MÄRKTE EUROPA/DAX hakt US-Inflation ab - Autos und Banken gefragt
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Auch unerwartet hohe US-Inflationsdaten können die europäischen Aktienmärkte am Dienstag nur vorübergehend bremsen. Am Nachmittag baut der DAX die Gewinne wieder aus und steigt um 0,7 Prozent auf 17.863 Punkte. Damit steht er fast auf Tageshoch und hat das Allzeithoch bei 17.879 Punkten fest im Visier. Der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,5 Prozent auf 4.954 Punkte. "Auch wenn die letzten Meter zum Inflationsziel der US-Notenbank holprig sind und die Zinssenkungen möglicherweise etwas später kommen, Hauptsache die Fantasie bleibt im Markt", so ein Händler. Zudem profitieren die Banken davon, dass die Zinsen nun möglicherweise etwas länger höher bleiben. Und die Autos profitieren von der guten Stimmung für die Porsche AG, deren Aktien nach schwachem Beginn deutlich ins Plus gedreht haben.
Porsche AG plus 7% - Gegenwind nur temporär
Zu Porsche heißt es, hier habe zunächst der Ausblick mit Gegenwind für die Marge belastet. Nun setze sich aber die Meinung durch, bei dem Gegenwind handle es sich lediglich um einen temporären Effekt. Die Mittelfristprognose einer operativen Marge von 17 bis 19 Prozent bestätigten die Zuffenhausener. Zudem sei das Schlussquartal 2023 bei der Sportwagenschmiede gut gelaufen, das EBIT fiel rund 10 Prozent über der Markterwartung aus mit einer überzeugenden Marge von 17,1 Prozent. Die Aktien der Porsche AG steigen um 7,4 Prozent. Auch die Papiere der Porsche Holding und von VW bekommen von der Porsche AG Auftrieb und folgen ihr ins Plus. Mercedes-Benz und BMW ziehen ebenfalls an. Der Auto-Index im europäischen Stoxx-Index-Universum steigt um 1,9 Prozent.
Ebenfalls deutlich aufwärts geht es mit dem Banken-Index, der um 1,7 Prozent steigt. Sowohl die Banken als auch die Versicherer gelten als Gewinner der nach wie vor relativ hohen Zinsen. Im DAX steigen die Aktien der Deutschen Bank um 3,9 Prozent und führen damit die Gewinnerliste hinter Porsche AG mit an. Commerzbank liegen mit einem Plus von 2,7 Prozent ebenfalls auf der Gewinnerseite. Und in Amsterdam steigen ING mit einem Plus von 3,1 Prozent auf neue Mehrjahreshochs. In Mailand klettern Generali auf neue Dekadenhochs. Der Konzern hat das vergangene Jahr mit Rekordzahlen abgeschlossen.
Etwas überraschend deutlich fällt das Plus von 3,5 Prozent bei Wacker Chemie aus. Positiv wird von einem Marktteilnehmer der Zwischenbericht für das erste Quartal gewertet, hier wird ein EBITDA auf dem Vorquartalsniveau von 135 Millionen Euro in Aussicht gestellt, was über dem Vara-Konsens läge. Dass der Chemie-Konzern seine Dividende auf 3 Euro je Aktie senkt, stellt nach Aussage eines Marktteilnehmers keine Überraschung dar.
SAP profitieren von der guten Geschäftsentwicklung des Wettbewerbers Oracle, für das DAX-Schwergewicht geht es um 1,3 Prozent nach oben. Fuchs (+6,3%) hat vergangenes Jahr dank besserer Geschäfte in Asien und Amerika den Gewinn deutlich überproportional zum Umsatz gesteigert. Im abgelaufenen Jahr kletterte der Umsatz um 4 Prozent auf 3,541 Milliarden Euro, das EBIT stieg kräftig um 13 Prozent auf 413 Millionen Euro. Damit schnitt Fuchs beim Umsatz etwas schlechter ab, als Analysten erwartet hatten, beim EBIT dagegen besser.
Auf der Verliererseite stechen neben den schon wieder schwachen Bayer auch MTU heraus. Sie leiden mit einem Minus von 1,7 Prozent unter einer Abstufung auf "Sell" durch die Analysten von Redburn.
BAT sehr fest - Verkauf eröffnet Spielraum
BAT liegen sehr fest im Markt. Mit einem Plus von 2,2 Prozent führen sie die Gewinnerliste im Stoxx-50 an. Der Konzern verkauft ITC-Aktien im Wert von etwa 2 Milliarden Dollar. Damit fällt der Anteil an dem indischen Mischkonzern auf etwa 25 Prozent. ITC ist unter anderem in den Bereich Tabak, Verpackung sowie IT- und Hotelgeschäft vertreten. "Der Verkauf erhöht für BAT den Spielraum für Aktienrückkäufe", so ein Marktteilnehmer.
Douglas will bei Börsengang knappe Milliarde einsammeln
Douglas erhöht beim Börsengang das Tempo. Der erste Handelstag soll bereits der 21. März sein. Wie die Düsseldorfer mitteilten, sollen im Rahmen des Börsengangs bis zu 32,7 Millionen neue Aktien in einer Preisspanne von 26 bis 30 Euro ausgegeben werden. Die Kosmetikhandelskette peilt eine Marktkapitalisierung zwischen 2,8 und 3,1 Milliarden Euro an sowie einen Streubesitz zwischen 29,3 und 31,8 Prozent an. Daraus errechnet sich ein Enterprise Value von etwa 5,2 Milliarden Euro inklusive Schulden nach dem IPO. Der Börsengang wird an der Börse als Lackmustest für weitere gewertet, die bereits in der Pipeline seien.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.954,09 +0,5% 23,67 +9,6% Stoxx-50 4.373,32 +0,6% 25,51 +6,8% DAX 17.863,34 +0,7% 117,07 +6,6% MDAX 26.311,85 +1,1% 275,51 -3,0% TecDAX 3.453,03 +0,6% 21,22 +3,5% SDAX 13.947,07 +0,9% 122,10 -0,1% FTSE 7.752,09 +1,1% 82,86 -1,0% CAC 8.054,34 +0,4% 34,61 +6,8% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,32 +0,02 -0,25 US-Zehnjahresrendite 4,14 +0,04 +0,26 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:35 Uhr Mo, 17:17 % YTD EUR/USD 1,0913 -0,1% 1,0937 1,0927 -1,2% EUR/JPY 161,37 +0,5% 161,22 160,55 +3,7% EUR/CHF 0,9594 +0,1% 0,9592 0,9596 +3,4% EUR/GBP 0,8553 +0,3% 0,8533 0,8532 -1,4% USD/JPY 147,89 +0,6% 147,41 146,93 +5,0% GBP/USD 1,2759 -0,4% 1,2819 1,2808 +0,3% USD/CNH (Offshore) 7,1892 +0,1% 7,1813 7,1837 +0,9% Bitcoin BTC/USD 71.841,46 -0,9% 71.616,54 72.399,66 +65,0% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,51 77,93 +0,7% +0,58 +8,5% Brent/ICE 82,57 82,21 +0,4% +0,36 +7,6% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 24,7 24,76 -0,2% -0,05 -17,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.161,69 2.181,35 -0,9% -19,66 +4,8% Silber (Spot) 24,19 24,48 -1,2% -0,29 +1,8% Platin (Spot) 922,03 938,49 -1,8% -16,47 -7,1% Kupfer-Future 3,92 3,93 -0,3% -0,01 +0,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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