MÄRKTE EUROPA/China und BHP stützen Zykliker
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Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones) - Der positive Grundton an den europäischen Börsen bleibt auch am Dienstag erhalten. Der DAX gewinnt am Mittag 0,2 Prozent auf 18.650 Punkte, zum Allzeithoch von Mitte Mai fehlt ihm damit nur noch gut ein Prozent. "Der DAX läuft gegen die Widerstandszone um das Allzeithoch an", so ein Marktanalyst. Der Euro-Stoxx-50 steigt um 0,1 Prozent auf 4.900 Punkte. Positiv sei die Branchenrotation: Angeführt wird der Aufschwung am Dienstag von den zyklischen Minenwerten sowie den Auto- und Chemietiteln, aber auch von den Reise- und Freizeitaktien. Dagegen liegen Technologieaktien etwas leichter im Markt und bremsen damit die Indizes. Hier warten die Anleger auf die Zahlen von Nvidia, die am Mittwoch bekanntgegeben werden.
Deutschland belebt sich nicht - aber China
Aus Deutschland kommen zwar erneut schwache Konjunkturdaten, so von der Stimmung der Exporteure und vom GfK-Konsumklima. Trotzdem keimt Hoffnung auf, und das liegt am für Deutschland besonders wichtigen chinesischen Markt: In China legten die Gewinne in der Industrie wieder zu. Dies lässt einen Boden in der dortigen Konjunktur erwarten.
Davon profitieren naturgemäß die Basic Resources, die besonders stark vom Rohstoffhunger der chinesischen Wirtschaft abhängig sind. Die Branche wird aber auch von guten Zahlen von BHP gestützt. So loben die Analysten der RBC die Gewinnkennziffern, den freien Cashflow und den Abbau der Verschuldung. Auch die Dividende liege noch im erwarteten Rahmen. Als stark heben sie das Kupfergeschäft hervor. Der unveränderte Ausblick auf das kommende Geschäftsjahr sei so erwartet worden. Der Kurs von BHP gewinnt 1,3 Prozent, der Stoxx-Index der Basic Resources führt mit einem Plus von einem Prozent die Gewinnerliste unter den Branchenindizes an.
Die Nummer 2 auf der Gewinnerliste der Branchenindizes stellen die Autowerte, ihr Stoxx-Index steigt um 0,9 Prozent. Auch sie gelten als stark mit China vernetzt. VW ziehen um 0,7 Prozent an, Mercedes um 1 Prozent und BMW um 1,2 Prozent. Besonders stark im Markt liegen Conti, die 4,2 Prozent auf 62,34 Euro gewinnen. Die Analysten der UBS haben die Aktien von Conti frisch auf die Kaufliste genommen und das Kursziel auf 80 von 67 Euro erhöht.
Ryanair treibt Branche - Preisrückgang milder als befürchtet
Lufthansa stecken den Streik bei der Tochter für Billigflüge Discover nun weg und steigen um 2,7 Prozent. Kurstreiber für die ganze Branche sind Aussagen von Ryanair-Chef Michael O'Leary, dass er keinen Einbruch der Ticketpreise im Sommer mehr erwartet. Die Aktien waren vor über einem Monat kräftig abgesackt, nachdem O'Leary die Befürchtung eines zweistelligen Prozentrückgangs der Preise geäußert hatte. Nun sagte er zu Reuters, dies habe ausgeglichen werden können, und ein Rückgang um die 5 Prozent sehe wahrscheinlicher aus. Ryanair steigen in London um 5,3 Prozent und ziehen Wizz Air um 5,8 Prozent mit.
Nvidia-Zahlen sorgen für Zurückhaltung bei Tech-Werten
Die zunehmende Sorge vor den Zahlen von Nvidia zeigte sich am Vorabend bereits in den Kursverlusten bei US-Chip-Aktien. Sie büßten im Bereich von rund 2 bis 3 Prozent ein. Auch in Europa liegt der Tech-Sektor mit 0,2 Prozent Minus auf den hinteren Plätzen. An guten Zahlen von Nvidia zweifelt angesichts der massiven Investitionen in den Sektor niemand; problematisch sind jedoch wie üblich zu hohe Erwartungen und entsprechend aufgeblasene Aktienbewertungen.
Nvidia hatte die vergangenen vier Quartale die Konsenserwartungen deutlich überboten, der Markt verlangt es laut Marktteilnehmern nun geradezu. Als echtes Problem könnte sich die denkbare Verschiebung bei Zeitplänen der neuen Blackwell-Modellreihe erweisen. Denn hiervon hängen künftige Investitionen in Datenzentren ab.
Daneben stehen einige Umstufungen im Blick: Bei Daimler Truck hat Goldman Sachs die Kaufempfehlung zurückgezogen und auf Neutral gesenkt. Der Kurs fällt um 1,3 Prozent. Beim Aufzughersteller Schindler hat Goldman die Einstufung auf "Sell" gesenkt, die Aktien fallen um 4,1 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.900,07 +0,1% 3,38 +8,4% Stoxx-50 4.496,46 +0,1% 5,45 +9,9% DAX 18.649,55 +0,2% 32,53 +11,3% MDAX 25.238,34 +0,3% 64,20 -7,0% TecDAX 3.331,12 +0,2% 7,00 -0,2% SDAX 13.929,31 -0,1% -19,63 -0,2% FTSE 8.339,40 +0,1% 11,62 +7,7% CAC 7.596,84 +0,1% 6,47 +0,7% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,27 +0,03 -0,30 US-Zehnjahresrendite 3,84 +0,02 -0,04 DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:50 Uhr Mo, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,1169 +0,1% 1,1166 1,1168 +1,1% EUR/JPY 161,69 +0,2% 161,72 161,41 +3,9% EUR/CHF 0,9453 -0,1% 0,9466 0,9467 +1,9% EUR/GBP 0,8439 -0,3% 0,8463 0,8466 -2,7% USD/JPY 144,78 +0,2% 144,84 144,53 +2,8% GBP/USD 1,3234 +0,3% 1,3194 1,3191 +4,0% USD/CNH (Offshore) 7,1295 +0,1% 7,1243 7,1238 +0,1% Bitcoin BTC/USD 62.617,90 -0,9% 63.182,35 63.309,80 +43,8% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 76,72 77,42 -0,9% -0,70 +8,1% Brent/ICE 80,73 81,43 -0,9% -0,70 +7,2% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 38,74 37,75 +2,6% +0,99 +16,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.507,98 2.518,04 -0,4% -10,06 +21,6% Silber (Spot) 29,90 29,98 -0,3% -0,08 +25,7% Platin (Spot) 960,69 963,15 -0,3% -2,46 -3,2% Kupfer-Future 4,24 4,22 +0,4% +0,02 +7,4% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
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