MÄRKTE EUROPA/DAX mit kleinen Aufschlägen - Verlängerung der Zoll-Frist stützt
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DOW JONES--Die Stimmung für die europäischen Aktienmärkte ist auch am Dienstag unverändert positiv. Der DAX legt am Mittag um 0,1 Prozent auf 24.105 Punkte zu, der Euro-Stoxx-50 notiert mit 5.343 Punkten kaum verändert. Die Umsätze sind vergleichsweise dünn. Bei den Einzeltiteln stehen nur relativ wenige Aktien im Vordergrund, Händler sprechen von einem "Spezialitätenmarkt". Betroffen ist vor allem die dritte Reihe, hier steigt der SDAX auf ein neues Allzeithoch. Auf Branchenebene ziehen die Titel aus dem Reise- und Freizeitbereich sowie der Bankenbranche weiter an, dagegen leiden Immobilienaktien unter Gewinnmitnahmen. Am Gesamtmarkt warten die Teilnehmer auf neue Impulse von der nahenden Berichtssaison zum zweiten Quartal. Im Fokus stehen aber weiterhin vor allem die Zoll-Entwicklungen.
US-Präsident Donald Trump will die Frist für die Aussetzung seiner reziproken Zölle bis zum 1. August verlängern. Eigentlich sollte die Frist am morgigen Mittwoch auslaufen. "Die nächsten dreieinhalb Wochen geben der Trump-Administration viel Spielraum, um das Ganze als ein weiteres 'Eskalations- um Deeskalationsmanöver' zu gestalten, heißt es von Pepperstone-Marktstratege Michael Brown.
Für UBS-Chefvolkswirt Paul Donovan ist es vergebliche Mühe, jeden Trump-Post in den sozialen Medien zu analysieren, wenn die Anleger verständlicherweise mit künftigen Kehrtwendungen rechnen.
Trump hat derweil Japan und Südkorea mitgeteilt, dass die USA Zölle von 25 Prozent auf ihre Waren erheben werden. Auf Japan und Südkorea entfielen im vergangenen Jahr rund 8,5 Prozent der US-Einfuhren, so dass die nun angekündigten Zölle die US-Verbraucherpreisinflation um 0,1 bis 0,2 Prozentpunkt erhöhen dürften. Der Tag dürfte vor diesem Hintergrund erneut von unterdurchschnittlichen Umsätzen am Aktienmarkt begleitet werden. Die Berichtssaison für das zweite Quartal 2025 lässt derweil noch etwas auf sich warten.
Verlängerung des Zoll-Ultimatums zeigt US-Willen zur Einigung
Leicht positiv wertet Thomas Gitzel, Chef-Volkswirt der VP Bank, die Fristverlängerung für Zoll-Verhandlungen. "Im Weißen Haus scheint sich nun aber die Erkenntnis durchzusetzen, dass es mehr Zeit bedarf." Die bislang verschickten Zoll-Briefe seien dazu da, den Druck zu erhöhen. Die EU und China bekamen keine Briefe, da aktuell intensive Verhandlungen liefen, mit China gebe es bereits eine Vereinbarung und fortlaufende Konsultationen. "Die Trump-Administration scheint an einer weiteren Eskalation der Handelsstreitigkeiten kein Interesse zu haben", urteilt Gitzel. Vielmehr möchte das Weiße Haus mit den jeweiligen Handelspartnern Zollvereinbarungen treffen: "Vermutlich dürfte auch der 1. August keine feste Deadline darstellen."
Die neue Frist habe den Zweck, den Druck auf die Handelspartner zu erhöhen, so Gitzel. Vor allem mit den asiatischen Ländern zeige sich US-Präsident Trump unzufrieden. Gerade deshalb seien an diese Länder Mahnbriefe versendet worden. Es sei davon auszugehen, dass es mit der EU zu einer Lösung komme. EU-Importe dürften vermutlich zukünftig mit einem US-Basiszoll von 10 Prozent versehen werden. Für einzelne Produktkategorien könnten sogar höhere Aufschläge fällig werden. Im Fokus stünden dabei insbesondere spezielle Aufschläge für Autos und Autoteile. Genau dies werde aber noch Gegenstand der Verhandlungen in den kommenden Tagen und Wochen sein.
Commerzbank-Hausse läuft weiter
Den größten DAX-Gewinner stellen einmal mehr Commerzbank. Die andauernde Übernahmefantasie und damit verbundene Schieflagen an der Terminbörse treiben den Kurs um gut 4 Prozent nach oben. Daimler Truck sind dagegen nun ins Minus gerutscht, der Kurs gibt um 0,9 Prozent nach. Zum Start hatte noch das neue Aktienrückkaufprogramm nach oben getrieben. Der LKW-Hersteller will eigene Aktien im Wert von bis zu 2 Milliarden Euro (ohne Erwerbsnebenkosten) über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren erwerben.
Der Technologie-Sektor in Europa notiert kaum verändert. Für vorsichtige Stimmung sorgt vor allem der Gewinneinbruch bei Samsung Electronics. Der Konzern rechnet konkret mit einem Minus des Betriebsgewinns im Zeitraum April bis Juni um 56 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Man muss erst auseinanderdividieren, was davon auf hauseigene Probleme und was auf den Sektor zurückgeht", sagt ein Händler.
Im SDAX legen Friedrich Vorwerk 4,6 Prozent zu und Dürr 4,9 Prozent.
=== zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 5.342,73 +0,0% 1,19 +9,1% Stoxx-50 4.475,50 -0,1% -4,25 +4,0% DAX 24.104,58 +0,1% 30,91 +20,9% MDAX 30.880,05 +0,4% 133,17 +20,2% TecDAX 3.912,37 +0,4% 15,24 +14,0% SDAX 17.698,05 +0,5% 87,10 +28,4% CAC 7.710,31 -0,2% -13,16 +4,6% SMI 11.898,00 -0,5% -56,54 +3,0% ATX 4.400,59 -0,2% -7,55 +20,3% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:29 Uhr % YTD EUR/USD 1,1723 +0,1% 1,1710 1,1763 +13,4% EUR/JPY 171,85 +0,5% 170,98 170,39 +5,3% EUR/CHF 0,9351 +0,1% 0,9346 0,9353 -0,4% EUR/GBP 0,8636 +0,3% 0,8606 0,8614 +4,1% USD/JPY 146,59 +0,4% 146,02 144,84 -7,1% GBP/USD 1,3574 -0,2% 1,3605 1,3656 +8,7% USD/CNY 7,1582 -0,0% 7,1597 7,1564 -0,7% USD/CNH 7,1788 -0,0% 7,1792 7,1686 -2,1% AUS/USD 0,6540 +0,7% 0,6491 0,6571 +4,9% Bitcoin/USD 108.784,30 +0,6% 108.183,55 109.625,10 +14,4% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,86 67,93 -0,1% -0,07 -5,3% Brent/ICE 69,62 69,58 +0,1% 0,04 -6,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.325,24 3.336,48 -0,3% -11,24 +27,1% Silber 31,31 31,41 -0,3% -0,10 +12,6% Platin 1.174,12 1.174,11 +0,0% 0,01 +34,0% Kupfer 5,00 4,98 +0,3% 0,01 +24,6% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
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