MÄRKTE EUROPA/DAX nach US-Job-Report auf Allzeithoch - Bonds fallen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Ganz im Zeichen des US-Arbeitsmarktberichts stehen die Börsen am Freitagnachmittag. Die Daten lagen grob im erwarteten Rahmen oder fielen, konjunkturell gesehen, sogar einen Tick besser als erwartet aus. Für die viel zu weit vorgepreschten Bond-Märkte sind das schlechte Nachrichten. Zeichen einer Rezession gibt es nicht, die US-Notenbank stehe nun nicht unter Zugzwang für Zinssenkungen, die Zinsen können länger hoch bleiben. Entsprechend brechen vor allem langlaufende Anleihen ein, bei 30-jährigen Bundesanleihen geht es bis zu 1,6 Prozent nach unten.
Entspannt zurücklehnen können sich dagegen die Aktienmärkte: Hier bestätigt sich die Aussicht auf eine Sanfte Landung der Konjunktur, die die Gewinne der Aktienunternehmen nach unten absichern. Der DAX erholt sich daher nach einem kurzen Rückgang sofort wieder und steigt um 0,7 Prozent auf 16.746 Punkte - bei 16.751 Punkte wurde sogar ein neues Allzeithoch markiert. Der Euro-Stoxx-50 legt sogar um 1,0 Prozent auf 4.519 Punkte zu.
US-Arbeitsmarkt einfach "solide"
Von den Analysten der Commerzbank heißt es in einer ersten Einschätzung der Daten, der US-Arbeitsmarkt bleibe einfach solide. Die US-Wirtschaft habe im November 199.000 neue Stellen geschaffen und damit mehr als im Oktober bei 150.000. Der große Sprung liege allerdings daran, dass mehrere Streiks endeten. Im Trend verliere die Beschäftigung an Dynamik, bleibe aber stärker als mit einem ausgeglichenen Arbeitsmarkt vereinbar. "Der Bericht stützt unsere Einschätzung, dass die US-Notenbank die Leitzinsen nicht so früh senken wird, wie der Markt es eingepreist hat", betonen die Experten.
Am Aktienmarkt weisen Händler auf die positive Botschaft hin. Dies zeige sich an Einzelwerten und sogar den diversen Sektoren, die alle weiter die Kursänderungen aufwiesen, wie vor den Daten. "Im Prinzip heißt es für Aktien, Zurück auf Los", so ein Händler: "Es gibt hier nichts im Job-Report, was gegen weitere Rekordhochs im DAX spricht".
In Europa stehen Reisewerte mit 1,2 Prozent Plus bei den Gewinnern vorn. Gefolgt von Autos, Haushaltsgütern und Ölwerten. Dieser Mix zeige einen Markt, der auf ganzer Breite nach oben wolle. Ganz hinten steht der Rohstoff-Index mit 1,0 Prozent Minus, dies aber nur wegen eines Kurseinbruchs bei Anglo American.
Hensoldt trotz Kapitalerhöhung im Plus
Einzelne Unternehmen stehen angesichts der Tragweite des US-Berichts kaum im Blick. Hensoldt steigen um 1,7 Prozent nach Abschluss der Kapitalerhöhung zur Finanzierung der Übernahme der ESG GmbH. Hierfür wurden 10,5 Millionen neue Aktien zu 22,94 Euro bei Institutionellen platziert. Im DAX steigen Sartorius um 2,6 Prozent. Der Sprung über die 300-Euro-Marke sorgt für frische Käufe.
In Paris verbessern sich Vivendi um 3,2 Prozent. Der Unterhaltungskonzern kehrt zum 18. Dezember in den französischen Leitindex CAC-40 zurück, wie die Euronext mitteilte. Platz machen müssen Worldline (-0,7%).
In London bauen Anglo American ihren Kurseinbruch auf 12,5 Prozent aus und machen den Sektor-Index der Rohstoffwerte damit im Alleingang zum Tagesverlierer. Hier enttäuschen die Pläne zur Kostensenkung, da sie gleichzeitig eine Produktionskürzung mit sich bringen. Anleger hatten ihre Position in der Aktie erst vor über einer Woche aufgebaut, nachdem überraschend starke Wachstumsdaten aus China gekommen waren.
Umstufungen durch Analysten werden von Anlegern weiter zur Orientierung genutzt und produzieren teils starke Kursausschläge: So geht es um 3,4 Prozent nach unten für Siemens Energy. JP Morgan hat die Aktie auf "Underweight" abgestuft von "Neutral".
Nach einer Kurszielsenkung durch die Deutsche Bank verlieren MTU Aero 1,2 Prozent. Im TecDAX legen Nemetschek trotz einer Abstufung durch Berenberg 1,4 Prozent zu.
Kaum bewegt zeigen sich Vodafone (+0,1%). In Großbritannien fordert eine Anwaltskanzlei von den Mobilfunkanbietern Vodafone, EE, O2 und Three insgesamt 3 Milliarden Pfund an überhöhten Vertragskosten zurück. Laut der Kanzlei Charles Lyndon haben die vier Unternehmen die Handyverträge ihrer Kunden nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit nicht sofort gestoppt.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.518,99 +1,0% 45,22 +19,1% Stoxx-50 4.065,19 +0,9% 35,98 +11,3% DAX 16.745,84 +0,7% 116,85 +20,3% MDAX 26.729,96 +0,7% 195,02 +6,4% TecDAX 3.255,02 +1,1% 34,93 +11,4% SDAX 13.191,01 +0,6% 84,65 +10,6% FTSE 7.576,52 +0,8% 62,80 +0,8% CAC 7.523,41 +1,3% 94,89 +16,2% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,27 +0,07 -0,30 US-Zehnjahresrendite 4,22 +0,07 +0,34 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:16 Do, 17:02 % YTD EUR/USD 1,0748 -0,4% 1,0781 1,0787 +0,4% EUR/JPY 155,15 -0,3% 155,37 155,35 +10,5% EUR/CHF 0,9452 +0,0% 0,9438 0,9455 -4,5% EUR/GBP 0,8583 +0,1% 0,8570 0,8578 -3,0% USD/JPY 144,33 +0,1% 144,12 144,02 +10,1% GBP/USD 1,2522 -0,6% 1,2579 1,2575 +3,5% USD/CNH (Offshore) 7,1807 +0,3% 7,1682 7,1589 +3,7% Bitcoin BTC/USD 43.942,14 +1,8% 43.388,36 43.598,41 +164,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,65 69,34 +1,9% +1,31 -8,0% Brent/ICE 75,60 74,05 +2,1% +1,55 +1,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,185 40,33 -2,8% -1,15 -52,2% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.007,78 2.028,63 -1,0% -20,85 +10,1% Silber (Spot) 23,27 23,81 -2,3% -0,54 -2,9% Platin (Spot) 916,97 911,00 +0,7% +5,97 -14,1% Kupfer-Future 3,82 3,78 +0,9% +0,03 +0,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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