MÄRKTE EUROPA/Erholung setzt sich vor US-Inflationsdaten fort
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Hoffnung auf günstig ausfallende US-Inflationsdaten im späteren Tagesverlauf und die weitere Erholung an der französichen Börse sorgen am Donnerstagmittag für eine Fortsetzung des Kursaufschwungs an den europäischen Aktienmärkten. Der DAX setzt die Aufwärtsbewegung vom Vortag mit einem Plus von 0,2 Prozent auf 18.441 fort. Der Euro-Stoxx-50 kommt um 0,3 Prozent auf 4.974 Punkte voran. In Paris erholt sich der CAC-40 um weitere 0,5 Prozent. Am Anleihemarkt steigen die Renditen wieder etwas, sie bleiben aber in der ganz engen Spanne der vergangenen Tage. Der Euro zieht zum Dollar leicht an auf 1,0850 Dollar.
Für Zinsoptimismus sorgte zuletzt Fed-Chef Jerome Powell mit seinen Aussagen im US-Kongress. Sie werden so interpretiert, dass die Dynamik am Arbeitsmarkt nachlässt und die Richtung bei der Inflationsentwicklung stimmt, was zumindest Spielraum für eine Zinssenkung eröffnet. Weil die US-Notenbank aber erklärtermaßen auf Datenabhängigkeit setzt, braucht es nun auch günstige Preisdaten.
Nach einer Preis-Stagnation im Vormonat rechnen Anleger und Analysten für Juni nur mit einem geringen Preisanstieg von 0,1 Prozent im Monatsvergleich. Sollten Anleger und Analysten mit dieser Erwartung recht behalten, würde eine erste Zinssenkung im September ein gutes Stück wahrscheinlicher werden. Erwartet wird, dass die Verbraucherpreise zum Vorjahr um 3,1 Prozent gestiegen sind, in der Kernrate um 3,4 Prozent. Aus Deutschland kam am Morgen die Zweitlesung der Juni-Verbraucherpreise. Sie brachten keine Abweichung von den Prognosen.
In Paris erholen sich St. Gobain um 1,4 Prozent, Societe Generale um 1,1 Prozent und BNP Paribas um 1 Prozent. Auf Branchenebene sind in Europa nach günstigen Vorlagen der US-Branchentitel Versorgeraktien gesucht, ihr Stoxx-Index zieht um 0,8 Prozent an. Der Index der Bautitel steigt um 0,6 Prozent.
Bayer sehr fest - Zahlen von Gerresheimer und Fielmann
Um 1,4 Prozent nach oben geht es für die Bayer-Aktie. "Man ist so gute Nachrichten gar nicht mehr gewohnt, viele sind in der Aktie untergewichtet", sagt ein Händler. Nun hat Bayers US-Tochter für ein Parkinson-Medikament den begehrten Fast-Track-Status für eine schnelle Zulassungsüberprüfung erhalten. "Die gibt es natürlich auch nur, wenn die Erfolgsaussichten da sind", so der Teilnehmer.
Positiv werden die Geschäftszahlen von Gerresheimer aufgenommen. Der Kurs steigt um 2,1 Prozent. Der Hersteller von Verpackung für die Pharma-, Biotechnologie- und Kosmetikbranchen hat im zweiten Quartal den Umsatz und den operativen Gewinn leicht gesteigert, unter dem Strich im Vorjahresvergleich aber marginal weniger verdient. Für das zweite Halbjahr erwartet Gerresheimer eine deutliche Belebung des Geschäfts. Der Kurs des Wettbewerbers Schott Pharma zieht um 0,6 Prozent an.
Für Fielmann geht es um 3,2 Prozent nach oben. Die Optikerkette hat den Umsatz im ersten Halbjahr vor allem dank des Wachstums auf den internationalen Märkten deutlich gesteigert. Die operative Marge legte dank Sparmaßnahmen zu. Die jüngst angepasste Umsatzprognose bestätigte Fielmann. Die Marge soll im kommenden Jahr deutlich zulegen.
Fraport werden nach Verkehrszahlen für Juni 3 Prozent niedriger gesehen. Im Juni lagen die Passagierzahlen in Frankfurt immer noch 14,4 Prozent unter dem Wert des entsprechenden Monats im Vor-Corona-Jahr 2019.
Südzucker geben um 6,1 Prozent nach. Der Zuckerkonzern meldete deutlich rückläufige operative Ergebnisse. Zwar hält er an den Jahresprognosen fest, die liegen aber unter den Vorjahreswerten. In Wien geht es für die Aktie der Südzucker-Beteiligung Agrana dagegen um 1,9 Prozent nach oben, obwohl sich auch hier die präsentierten Zahlen allenfalls durchwachsen lesen.
In Zürich sacken Docmorris nach einem Zwischenbericht um fast 20 Prozent ab. Bei Prosiebensat1 (+3,5%) wirkt eine Hochstufung durch JP Morgan auf "Overweight" als Kurstreiber. Evotec fallen dagegen um 5,5 Prozent zurück, nachdem die Deutsche Bank das Papier auf "Neutral" gesenkt hat. Die Kurse des Medienhauses Wolters-Kluwer (-2,4%) und des Werberiesen Publicis (-0,8%) leiden unter dem Entzug von Kaufempfehlungen.
Im TecDAX steigen Süss Micro um 5,5 Prozent auf 68,80 Euro und markieren neue Allzeithochs. Die Deutsche Bank empfiehlt den Titel mit einem Kursziel von 83 Euro frisch zum Kauf.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.974,21 +0,3% 15,35 +10,0% Stoxx-50 4.533,41 +0,4% 16,67 +10,8% DAX 18.440,63 +0,2% 33,41 +10,1% MDAX 25.501,38 -0,4% -112,50 -6,0% TecDAX 3.370,53 +0,2% 7,03 +1,0% SDAX 14.482,36 +0,3% 44,49 +3,7% FTSE 8.213,61 +0,2% 20,10 +6,0% CAC 7.599,50 +0,3% 25,95 +0,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,53 +0,02 -0,04 US-Zehnjahresrendite 4,28 -0,00 +0,40 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:19 Mi, 17:06 % YTD EUR/USD 1,0848 +0,2% 1,0838 1,0822 -1,8% EUR/JPY 175,24 +0,2% 175,27 174,91 +12,6% EUR/CHF 0,9744 +0,0% 0,9748 0,9732 +5,0% EUR/GBP 0,8425 -0,0% 0,8426 0,8433 -2,9% USD/JPY 161,55 -0,0% 161,73 161,66 +14,7% GBP/USD 1,2876 +0,2% 1,2863 1,2833 +1,2% USD/CNH (Offshore) 7,2796 -0,2% 7,2859 7,2908 +2,2% Bitcoin BTC/USD 58.406,64 +1,6% 57.976,99 57.517,24 +34,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 82,30 82,10 +0,2% +0,20 +14,8% Brent/ICE 85,30 85,08 +0,3% +0,22 +12,4% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,245 30,66 +1,9% +0,59 -4,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.381,64 2.371,28 +0,4% +10,36 +15,5% Silber (Spot) 31,03 30,80 +0,7% +0,23 +30,5% Platin (Spot) 991,05 994,00 -0,3% -2,95 -0,1% Kupfer-Future 4,58 4,60 -0,5% -0,02 +16,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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