MÄRKTE EUROPA/Börsen zu Jahresbeginn kaum bewegt - Techwerte fallen
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FRANKFURT (Dow Jones) - Wenig verändert haben sich die Kurse an Europas Börsen am Dienstag entwickelt. Es habe den Anschein, als ob die Anleger während der Weihnachtspause zu dem Schluss gekommen seien, dass sie in ihren Zinssenkungserwartungen für das laufende Jahr zu weit gegangen seien, hieß es bei Stonex. Viel hänge nun von den zur Veröffentlichung anstehender Konjunkturdaten in den kommenden Tagen ab. Der DAX gewann 0,1 Prozent auf 16.769 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 ging es um 0,2 Prozent auf 4.513 nach unten. An den Anleihemärkten fielen die Kurse weiter, die Renditen stiegen also. Das drückte auch auf den Euro - die Einheitswährung fiel auf 1,0950 Dollar.
Hinzu kommt, dass der Januar historisch betrachtet kein einfacher Börsenmonat ist. So hieß es von QC Partners, dass im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre der Januar sowohl beim DAX als auch beim S&P-500 negative Renditen lieferte. Dabei war der Januar beim DAX in 10 von 20 Fällen negativ, beim S&P-500 sogar in 11 von 20.
Gewinnwarnung von Nokia überrascht nicht
Schwach im Markt lagen Techwerte mit Abgaben von 1,8 Prozent. Neben den steigenden Renditen an den Anleihemärkten kamen Nachrichten zu ASML nicht gut an. Die Niederlande haben den Export bestimmter Lithografiesysteme des Halbleiterausrüsters, die für die Herstellung moderner Mikroprozessoren benötigt werden, nach China teilweise widerrufen. Für Infineon ging es 2 Prozent nach unten, SAP fielen 1,5 Prozent. Für ASML selbst ging es 2,6 Prozent nach unten.
"Die Gewinnwarnung von Nokia kommt nicht aus dem Nichts", so ein Marktteilnehmer zu dem finnischen Telekommunikationsausrüster. Dieser hatte kurz vor Jahresultimo mitgeteilt, seine Finanzziele für 2023 nicht mehr zu erreichen. Der Ausblick für 2023 war trotz der schwachen Geschäftszahlen zum dritten Quartal noch bestätigt worden. Dies bedingte für die Analysten der LBBW bereits ein sehr starkes Schlussquartal, wobei für die Zielerreichung das Timing erhoffter Lizenzzahlungen aus Patentstreitigkeiten als elementar eingestuft wurde. Diese fanden zum einen nun nicht mehr statt, zum anderen berichtete das Unternehmen von anhaltenden Ausgabenbeschränkungen auf Kundenseite. Nokia erholten sich um 3,1 Prozent, die Aktie musste 2023 schwer Federn lassen.
Gestützt durch eine Sektorstudie der Bank of America (BoA) gelang auch Rüstungsaktien in dem Umfeld ein positiver Börsenstart 2024. Rheinmetall gewannen 4,3 Prozent, für Hensoldt ging es 2,4 Prozent nach oben, Babcock stiegen gleich 6,3 Prozent. Die BoA sieht gleich mehrere Möglichkeiten für eine Neubewertung angesichts des stärksten Verteidigungszyklus seit einer Dekade.
Anleger hoffen auf steigende Frachtraten bei Reedereien
Reederei-Aktien starteten fest ins neue Jahr. Nach einem erneuten Angriff der Huthi-Rebellen auf ein Containerschiff im Roten Meer hat A.P. Moller-Maersk (+6,4%) beschlossen, alle Fahrten durch das Gebiet für die folgenden 48 Stunden zu verschieben. Daneben hat die Reederei Hapag-Lloyd (+3,3%) mitgeteilt, die Passage durch das Rote Meer zunächst weiter zu meiden und ihre Schiffe aus Fernost weiter den Umweg rund um die Südspitze Afrikas fahren zu lassen. Anleger setzen wegen der erhöhten Risiken und längeren Schiffsrouten auf steigende Frachtraten.
Mit über 45.000 Dollar handelt der Bitcoin zum Jahresbeginn auf dem höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Kryptofans warten auf den 10. Januar, dann nämlich wird die Frage beantwortet, ob der geplante Bitcoin-ETF kommt und die US-Börsenaufsicht SEC dem Vorhaben zustimmt. Wenn ja, könnte dies nach Einschätzung von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege RoboMarket, einen regelrechten Boom am Kryptowährungsmarkt auslösen. Damit stünde der ETF jedem Kleinanleger ohne großen Aufwand und Umwege zur Verfügung. Die Erwartungen seien hoch, das entsprechende Enttäuschungspotenzial auf der anderen Seite damit aber auch.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.512,81 -8,84 -0,2% -0,2% Stoxx-50 4.091,98 -1,39 -0,0% -0,0% Stoxx-600 478,51 -0,51 -0,1% -0,1% XETRA-DAX 16.769,36 +17,72 +0,1% +0,1% FTSE-100 London 7.711,79 -21,44 -0,3% 0,0% CAC-40 Paris 7.530,86 -12,32 -0,2% -0,2% AEX Amsterdam 783,11 -3,71 -0,5% -0,5% ATHEX-20 Athen 3.162,15 +39,36 +1,3% +1,3% BEL-20 Bruessel 3.718,22 +10,45 +0,3% +0,3% BUX Budapest 60.744,59 +124,58 +0,2% +0,2% OMXH-25 Helsinki 4.537,05 +27,95 +0,6% 0,0% ISE NAT. 30 Istanbul 8.182,88 +162,12 +2,0% +2,0% OMXC-20 Kopenhagen 2.283,27 -0,26 -0,0% -0,0% PSI 20 Lissabon 6.396,48 +57,84 +0,9% +0,9% IBEX-35 Madrid 10.182,10 +80,00 +0,8% +0,8% FTSE-MIB Mailand 30.524,63 +173,01 +0,6% 0,0% OBX Oslo 1.197,83 +4,00 +0,3% +0,3% PX Prag 1.422,34 +8,32 +0,6% +0,6% OMXS-30 Stockholm 2.394,93 -1,14 -0,0% -0,1% WIG-20 Warschau 2.303,41 -39,58 -1,7% -1,7% ATX Wien 3.412,02 -22,95 -0,7% 0,0% SMI Zuerich Kein Handel wegen Feiertag *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:21 Uhr Fr, 17:42 Uhr % YTD EUR/USD 1,0954 -0,8% 1,1031 1,1057 -0,8% EUR/JPY 155,45 -0,1% 156,07 155,84 -0,1% EUR/CHF 0,9298 +0,2% 0,9324 0,9306 +0,2% EUR/GBP 0,8673 -0,0% 0,8658 0,8684 -0,0% USD/JPY 141,91 +0,7% 141,50 140,90 +0,7% GBP/USD 1,2630 -0,8% 1,2741 1,2733 -0,7% USD/CNH (Offshore) 7,1468 +0,3% 7,1348 7,1263 +0,3% Bitcoin BTC/USD 45.379,26 +4,2% 45.414,69 42.284,31 +4,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 70,74 71,65 -1,3% -0,91 -1,7% Brent/ICE 76,22 77,04 -1,1% -0,82 -1,1% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 30,2 32,10 -5,9% -1,90 0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.066,43 2.062,36 +0,2% +4,07 +0,2% Silber (Spot) 23,82 23,78 +0,2% +0,04 +0,2% Platin (Spot) 993,10 992,00 +0,1% +1,10 +0,1% Kupfer-Future 3,88 3,89 -0,3% -0,01 -0,3% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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