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15:58 Uhr, 27.08.2024

MÄRKTE EUROPA/China und BHP stützen Zykliker

Erwähnte Instrumente

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones) - Der positive Grundton an den europäischen Börsen bleibt auch am Dienstag erhalten. Der DAX gewinnt am Nachmittag ein halbes Prozent auf auf 18.716 Punkte, zum Allzeithoch von Mitte Mai fehlt ihm damit nur noch knapp ein Prozent. "Der DAX läuft gegen die Widerstandszone um das Allzeithoch an", so ein Marktanalyst. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,1 Prozent auf 4.903 Punkte. Positiv sei die Branchenrotation: Angeführt wird der Aufschwung am Dienstag von den zyklischen Minenwerten sowie den Auto- und Chemietiteln, aber auch von den Reise- und Freizeitaktien. Daneben sind die Versicherer weiterhin gefragt, Munich Re markieren neue Allzeithochs. Dagegen liegen Technologieaktien etwas leichter im Markt und bremsen damit die Indizes. Hier warten die Anleger auf die Zahlen von Nvidia, die am Mittwoch bekanntgegeben werden.

Deutschland belebt sich nicht - aber China

Aus Deutschland kommen zwar erneut schwache Konjunkturdaten, so von der Stimmung der Exporteure und vom GfK-Konsumklima. Trotzdem keimt Hoffnung auf, und das liegt am für Deutschland besonders wichtigen chinesischen Markt: In China legten die Gewinne in der Industrie wieder zu. Dies lässt einen Boden in der dortigen Konjunktur erwarten.

Davon profitieren naturgemäß die Basic Resources, die besonders stark vom Rohstoffhunger der chinesischen Wirtschaft abhängig sind. Die Branche wird aber auch von guten Zahlen von BHP gestützt. So loben die Analysten der RBC die Gewinnkennziffern, den freien Cashflow und den Abbau der Verschuldung. Auch die Dividende liege noch im erwarteten Rahmen. Als stark heben sie das Kupfergeschäft hervor. Der unveränderte Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr sei so erwartet worden. Der Kurs von BHP gewinnt 0,9 Prozent, der Stoxx-Index der Basic Resources führt mit einem Plus von ebenfalls 0,9 Prozent die Gewinnerliste unter den Branchenindizes an.

Die Nummer 2 auf der Gewinnerliste der Branchenindizes stellen die Autowerte, ihr Stoxx-Index steigt um 0,8 Prozent. Auch sie gelten als stark mit China vernetzt. VW und BMW ziehen um je 0,7 Prozent an, Mercedes um 1,1 Prozent. Besonders stark im Markt liegen Conti, die knapp 4 Prozent auf 62,18 Euro gewinnen. Die Analysten der UBS haben die Aktien von Conti frisch auf die Kaufliste genommen und das Kursziel auf 80 von 67 Euro erhöht.

Ryanair treibt Branche - Preisrückgang milder als befürchtet

Lufthansa stecken den Streik bei der Tochter für Billigflüge Discover nun weg und steigen um 2,8 Prozent. Kurstreiber für die ganze Branche sind Aussagen von Ryanair-Chef Michael O'Leary, dass er keinen Einbruch der Ticketpreise im Sommer mehr erwartet. Die Aktien waren vor über einem Monat kräftig abgesackt, nachdem O'Leary die Befürchtung eines zweistelligen Prozentrückgangs der Preise geäußert hatte. Nun sagte er zu Reuters, dies habe ausgeglichen werden können, und ein Rückgang um die 5 Prozent sehe wahrscheinlicher aus. Ryanair steigen in London um 5,5 Prozent und ziehen Wizz Air um 6,2 Prozent mit.

Munich Re auf Allzeithoch

Neben den Zyklikern laufen auch die Versicherungen: Munich Re steigen um 1,4 Prozent auf 481,70 Euro, andere Branchentitel wie Allianz oder Zurich Insurance haben die Jahreshöchststände fast angelaufen. "Die Hausse in der Branche läuft weiter", so ein Marktteilnehmer. Der Stoxx-Branchenindex gewinnt 0,5 Prozent.

Nvidia-Zahlen sorgen für Zurückhaltung bei Tech-Werten

Die zunehmende Sorge vor den Zahlen von Nvidia zeigt sich im europäischen Tech-Sektor, der mit 0,3 Prozent Minus einen der hinteren Plätze belegt. An guten Zahlen von Nvidia zweifelt angesichts der massiven Investitionen in den Sektor niemand; problematisch sind jedoch wie üblich zu hohe Erwartungen und entsprechend aufgeblasene Aktienbewertungen.

Nvidia hatte die vergangenen vier Quartale die Konsenserwartungen deutlich überboten, der Markt verlangt es laut Marktteilnehmern nun geradezu. Als echtes Problem könnte sich die denkbare Verschiebung bei Zeitplänen der neuen Blackwell-Modellreihe erweisen. Denn hiervon hängen künftige Investitionen in Datenzentren ab.

Daneben stehen einige Umstufungen im Blick: Bei Daimler Truck hat Goldman Sachs die Kaufempfehlung zurückgezogen und auf Neutral gesenkt. Der Kurs fällt um 0,7 Prozent. Beim Aufzughersteller Schindler hat Goldman die Einstufung auf "Sell" gesenkt, die Aktien fallen um 3 Prozent.

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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.901,14        +0,1%          4,45          +8,4% 
Stoxx-50                4.502,51        +0,3%         11,50         +10,0% 
DAX                    18.710,74        +0,5%         93,72         +11,7% 
MDAX                   25.231,72        +0,2%         57,58          -7,0% 
TecDAX                  3.339,56        +0,5%         15,44          +0,1% 
SDAX                   13.914,79        -0,2%        -34,15          -0,3% 
FTSE                    8.359,51        +0,4%         31,73          +7,7% 
CAC                     7.584,16        -0,1%         -6,21          +0,5% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,30                      +0,05          -0,28 
US-Zehnjahresrendite        3,86                      +0,04          -0,02 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Di, 7:50 Uhr  Mo, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,1154        -0,1%        1,1166         1,1168   +1,0% 
EUR/JPY                   160,93        -0,2%        161,72         161,41   +3,4% 
EUR/CHF                   0,9423        -0,4%        0,9466         0,9467   +1,6% 
EUR/GBP                   0,8439        -0,3%        0,8463         0,8466   -2,7% 
USD/JPY                   144,32        -0,1%        144,84         144,53   +2,4% 
GBP/USD                   1,3217        +0,2%        1,3194         1,3191   +3,9% 
USD/CNH (Offshore)        7,1295        +0,1%        7,1243         7,1238   +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD                62.160,05        -1,6%     63.182,35      63.309,80  +42,8% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  76,54        77,42         -1,1%          -0,88   +7,8% 
Brent/ICE                  80,85        81,43         -0,7%          -0,58   +7,3% 
GAS                               VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF                 38,675        37,75         +2,5%          +0,92  +16,1% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.512,06     2.518,04         -0,2%          -5,98  +21,8% 
Silber (Spot)              29,85        29,98         -0,4%          -0,12  +25,6% 
Platin (Spot)             956,40       963,15         -0,7%          -6,75   -3,6% 
Kupfer-Future               4,24         4,22         +0,5%          +0,02   +7,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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