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17:54 Uhr, 29.12.2023

MÄRKTE EUROPA/Etwas fester - Börsenjahr 2023 wurde zum Anlegerfest

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FRANKFURT (Dow Jones) - Mit kleinen Aufschlägen haben sich die europäischen Aktienmärkte am Freitag aus dem Börsenjahr 2023 verabschiedet. Der DAX gewann am letzten Handelstag bei extrem ruhigen Handel 0,3 Prozent auf 16.752 Punkte, er schloss damit gut 250 Punkte unter dem Rekordhoch vom 14. Dezember. Aufs Jahr betrachtet kam der deutsche Auswahlindex auf stattliche plus 20,3 Prozent. Der Euro-Stoxx-50 gewann am Freitag 0,1 Prozent auf 4.518 Stellen, im Gesamtjahr konnte der europäische Auswahlindex 19,1 Prozent für sich verbuchen.

Nach dem "annus horribilis" 2022, als es in Rekordschüben für Aktien und Anleihen nach unten ging, zeigte sich das abgelaufene Börsenjahr in Geberlaune. Auch an den Anleihemärkten lief es nach einem volatilen Jahresverlauf vor allem gegen Jahresende mit zunehmenden Zinsenkungsfantasien wieder besser - vom Jahreshoch bei knapp 3 Prozent fiel die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihen in kürzester Zeit auf unter 2 Prozent. Am Devisenmarkt lief es für den Euro wieder besser - die Einheitswährung wertete rund 4 Prozent gegen den Dollar auf.

   Nachlassender Inflationsdruck löst Jubelstimmung an den Börsen aus 

Das Jahr 2023 begann mit kräftigen Kursgewinnen, getragen vom Ende der Covid-Restriktionen im Reich der Mitte und der Hoffnung auf eine kräftige Erholung der chinesischen Wirtschaft. Im Frühjahr geriet die Rally an den Aktienmärkten aber ins Stocken, ausgelöst durch eine sich als hartnäckiger als erwartete Inflation und aufkeimende Wachstumssorgen. "Higher for longer", also die Sorge, dass die Zentralbanken länger als befürchtet an ihrer restriktiven Geldpolitik festhalten würden, wurde zum Schreckgespenst an den Börsen.

Mitte des Jahres mehrten sich dann die Zeichen, dass die Inflation ihren Höhepunkt überschritten hatte, aber erst im Herbst wurde dies zur Gewissheit. Der fallende Preisdruck löste Zinssenkungsspekulationen aus, Aktien und Anleihen gingen in den Rallymodus über. Die Finanzmärkte preisen aktuell 7 EZB-Zinssenkungen für das Jahr 2024 ein, für den Dollarraum sieht es ähnlich aus. "Die Gefahr, dass die Börsen der EZB zu weit vorauslaufen und am Ende enttäuscht werden, ist aktuell groß", warnt QC Partners. Auch das kommende Börsenjahr verspricht also spannend zu werden.

Einer der großen Branchengewinner des Jahres in Europa waren Technologieaktien mit Aufschlägen von knapp 32 Prozent. Für den zinssensiblen Sektor war die Aussicht auf bald fallende Zinsen ein Befreiungsschlag. Der ebenfalls zinssensible Immobiliensektor kam dagegen nur auf ein Plus von 14 Prozent. Fallende Häuserpreise, steigende Finanzierungskosten und milliardenschwere Pleiten wie die der Signa Gruppe des ehemaligen Wunderkindes Rene Benko sorgten für Zurückhaltung.

   Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen waren nur eine Randnotiz 

Die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen waren für die Börsen nur eine Randnotiz. Dennoch liefen Aktien aus dem Verteidigungssektor weiter gut: die Erwartung langfristig höherer Rüstungsausgaben stützte; Rheinmetall schafften 2023 ein Plus von mehr als 50 Prozent, Leonardo gewannen fast 90 Prozent und Bae Systems über 30 Prozent. Der Öl- und Gassektor blieb zurück mit plus 3 Prozent - mit der Inflationswende entfiel ein wichtiges Kaufargument. Rohstoffaktien litten daneben auch unter der enttäuschenden Erholung der chinesischen Wirtschaft; der Sektor verlor auf Jahressicht rund 6 Prozent.

Nahrungsmittelaktien verloren knapp 3 Prozent im abgelaufenen Jahr, die hohe Inflation drückte auf die Konsumentenstimmung. Bei Pharmawerten war mit dem Ende der Corona-Pandemie die Luft draußen: Im abgelaufenen Börsenjahr musste sich der Sektor mit einem mageren Plus von 6 Prozent begnügen. Aber auch die anderen traditionellen defensiven Branchen Telekom (+4%) sowie Versorger (+9%) blieben weit hinter der Entwicklung an den Gesamtmärkten zurück.

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Index                                 Schluss-  Entwicklung  Entwicklung    Entwicklung 
.                                        stand      absolut         in %           seit 
.                                                                         Jahresbeginn* 
Euro-Stoxx-50                         4.518,28        +3,90        +0,1%         +19,1% 
Stoxx-50                              4.088,67        +8,35        +0,2%         +12,0% 
Stoxx-600                               478,58        +0,50        +0,1%         +12,6% 
XETRA-DAX                            16.751,64       +50,09        +0,3%         +20,3% 
FTSE-100 London                       7.733,24       +10,50        +0,1%          +3,6% 
CAC-40 Paris                          7.543,18        +8,02        +0,1%         +16,5% 
AEX Amsterdam                           786,82        -0,22        -0,0%         +14,2% 
ATHEX-20 Athen                        3.122,79       +20,92        +0,7%         +38,7% 
BEL-20 Bruessel                       3.707,77        +3,82        +0,1%          +0,2% 
BUX Budapest                         60.620,01      -119,45        -0,2%         +38,4% 
OMXH-25 Helsinki                      4.515,97       -13,27        -0,3%          -6,1% 
ISE NAT. 30 Istanbul                  8.020,76        +4,87        +0,1%         +34,9% 
OMXC-20 Kopenhagen                    2.283,53        +0,49        +0,0%         +24,4% 
PSI 20 Lissabon                       6.400,57        -4,09        -0,1%         +11,7% 
IBEX-35 Madrid                       10.102,10       +15,90        +0,2%         +22,8% 
FTSE-MIB Mailand                     30.351,62       +20,45        +0,1%         +27,9% 
OBX Oslo                              1.193,83        +1,93        +0,2%          +9,5% 
PX  Prag                              1.414,02        +4,03        +0,3%         +17,7% 
OMXS-30 Stockholm                     2.398,17        +9,16        +0,4%         +17,4% 
WIG-20 Warschau                       2.342,99       -13,33        -0,6%         +30,8% 
ATX Wien                              3.434,97       +20,91        +0,6%          +9,5% 
SMI Zuerich                          11.137,79       +80,24        +0,7%          +3,8% 
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag 
 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %   Fr, 8:30  Do, 17:49    % YTD 
EUR/USD                1,1061        -0,0%     1,1068     1,1080    +3,3% 
EUR/JPY                155,83        -0,4%     156,35     156,30   +11,0% 
EUR/CHF                0,9305        -0,4%     0,9319     0,9298    -6,0% 
EUR/GBP                0,8681        -0,1%     0,8677     0,8695    -1,9% 
USD/JPY                140,88        -0,3%     141,27     141,06    +7,4% 
GBP/USD                1,2742        +0,0%     1,2755     1,2744    +5,4% 
USD/CNH (Offshore)     7,1243        +0,1%     7,0962     7,1150    +2,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             42.126,92        -1,2%  42.425,16  42.558,56  +153,8% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               71,73        71,77      -0,1%      -0,04    -6,0% 
Brent/ICE               77,47        77,15      +0,4%      +0,32    -2,5% 
GAS                            VT-Settlem.               +/- EUR 
Dutch TTF              32,165        34,00      -5,4%      -1,83   -60,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          2.066,94     2.065,37      +0,1%      +1,57   +13,3% 
Silber (Spot)           23,93        24,03      -0,4%      -0,09    -0,1% 
Platin (Spot)        1.000,43     1.008,00      -0,8%      -7,58    -6,3% 
Kupfer-Future            3,89         3,92      -1,0%      -0,04    +2,2% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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