es im Handel. Die Umsatzerwartung senkte Infineon auf 16 nach zuvor 17 Milliarden Euro.
Intesa Sanpaolo mit guten Zahlen
RWE verlieren 3,6 Prozent. Zum einen lastet seit Tagen die Schwäche am Anleihemarkt auf den Aktien der Versorger, gelten sie doch allgemein als "bond proxy", zeigen also eine hohe Korrelation. Laut den Stifel-Analysten meiden zudem die ESG-Investoren die Aktie oder fordern zumindest einen Bewertungsabschlag. Kohle und Braunkohle machten rund 20 Prozent des RWE-Portfolios aus und verhinderten den Eintritt neuer Investoren.
Bechtle legen nach Vorlage von Jahreszahlen 2023 um 1,2 Prozent zu. Der Gewinn sei im Einklang mit dem Umsatz gewachsen. Nach negativen Analystenstimmen geht es für Delivery Hero um weitere 3,4 Prozent nach unten.
Bei Aurubis geht es nach Quartalszahlen um 0,3 Prozent höher. Der Gewinn liegt im ersten Quartal im erwarteten Rahmen, der Ausblick wird als optimistisch eingeordnet. Laut den Analysten von Baader steht derzeit allerdings im Fokus, wie die künftige Führungsspitze des Kupferkonzerns aussehen wird.
In der Schweiz fallen UBS nach Zahlen um 3,5 Prozent. Als überraschend gut wird zwar die Reduktion des Verlusts im ersten Quartal eingestuft. Jedoch gefällt der Geschäftsverlauf im Investmentbanking nicht. Die Analysten der Citi bewerten die Zahlen als insgesamt uneinheitlich, loben aber die deutlich höheren geplanten Dividenden-Ausschüttungen. Auch die Zahlen von Intesa Sanpaolo überzeugen - für die Aktie geht es in Mailand 1,7 Prozent nach oben.
Positiv wird an der Börse der Aktienrückkauf von BP aufgenommen, für die Aktie geht es um 5,1 Prozent nach oben. Für 2023 meldete der Öl-Konzern ein ordentliche Ergebnis, mit einem Plus unter dem Strich, das von stärkeren Upstream-Ergebnissen und niedrigeren Unternehmenskosten profitierte, schreibt RBC-Capital-Markets-Analyst Biraj Borkhataria. Außerdem habe BP die Absicht, sein derzeitiges Rückkaufniveau bis Ende 2025 beizubehalten, was so vom Markt nicht erwartet worden sei. Der Aktienrückkauf unterstreiche das Vertrauen in die zukünftige Entwicklung, so der Analyst.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.683,71 +0,6% 28,44 +3,6% Stoxx-50 4.238,74 +0,5% 22,17 +3,6% DAX 16.995,33 +0,5% 91,27 +1,5% MDAX 25.714,14 +0,5% 125,84 -5,2% TecDAX 3.373,29 +0,8% 25,28 +1,1% SDAX 13.935,11 +1,0% 138,79 -0,2% FTSE 7.670,48 +0,8% 57,62 -1,6% CAC 7.635,49 +0,6% 45,53 +1,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,32 +0,00 -0,25 US-Zehnjahresrendite 4,13 -0,03 +0,25 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:13 Mo, 17:25 % YTD EUR/USD 1,0741 -0,0% 1,0761 1,0728 -2,8% EUR/JPY 159,46 -0,2% 159,72 159,69 +2,5% EUR/CHF 0,9371 +0,2% 0,9355 0,9351 +1,0% EUR/GBP 0,8541 -0,3% 0,8565 0,8564 -1,5% USD/JPY 148,45 -0,1% 148,44 148,88 +5,4% GBP/USD 1,2577 +0,3% 1,2565 1,2526 -1,2% USD/CNH (Offshore) 7,2009 -0,3% 7,1986 7,2233 +1,1% Bitcoin BTC/USD 42.971,67 +1,2% 42.754,24 42.517,75 -1,3% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,53 72,78 +1,0% +0,75 +1,9% Brent/ICE 78,64 77,99 +0,8% +0,65 +2,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 28,755 28,13 +2,2% +0,63 -10,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.032,14 2.025,24 +0,3% +6,91 -1,5% Silber (Spot) 22,38 22,35 +0,1% +0,03 -5,9% Platin (Spot) 905,26 898,50 +0,8% +6,76 -8,7% Kupfer-Future 3,79 3,77 +0,6% +0,02 -2,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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