MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Börsenjahr 2023 wurde zum Anlegerfest
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DJ KORREKTUR/MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Börsenjahr 2023 wurde zum Anlegerfest
(In der um 17:54 Uhr gesendeten Meldung sind die Schlussstände für den Euro-Stoxx-50 und den Stoxx-50 falsch angegeben. Es folgt die korrigierte Fassung.)
MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Börsenjahr 2023 wurde zum Anlegerfest
FRANKFURT (Dow Jones) - Mit kleinen Aufschlägen haben sich die europäischen Aktienmärkte am Freitag aus dem Börsenjahr 2023 verabschiedet. Der DAX gewann am letzten Handelstag bei extrem ruhigen Handel 0,3 Prozent auf 16.752 Punkte, er schloss damit gut 250 Punkte unter dem Rekordhoch vom 14. Dezember. Aufs Jahr betrachtet kam der deutsche Auswahlindex auf stattliche plus 20,3 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 gewann am Freitag 0,2 Prozent auf 4.522 Stellen, im Gesamtjahr konnte der europäische Auswahlindex 19,2 Prozent für sich verbuchen.
Nach dem "annus horribilis" 2022, als es in Rekordschüben für Aktien und Anleihen nach unten ging, zeigte sich das abgelaufene Börsenjahr in Geberlaune. Auch an den Anleihemärkten lief es nach einem volatilen Jahresverlauf vor allem gegen Jahresende mit zunehmenden Zinsenkungsfantasien wieder besser - vom Jahreshoch bei knapp 3 Prozent fiel die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen in kürzester Zeit auf unter 2 Prozent. Am Devisenmarkt lief es für den Euro wieder besser - die Einheitswährung wertete rund 4 Prozent gegen den Dollar auf.
Nachlassender Inflationsdruck löst Jubelstimmung an den Börsen aus
Das Jahr 2023 begann mit kräftigen Kursgewinnen, getragen vom Ende der Covid-Restriktionen im Reich der Mitte und der Hoffnung auf eine kräftige Erholung der chinesischen Wirtschaft. Im Frühjahr geriet die Rally an den Aktienmärkten aber ins Stocken, ausgelöst durch eine sich als hartnäckiger als erwartete Inflation und aufkeimende Wachstumssorgen. "Higher for longer", also die Sorge, dass die Zentralbanken länger als befürchtet an ihrer restriktiven Geldpolitik festhalten würden, wurde zum Schreckgespenst an den Börsen.
Mitte des Jahres mehrten sich dann die Zeichen, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hatte, aber erst im Herbst wurde dies zur Gewissheit. Der fallende Preisdruck löste Zinssenkungsspekulationen aus, Aktien und Anleihen gingen in den Rallymodus über. Die Finanzmärkte preisen aktuell 7 EZB-Zinssenkungen für das Jahr 2024 ein, für den Dollarraum sieht es ähnlich aus. "Die Gefahr, dass die Börsen der EZB zu weit vorauslaufen und am Ende enttäuscht werden, ist aktuell groß", warnt QC Partners. Auch das kommende Börsenjahr verspricht also spannend zu werden.
Einer der großen Branchengewinner des Jahres in Europa waren Technologieaktien mit Aufschlägen von knapp 32 Prozent. Für den zinssensiblen Sektor war die Aussicht auf bald fallende Zinsen ein Befreiungsschlag. Der ebenfalls zinssensible Immobiliensektor kam dagegen nur auf ein Plus von 14 Prozent. Fallende Häuserpreise, steigende Finanzierungskosten und milliardenschwere Pleiten wie die der Signa Gruppe des ehemaligen Wunderkindes Rene Benko sorgten für Zurückhaltung.
Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen waren nur eine Randnotiz
Die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen waren für die Börsen nur eine Randnotiz. Dennoch liefen Aktien aus dem Verteidigungssektor weiter gut: die Erwartung langfristig höherer Rüstungsausgaben stützte; Rheinmetall schafften 2023 ein Plus von mehr als 50 Prozent, Leonardo gewannen fast 90 Prozent und Bae Systems über 30 Prozent. Der Öl- und Gassektor blieb zurück mit plus 3 Prozent - mit der Inflationswende entfiel ein wichtiges Kaufargument. Rohstoffaktien litten daneben auch unter der enttäuschenden Erholung der chinesischen Wirtschaft; der Sektor verlor auf Jahressicht rund 6 Prozent.
Nahrungsmittelaktien verloren knapp 3 Prozent im abgelaufenen Jahr, die hohe Inflation drückte auf die Konsumentenstimmung. Bei Pharmawerten war mit dem Ende der Corona-Pandemie die Luft draußen: Im abgelaufenen Börsenjahr musste sich der Sektor mit einem mageren Plus von 6 Prozent begnügen. Aber auch die anderen traditionellen defensiven Branchen Telekom (+4%) sowie Versorger (+9%) blieben weit hinter der Entwicklung an den Gesamtmärkten zurück.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.521,65 +7,27 +0,2% +19,2% Stoxx-50 4.093,37 +13,05 +0,3% +12,1% Stoxx-600 478,58 +0,50 +0,1% +12,6% XETRA-DAX 16.751,64 +50,09 +0,3% +20,3% FTSE-100 London 7.733,24 +10,50 +0,1% +3,6% CAC-40 Paris 7.543,18 +8,02 +0,1% +16,5% AEX Amsterdam 786,82 -0,22 -0,0% +14,2% ATHEX-20 Athen 3.122,79 +20,92 +0,7% +38,7% BEL-20 Bruessel 3.707,77 +3,82 +0,1% +0,2% BUX Budapest 60.620,01 -119,45 -0,2% +38,4% OMXH-25 Helsinki 4.515,97 -13,27 -0,3% -6,1% ISE NAT. 30 Istanbul 8.020,76 +4,87 +0,1% +34,9% OMXC-20 Kopenhagen 2.283,53 +0,49 +0,0% +24,4% PSI 20 Lissabon 6.400,57 -4,09 -0,1% +11,7% IBEX-35 Madrid 10.102,10 +15,90 +0,2% +22,8% FTSE-MIB Mailand 30.351,62 +20,45 +0,1% +27,9% OBX Oslo 1.193,83 +1,93 +0,2% +9,5% PX Prag 1.414,02 +4,03 +0,3% +17,7% OMXS-30 Stockholm 2.398,17 +9,16 +0,4% +17,4% WIG-20 Warschau 2.342,99 -13,33 -0,6% +30,8% ATX Wien 3.434,97 +20,91 +0,6% +9,5% SMI Zuerich 11.137,79 +80,24 +0,7% +3,8% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17:49 % YTD EUR/USD 1,1061 -0,0% 1,1068 1,1080 +3,3% EUR/JPY 155,83 -0,4% 156,35 156,30 +11,0% EUR/CHF 0,9305 -0,4% 0,9319 0,9298 -6,0% EUR/GBP 0,8681 -0,1% 0,8677 0,8695 -1,9% USD/JPY 140,88 -0,3% 141,27 141,06 +7,4% GBP/USD 1,2742 +0,0% 1,2755 1,2744 +5,4% USD/CNH (Offshore) 7,1243 +0,1% 7,0962 7,1150 +2,8% Bitcoin BTC/USD 42.126,92 -1,2% 42.425,16 42.558,56 +153,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,73 71,77 -0,1% -0,04 -6,0% Brent/ICE 77,47 77,15 +0,4% +0,32 -2,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 32,165 34,00 -5,4% -1,83 -60,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.066,94 2.065,37 +0,1% +1,57 +13,3% Silber (Spot) 23,93 24,03 -0,4% -0,09 -0,1% Platin (Spot) 1.000,43 1.008,00 -0,8% -7,58 -6,3% Kupfer-Future 3,89 3,92 -1,0% -0,04 +2,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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