MÄRKTE EUROPA/DAX steigt mit EZB-Leitzinssenkung auf Rekordhoch
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Donnerstag nach oben. Nachdem die Berichtssaison zuletzt negativ überrascht hatte, lieferten die vorgelegten Quartalszahlen überwiegend positive Überraschungen. Der DAX gewinnt 1 Prozent auf 19.637 Punkte und notierte mit 19.672 Punkten erneut auf einem Rekordhoch. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1.1 Prozent auf 4.960 Punkte nach oben. Gold ist weiter gesucht und markiert wiederum ein Rekordhoch, sowohl in Dollar wie in Euro. Der Euro kommt am Nachmittag deutlicher unter Druck, die Unterstützung für den Dollar kommt von US-Daten, die auf ein weiter gesundes US-Wirtschaftswachstum hindeuten. Die Einzelhandelsumsätze stiegen stärker als erwartet, der Philadelphia-Fed-Index sprang zudem an und die Erstanträge kamen vom Hoch in der Vorwoche deutlicher zurück.
EZB senkt Leitzins um 25 Basispunkte - wie erwartet
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinsen um 25 Basispunkte gesenkt, wie von den Finanzmärkten und Ökonomen allgemein erwartet. Für Tomasz Wieladek, Chefvolkswirt für Europa bei T. Rowe Price, fiel die in der Erklärung verwendete Sprache ausgewogener als von den Märkten erwartet aus. Die EZB spreche zwar von einem schwächeren Wachstum, räume aber gleichzeitig ein, dass die Inflation im Inland weiterhin hoch sei und die Löhne stark stiegen. Es gebe keine Vorgaben für künftige Zinssenkungen, und die EZB beharre auf Entscheidungen von Sitzung zu Sitzung. Diese ausgewogene Sprache signalisiere, dass die EZB sich alle Optionen offen halten wolle. Es sei auch ein Signal, dass politische Ereignisse und Daten die Reaktion der EZB im Dezember bestimmen werden. In Anbetracht bestehender erheblicher Risiken für die kommenden Monate sollte die jetzt erfolgte Zinssenkung als eine Art Sicherheitssenkung interpretiert werden.
Merck-Aussagen auf Kapitalmarkttag gefallen
Für die Aktien der Merck KGaA geht es um 7,1 Prozent nach oben. Der Pharma- und Technologiekonzern äußerte sich zuversichtlich auf seinem Kapitalmarkttag. Positiv kommen hier Aussagen an, dass sich wieder Wachstum in einzelnen Bereichen zeige. Vor allem der Elektronik-Bereich profitiere immer stärker von der globalen Halbleiternachfrage. Dieser soll nun im Gesamtjahr 2024 um 5 bis 9 (zuvor 3 bis 6) Prozent wachsen. Die Sparte habe sich zu einem reinen Spezialisten für Semiconductor und Display Solutions entwickelt und biete Halbleiter-Lösungen, die den hohen Anforderungen an Chips für KI-Anwendungen gerecht werden.
Sartorius machen einen Satz um 15,2 Prozent. Berenberg attestiert dem Labor- und Pharmaausrüster ordentliche Drittquartalszahlen. Die Unternehmensziele für das Geschäftsjahr 2024 seien bekräftigt worden. Insgesamt scheine das dritte Quartal im Vergleich zur jüngeren Historie und angesichts der niedrigen Erwartungen solide ausgefallen zu sein. Dies gelte insbesondere, wenn man die schwächeren Ergebnisse einiger Konkurrenten berücksichtige. Da die Aktien stark leerverkauft worden seien, gehen die Analysten von Eindeckungen aus.
Enttäuscht zeigt man sich von den Nestle-Zahlen. Nestles aktuelle Schwierigkeiten scheinen Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy zufolge beispiellos in der Geschichte des Unternehmens zu sein. Der Konsumgüter-Konzern hatte zuvor seine Umsatzprognose für dieses Jahr zum zweiten Mal gesenkt. "Für einen Supertanker wie Nestle ist das Verfehlen innerhalb weniger Monate enorm", so Bertschy. Nachdem die Aktie seit Jahresbeginn bereits 12 Prozent verloren hat, geht es aktuell um 3,0 Prozent nach oben.
ABB-Zahlen stützen auch Siemens
Die Drittquartalszahlen von ABB enthalten Licht und Schatten. Die Umsätze sind laut JP Morgan 2 Prozent unter den Erwartungen geblieben, der Auftragseingang entspreche den Prognosen. Dafür liege das operative EBITA 1 Prozent über den Schätzungen. Somit verharre die EBITA-Marge von 19,0 Prozent auf dem Rekordniveau vom zweiten Quartal. ABB ziehen um 2,5 Prozent an. Siemens profitieren mit einem Plus von 2,5 Prozent von den ABB-Zahlen.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.960,43 +1,1% 51,72 +9,7% Stoxx-50 4.483,34 +1,2% 52,36 +9,5% DAX 19.636,70 +1,0% 203,89 +17,2% MDAX 27.166,60 +0,4% 110,83 +0,1% TecDAX 3.426,50 +1,1% 36,47 +2,7% SDAX 13.986,87 +0,5% 72,55 +0,2% FTSE 8.386,79 +0,7% 57,72 +7,7% CAC 7.608,89 +1,6% 116,89 +0,9% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,20 +0,02 -0,37 US-Zehnjahresrendite 4,09 +0,07 +0,21 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:45 Uhr Mi, 17:04 Uhr % YTD EUR/USD 1,0831 -0,3% 1,0854 1,0879 -1,9% EUR/JPY 162,30 -0,1% 162,27 162,75 +4,3% EUR/CHF 0,9370 -0,3% 0,9403 0,9400 +1,0% EUR/GBP 0,8333 -0,3% 0,8358 0,8364 -3,9% USD/JPY 149,86 +0,2% 149,51 149,56 +6,4% GBP/USD 1,2996 +0,0% 1,2986 1,3008 +2,2% USD/CNH (Offshore) 7,1387 +0,0% 7,1341 7,1351 +0,2% Bitcoin BTC/USD 67.160,75 -0,6% 67.387,95 67.508,75 +54,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,77 70,39 +0,5% +0,38 +0,2% Brent/ICE 74,21 74,22 -0,0% -0,01 -1,0% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,7 39,50 +0,5% +0,21 +7,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.687,92 2.673,99 +0,5% +13,93 +30,3% Silber (Spot) 31,81 31,68 +0,4% +0,14 +33,8% Platin (Spot) 1.005,57 998,00 +0,8% +7,57 +1,4% Kupfer-Future 4,33 4,37 -0,9% -0,04 +9,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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