MÄRKTE EUROPA/DAX knapp über 18.000 Punkte
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die europäischen Börsen bleiben am Freitagnachmittag unter erheblichem Abgabedruck. Der Neuwahlschock in Frankreich belastet weiter - auch die Furcht vor einem Handelskrieg mit China. Die Unsicherheit der Wirtschafts- und Finanzpolitik einer rechten Regierung mit der Gefahr von Steuererhöhungen bis zu Verstaatlichungen in Frankreich seien groß, heißt es im Handel. Die Funktionsfähigkeit der EU könnte gefährdet sein wird befürchtet.
Der DAX verliert 1,3 Prozent auf 18.027 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt 1,8 Prozent auf 4.848 Stellen nach. An der französischen Börse brechen die Kurse mit Abschlägen von 2,6 Prozent ein. Der Euro fällt auf 1,0644 Dollar - die Anleger treten den Weg in den "sicheren" US-Devisenhafen an. Am Anleihemarkt bleibt es zunächst ruhig, allerdings weitet sich die Zinsdifferenz zwischen deutschen und französischen Benchmarkanleihen aus.
Vermögensverwalter Thomas Altmann spricht mit Blick auf die Kombination aus Strafzoll-Diskussionen mit China und aus der Neuwahl in Frankreich gar von einer "toxischen Mischung: Da hilft auch der andauernde Rückenwind von der Wall Street nicht weiter", sagt er mit Blick auf die neue extreme Relative Schwäche der europäischen Börsen und die Rekordjagd bei den Nasdaq-Indizes sowie im S&P-500.
Finanzminister Bruno Le Maire schließt Finanzkrise nicht aus
Im Bankensektor fallen die Kurse um 2,1 Prozent. In Paris geben Societe Generale 5,1 Prozent nach oder BNP 3,8 Prozent - bei einer Krise am französischen Anleihemarkt wären diese besonders betroffen. Der französische Finanzminister Bruno Le Maire schließt eine Finanzkrise in seinem Land nicht aus. Zum Bankensektor heißt es außerdem im Handel, mit rechten Regierungen sei eine Kapitalmarkt- und Bankenunion schwer durchsetzbar. Im DAX fallen Deutsche Bank um 2,2 Prozent, Commerzbank sogar um 5,4 Prozent.
Mit der Sorge vor einem Wahlsieg von Marine Le Pen bei den französischen Neuwahlen begründen Marktteilnehmer auch den deutlichen Rückgang der Rüstungsaktien in Europa. "Mit den Rechten in Frankeich sind die angedachten Kooperationen in der Rüstungsindustrie nicht zu machen", so ein Marktteilnehmer. Rheinmetall verlieren 4,6 Prozent, Thales 6,2 Prozent oder Hensoldt 2,6 Prozent.
Autoaktien fallen im Schnitt um 2 Prozent. Neben der insgesamt gestiegenen Risikoaversion an den Finanzmärkten drückt auf den Sektor auch die Sorge vor einer Eskalation des Handelsstreits mit China. Gerade für deutsche Automobilhersteller wäre dies negativ. VW fallen 1,2 Prozent, BMW 1,1 Prozent oder Continental 3,4 Prozent.
Französische Regierung bietet für Teile von Atos
Die abgestürzte Atos-Aktie macht aber einen Satz um 14 Prozent. Der französische IT-Konzern hat von der französischen Regierung ein unverbindliches Angebot über 700 Millionen Euro für die Übernahme eines Teils seiner Geschäfte erhalten. Atos arbeitet derzeit an der Sanierung ihrer Finanzen und hat ein Rettungsangebot eines Konsortiums um den Hauptaktionär Onepoint angenommen. Die geplante finanzielle Umstrukturierung soll bis Juli umgesetzt werden.
Tesco legen um 1,9 Prozent zu nach Geschäftszahlen. Der britische Einzelhändler habe ein "ermutigendes" erstes Quartal vorgelegt, vor allem der Umsatz auf vergleichbarer Basis in Großbritannien sei besser als erwartet, kommentieren die Analysten von Citi. Er sei um 4,6 Prozent gestiegen. Der Ausblick sei wie erwartet bestätigt worden. Die Analysten sehen weiter einen "Kauf" der Aktie, weil sie nur ein 2025er KGV von 11 aufweise und zudem eine Dividendenrendite von 5 Prozent.
Gegen den schwachen Gesamtmarkt behaupten sich Kontron mit einem Plus von 2 Prozent. Hier stützt ein kleinen Aktienrückkaufprogramm über 10 Millionen Euro. Bis Ende Dezember sollen 434.000 eigene Aktien für höchstens 23 Euro das Stück gekauft werden. Aktuell notieren die Titel aber nur bei 20,50 Euro. Infineon können sich der Malaise am Gesamtmarkt indes nicht entziehen und verbilligen sich um 3,5 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.848,17 -1,8% -87,33 +7,2% Stoxx-50 4.484,49 -0,5% -21,60 +9,6% DAX 18.027,18 -1,3% -238,50 +7,6% MDAX 25.738,29 -1,3% -336,82 -5,2% TecDAX 3.365,34 -1,0% -35,23 +0,8% SDAX 14.408,38 -1,5% -214,91 +3,2% FTSE 8.154,43 -0,1% -9,24 +5,6% CAC 7.505,09 -2,6% -202,93 -0,5% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,36 -0,11 -0,21 US-Zehnjahresrendite 4,22 -0,03 +0,34 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:19 Do, 17:31 % YTD EUR/USD 1,0668 -0,7% 1,0731 1,0762 -3,4% EUR/JPY 167,71 -0,5% 169,73 168,84 +7,8% EUR/CHF 0,9514 -0,9% 0,9598 0,9624 +2,5% EUR/GBP 0,8428 +0,1% 0,8422 0,8433 -2,8% USD/JPY 157,24 +0,1% 158,17 156,89 +11,6% GBP/USD 1,2659 -0,8% 1,2741 1,2761 -0,5% USD/CNH (Offshore) 7,2741 +0,1% 7,2711 7,2674 +2,1% Bitcoin BTC/USD 67.175,86 +0,4% 67.053,15 66.901,94 +54,3% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,06 78,62 +0,6% +0,44 +9,0% Brent/ICE 83,29 82,75 +0,7% +0,54 +9,3% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 34,95 35,80 -2,4% -0,84 +11,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.331,14 2.301,50 +1,3% +29,64 +13,0% Silber (Spot) 29,17 29,03 +0,5% +0,15 +22,7% Platin (Spot) 954,40 951,50 +0,3% +2,90 -3,8% Kupfer-Future 4,48 4,48 -0,1% -0,01 +14,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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