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13:12 Uhr, 26.01.2024

MÄRKTE EUROPA/DAX nahe Allzeitoch - Luxuswerte gesucht

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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte notieren am Freitagmittag im Plus. Gute Nachrichten liefert erneut die Berichtssaison, hier vor allem LVMH aus dem Sektor der Luxusgüterhersteller. Das Flaggschiff der Branche legt zweistellig zu, der Sektorindex um gut 4 Prozent. Am deutschen Aktienmarkt sind es die Werte aus dem Gesundheitssektor, die das Interesse der Anleger nach Zahlen auf sich ziehen. So steigen Sartorius um 7,3 Prozent. Auf der anderen Seite büßen RWE 5,2 Prozent ein. Höhere Erträge aus der internationalen Stromerzeugung und ein starkes Handelsgeschäft haben RWE ein besseres Ergebnis beschert als der Konzern selbst in Aussicht gestellt hatte. Für das laufende Jahr erwartet RWE jedoch wegen der gesunkenen Energiepreise an den europäischen Großhandelsmärkten lediglich ein Ergebnis am unteren Ende der Zielspanne.

Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 16.935 Punkte und handelt damit in Reichweite mit dem Allzeithoch bei 17.003 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,9 Prozent auf 4.626 Punkte nach oben, er profitiert mehr von den dem Sektor der Luxusgüterhersteller. An der Börse in Paris geht es für den CAC-40 um 2 Prozent nach oben, angetrieben von den Luxusgüter-Werten.

Nach dem deutlichen Plus am Vortag, getragen durch eine wenig falkenhafte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, können die Anleihen das Plus vom Vortag verteidigen und notieren kaum verändert. Wie die Deutsche Bank anmerkt, wird nun eine Zinssenkung im April mit einer Wahrscheinlichkeit von 93 Prozent nach 63 Prozent vor der Sitzung eingepreist. Bis Juni gehe der Markt von Zinssenkungen von insgesamt 50 Basispunkten aus.

Derweil zeigt sich das Konsumklima. Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat wegen der vielen Krisen und Kriege in der Welt einen deutlichen Dämpfer erlitten. "Das Konsumklima hat zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Dazu trägt neben dem Rückgang der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung auch maßgeblich die Sparneigung der Konsumenten bei, die sich derzeit im Höhenflug befindet", erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.

   Luxusgüterhersteller besser als befürchtet 

LVMH hat im vergangenen Jahr mehr umgesetzt als von Analysten erwartet. Dazu trug vor allem das starke Wachstum im Kerngeschäft mit Mode und Lederwaren bei. Der Luxusgüterkonzern geht zuversichtlich ins neue Jahr. Der Eigentümer der Marken Louis Vuitton, Dior und Celine erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 86,15 Milliarden Euro, was einem organischen Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Laut Citigroup sind sie beim Umsatz 1 Prozent und beim EBIT 3 Prozent über den Schätzungen ausgefallen. LVMH legen um 11,6 Prozent zu, im Fahrwasser gewinnen Christian Dior 11,1 Prozent und Kering 5,5 Prozent.

Aber auch die Getränke-Hersteller, die zuletzt gemieden wurden, stehen oben auf der Kaufliste der Investoren. Remy Cointreau haussieren um 17,2 Prozent nach einem besseren Zwischenbericht. Zahlen und Ausblick beruhigen Anleger und lösen eine Erleichterungsrally aus. Der Konzern erwartet den Jahresumsatz zwar am unteren Rand der Schätzungen von minus 15 bis 20 Prozent. Das sei in den Konsensschätzungen aber bereits enthalten, heißt es von der Citi. Zuletzt hatten Nachrichten zu Anti-Dumping-Untersuchungen in China bei Cognac-Importen die Stimmung stark belastet. Pernod Ricard legen um 6,6 Prozent zu, der Sektor Food & Beverage gewinnt 1,8 Prozent.

   Pharmawerten überraschen positiv 

Die Geschäftszahlen aus der Pharmabranche sorgen zudem für eine positive Überraschung. Im DAX führen Sartorius die Gewinnerliste an. Nach Belastungen durch den Lagerbestandsabbau bei Kunden und schwache Nachfrage in China wird im Ausblick auf das laufende Jahr wieder ein profitables Wachstum erwartet. Die Analysten von Jefferies loben unter anderem den Auftragseingang.

Im Fahrwasser steigen Merck KGaA um 5,5 Prozent. In der Schweiz springen Lonza um 14,3 Prozent nach oben. Hier sorgen die Geschäftszahlen ebenfalls für Erleichterung. Die Belastungen, wie der Wegfall der Gewinne aus der Produktion von Corona-Impfstoffen für Moderna, waren allgemein bekannt. Jefferies hatte allerdings noch höhere Abwärtsrisiken befürchtet.

Enttäuschend aufgenommene Geschäftszahlen der US-Tochter T-Mobile belasten das Sentiment der Deutschen Telekom (-1,6%). Der US-Mobilfunkanbieter meldete einen Gewinn von 2,01 Milliarden Dollar oder 1,67 Dollar pro Aktie. Von Factset befragte Analysten hatten mit 1,91 Dollar je Aktie deutlich erwartet. Allerdings konnte T-Mobile US die Zahl der attraktiven Vertragskunden stärker als erwartet erhöhen - das sollte die Enttäuschung relativieren.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.625,65        +0,9%         43,39          +2,3% 
Stoxx-50                4.185,13        +1,2%         50,85          +2,2% 
DAX                    16.934,54        +0,2%         27,62          +1,1% 
MDAX                   26.147,62        +0,3%         72,04          -3,7% 
TecDAX                  3.341,90        +0,2%          6,58          +0,1% 
SDAX                   13.716,81        +0,0%          5,30          -1,7% 
FTSE                    7.617,78        +1,2%         88,05          -2,6% 
CAC                     7.619,23        +2,1%        155,03          +1,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,28                      -0,01          -0,29 
US-Zehnjahresrendite        4,12                      -0,00          +0,24 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 7.59 Uhr  Do, 17:05 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0873        +0,2%        1,0831         1,0829   -1,6% 
EUR/JPY                   160,66        +0,3%        160,02         159,79   +3,2% 
EUR/CHF                   0,9385        -0,2%        0,9401         0,9396   +1,1% 
EUR/GBP                   0,8532        -0,0%        0,8530         0,8527   -1,7% 
USD/JPY                   147,74        +0,1%        147,76         147,57   +4,9% 
GBP/USD                   1,2745        +0,3%        1,2698         1,2699   +0,2% 
USD/CNH (Offshore)        7,1838        +0,0%        7,1889         7,1819   +0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                41.193,25        +3,2%     40.100,85      39.743,14   -5,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  76,79        77,36         -0,7%          -0,57   +6,4% 
Brent/ICE                  82,12        82,43         -0,4%          -0,31   +6,5% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                   27,1        27,55         -1,6%          -0,45  -14,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.022,58     2.020,81         +0,1%          +1,77   -1,9% 
Silber (Spot)              22,92        22,90         +0,1%          +0,02   -3,6% 
Platin (Spot)             901,54       889,50         +1,4%         +12,04   -9,1% 
Kupfer-Future               3,87         3,87         +0,0%          +0,00   -0,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/ros

(Wiederholung)

FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Aktienmärkte notieren am Freitagmittag im Plus. Gute Nachrichten liefert erneut die Berichtssaison, hier vor allem LVMH aus dem Sektor der Luxusgüterhersteller. Das Flaggschiff der Branche legt zweistellig zu, der Sektorindex um gut 4 Prozent. Am deutschen Aktienmarkt sind es die Werte aus dem Gesundheitssektor, die das Interesse der Anleger nach Zahlen auf sich ziehen. So steigen Sartorius um 7,3 Prozent. Auf der anderen Seite büßen RWE 5,2 Prozent ein. Höhere Erträge aus der internationalen Stromerzeugung und ein starkes Handelsgeschäft haben RWE ein besseres Ergebnis beschert als der Konzern selbst in Aussicht gestellt hatte. Für das laufende Jahr erwartet RWE jedoch wegen der gesunkenen Energiepreise an den europäischen Großhandelsmärkten lediglich ein Ergebnis am unteren Ende der Zielspanne.

Der DAX gewinnt 0,2 Prozent auf 16.935 Punkte und handelt damit in Reichweite mit dem Allzeithoch bei 17.003 Punkten. Für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,9 Prozent auf 4.626 Punkte nach oben, er profitiert mehr von den dem Sektor der Luxusgüterhersteller. An der Börse in Paris geht es für den CAC-40 um 2 Prozent nach oben, angetrieben von den Luxusgüter-Werten.

Nach dem deutlichen Plus am Vortag, getragen durch eine wenig falkenhafte EZB-Präsidentin Christine Lagarde, können die Anleihen das Plus vom Vortag verteidigen und notieren kaum verändert. Wie die Deutsche Bank anmerkt, wird nun eine Zinssenkung im April mit einer Wahrscheinlichkeit von 93 Prozent nach 63 Prozent vor der Sitzung eingepreist. Bis Juni gehe der Markt von Zinssenkungen von insgesamt 50 Basispunkten aus.

Die Verbraucherstimmung in Deutschland hat wegen der vielen Krisen und Kriege in der Welt einen deutlichen Dämpfer erlitten. "Das Konsumklima hat zu Jahresbeginn einen herben Rückschlag hinnehmen müssen. Dazu trägt neben dem Rückgang der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung auch maßgeblich die Sparneigung der Konsumenten bei, die sich derzeit im Höhenflug befindet", erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.

   Luxusgüterhersteller besser als befürchtet 

LVMH hat im vergangenen Jahr mehr umgesetzt als von Analysten erwartet. Dazu trug vor allem das starke Wachstum im Kerngeschäft mit Mode und Lederwaren bei. Der Luxusgüterkonzern geht zuversichtlich ins neue Jahr. Der Eigentümer der Marken Louis Vuitton, Dior und Celine erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 86,15 Milliarden Euro, was einem organischen Wachstum von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Laut Citigroup sind sie beim Umsatz 1 Prozent und beim EBIT 3 Prozent über den Schätzungen ausgefallen. LVMH legen um 11,6 Prozent zu, im Fahrwasser gewinnen Christian Dior 11,1 Prozent und Kering 5,5 Prozent.

Aber auch die Getränke-Hersteller, die zuletzt gemieden wurden, stehen oben auf der Kaufliste der Investoren. Remy Cointreau haussieren um 17,2 Prozent nach einem besseren Zwischenbericht. Zahlen und Ausblick beruhigen Anleger und lösen eine Erleichterungsrally aus. Der Konzern erwartet den Jahresumsatz zwar am unteren Rand der Schätzungen von minus 15 bis 20 Prozent. Das sei in den Konsensschätzungen aber bereits enthalten, heißt es von der Citi. Zuletzt hatten Nachrichten zu Anti-Dumping-Untersuchungen in China bei Cognac-Importen die Stimmung stark belastet. Pernod Ricard legen um 6,6 Prozent zu, der Sektor Food & Beverage gewinnt 1,8 Prozent.

   Pharmawerten überraschen positiv 

Die Geschäftszahlen aus der Pharmabranche sorgen zudem für eine positive Überraschung. Im DAX führen Sartorius die Gewinnerliste an. Nach Belastungen durch den Lagerbestandsabbau bei Kunden und schwache Nachfrage in China wird im Ausblick auf das laufende Jahr wieder ein profitables Wachstum erwartet. Die Analysten von Jefferies loben unter anderem den Auftragseingang.

Im Fahrwasser steigen Merck KGaA um 5,5 Prozent. In der Schweiz springen Lonza um 14,3 Prozent nach oben. Hier sorgen die Geschäftszahlen ebenfalls für Erleichterung. Die Belastungen, wie der Wegfall der Gewinne aus der Produktion von Corona-Impfstoffen für Moderna, waren allgemein bekannt. Jefferies hatte allerdings noch höhere Abwärtsrisiken befürchtet.

Enttäuschend aufgenommene Geschäftszahlen der US-Tochter T-Mobile belasten das Sentiment der Deutschen Telekom (-1,6%). Der US-Mobilfunkanbieter meldete einen Gewinn von 2,01 Milliarden Dollar oder 1,67 Dollar pro Aktie. Von Factset befragte Analysten hatten mit 1,91 Dollar je Aktie deutlich erwartet. Allerdings konnte T-Mobile US die Zahl der attraktiven Vertragskunden stärker als erwartet erhöhen - das sollte die Enttäuschung relativieren.

=== 
Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.625,65        +0,9%         43,39          +2,3% 
Stoxx-50                4.185,13        +1,2%         50,85          +2,2% 
DAX                    16.934,54        +0,2%         27,62          +1,1% 
MDAX                   26.147,62        +0,3%         72,04          -3,7% 
TecDAX                  3.341,90        +0,2%          6,58          +0,1% 
SDAX                   13.716,81        +0,0%          5,30          -1,7% 
FTSE                    7.617,78        +1,2%         88,05          -2,6% 
CAC                     7.619,23        +2,1%        155,03          +1,0% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,28                      -0,01          -0,29 
US-Zehnjahresrendite        4,12                      -0,00          +0,24 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 7.59 Uhr  Do, 17:05 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0873        +0,2%        1,0831         1,0829   -1,6% 
EUR/JPY                   160,66        +0,3%        160,02         159,79   +3,2% 
EUR/CHF                   0,9385        -0,2%        0,9401         0,9396   +1,1% 
EUR/GBP                   0,8532        -0,0%        0,8530         0,8527   -1,7% 
USD/JPY                   147,74        +0,1%        147,76         147,57   +4,9% 
GBP/USD                   1,2745        +0,3%        1,2698         1,2699   +0,2% 
USD/CNH (Offshore)        7,1838        +0,0%        7,1889         7,1819   +0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD                41.193,25        +3,2%     40.100,85      39.743,14   -5,4% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  76,79        77,36         -0,7%          -0,57   +6,4% 
Brent/ICE                  82,12        82,43         -0,4%          -0,31   +6,5% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                   27,1        27,55         -1,6%          -0,45  -14,2% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.022,58     2.020,81         +0,1%          +1,77   -1,9% 
Silber (Spot)              22,92        22,90         +0,1%          +0,02   -3,6% 
Platin (Spot)             901,54       889,50         +1,4%         +12,04   -9,1% 
Kupfer-Future               3,87         3,87         +0,0%          +0,00   -0,5% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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