MÄRKTE EUROPA/DAX mit Rekordhoch - Unternehmen liefern
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FRANKFURT (Dow Jones) - An den europäischen Aktienmärkten geht es am Donnerstag überraschend deutlich nach oben. Während die 2024er Wachstumsaussichten für Deutschland nahe der Nulllinie gesehen werden, liefern die Unternehmen aus Deutschland und Europa eine gute Berichtssaison für das Schlussquartal 2023 ab. Zudem sind viele Unternehmen für das laufende Jahr optimistischer, als bisher erwartet. Das weckt die Fantasie der Investoren, die mit Käufen an die Börse kommen und den DAX auf ein neues Allzeithoch schieben. Der DAX gewinnt 0,6 Prozent auf 17.044 Punkte, bei 17.089 Punkten erreichte er ein neues Rekordhoch. Für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,6 Prozent auf 4.740 Punkte nach oben. Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro wenig verändert bei 1,0730 Dollar.
Die Anleihen steigen europaweit, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen fällt leicht auf 2,31 Prozent. EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte die vom EZB-Rat im Januar übermittelte geldpolitische Botschaft. Lagarde sagte in ihrer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments laut veröffentlichtem Redetext, der Inflationsrückgang dürfte sich fortsetzen, die EZB müsse aber sicher sein, dass die Inflation dauerhaft auf 2 Prozent sinken werde. Am Nachmittag könnte die Bekanntgabe der US-Einzelhandelsumsätze Akzente an den Märkten setzen.
Für Luftfahrt- und Rüstung läuft es rund
Airbus verlieren nach Zahlen 0,9 Prozent. Die Analysten Von JP Morgan zeigen nach wie vor äußerst positiv gestimmt, was die mittelfristigen Aussichten betrifft. Sie verweisen auf steigende Flugzeugauslieferungen über viele Jahre hinweg, einen günstigen US-Dollar-Kurs, keine großen neuen Flugzeugentwicklungsprogramme am Horizont und einen Wettbewerber mit vielen Problemen (Boeing).
Als positiv für MTU (+1,7%) wird der Airbus-Ausblick gewertet. Im laufenden Jahr will der europäische Flugzeugbauer 800 Flugzeuge an Kunden übergeben, im vergangenen Jahr waren es 735 Maschinen. MTU ist, teils in Kooperation, Zulieferer und sollte von der höheren Stückzahl mittelfristig profitieren, so ein Aktienhändler.
"Bei allem was mit Luftfahrt- und Rüstung zu tun hat, läuft es gerade rund", kommentiert ein Händler die Zahlen von Safran (+4%). Auch bei Safran gebe es einen starken Gewinn und Cashflow. Entsprechend hebe auch Safran die Dividende kräftig um über 60 Prozent an. Im Ausblick erwartet der Konzern auch 2024 weiter steigende Gewinne. Nach positiven Analystenkommentaren gewinnen Rheinmetall 3,2 Prozent.
Sehr gut kommen die Zahlen der Commerzbank (+4,0%) bei Analysten an. Der bereinigte Nettogewinn habe ihre Schätzung um 28 Prozent übertroffen, so die Citigroup. Die Prognose des Nettozinsergebnisses 2024 habe die Bank auf 7,9 von 7,6 Milliarden Euro erhöht und liege damit über der Citi-Schätzung von 7,7 Milliarden Euro. Der Ergebnismix der Commerzbank sei - getrieben von höher als erwarteten Zinserträgen und einem guten Kostenmanagement - gut, ergänzen die Analysten von JP Morgan.
Stellantis liefert positiven Impuls für Sektor
Als positiven Impuls für den gesamten Sektor werden die Zahlen von Stellantis (+5,1%) gewertet. Der Autokonzern will nach Höchstwerten im vergangenen Jahr bei Umsatz und Gewinn eigene Aktien für insgesamt 3 Milliarden Euro zurückkaufen. Zudem kündigte das Unternehmen für das abgelaufene Jahr eine Erhöhung der Dividende an. Für eine positive Überraschung sorgte am Vorabend zudem Renault (+5,8%) mit ihren Zahlen gesorgt. Sowohl Umsatzwachstum, Cashflow, Marge und auch Gewinn lagen über den Erwartungen. Der Sektor der europäischen Automobilhersteller stellt mit einem Plus von 2,1 Prozent den Gewinner.
Nach Geschäftszahlen für das zweite Halbjahr geht es für Schneider Electric um 2,2 Prozent nach oben. Die Ergebnisse bewegen sich laut JP Morgan im Rahmen der Erwartungen. Allerdings habe sich das organische Umsatzwachstum 80 Basispunkte besser als erwartet entwickelt. Und der Free Cashflow sei mit 4,6 Milliarden Euro weit über der Marktschätzung von 4 Milliarden ausgefallen, so die Analysten.
An der Börse Amsterdam machen DSM einen Satz von 13 Prozent. Neben den sehr guten Unternehmenszahlen dürften vor allem Pläne zur Abspaltung der Tierfuttersparte treiben.
Auch Elmos Semiconductor trotzt einer zwischenzeitlichen Nachfrageschwäche im Chip-Sektor und konnte Umsatz und Gewinn 2023 auf neue Rekordmarken steigern. Gelobt wird besonders die Margenstärke beim EBIT mit 26,2 Prozent, was am oberen Rand der hauseigenen Prognose liegt. Entsprechend stieg das EBIT auf 150,7 Millionen Euro, ein Plus von fast 37 Prozent. Der Ausblick sei zudem zuversichtlich. Elmos haussieren mit Aufschlägen von 9 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.739,51 +0,6% 30,29 +4,8% Stoxx-50 4.228,69 +0,3% 12,20 +3,3% DAX 17.043,67 +0,6% 98,19 +1,7% MDAX 26.264,51 +0,8% 214,44 -3,2% TecDAX 3.394,45 +0,2% 7,54 +1,7% SDAX 13.881,05 +0,3% 44,89 -0,6% FTSE 7.570,21 +0,0% 1,81 -2,9% CAC 7.734,54 +0,7% 57,19 +2,5% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,31 -0,03 -0,26 US-Zehnjahresrendite 4,23 -0,02 +0,35 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7:35 Uhr Mi, 17:01 % YTD EUR/USD 1,0735 +0,1% 1,0731 1,0720 -2,8% EUR/JPY 161,10 -0,2% 161,12 161,46 +3,5% EUR/CHF 0,9483 -0,2% 0,9494 0,9500 +2,2% EUR/GBP 0,8558 +0,2% 0,8537 0,8542 -1,3% USD/JPY 150,06 -0,3% 150,15 150,62 +6,5% GBP/USD 1,2544 -0,2% 1,2570 1,2549 -1,4% USD/CNH (Offshore) 7,2242 -0,0% 7,2259 7,2250 +1,4% Bitcoin BTC/USD 52.340,01 +0,9% 52.040,37 51.661,71 +20,2% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 75,84 76,64 -1,0% -0,80 +5,1% Brent/ICE 80,90 81,60 -0,9% -0,70 +5,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 25,655 24,97 +2,7% +0,69 -20,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.996,23 1.992,36 +0,2% +3,87 -3,2% Silber (Spot) 22,60 22,38 +1,0% +0,23 -4,9% Platin (Spot) 899,93 893,00 +0,8% +6,93 -9,3% Kupfer-Future 3,72 3,70 +0,4% +0,02 -4,5% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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