MÄRKTE EUROPA/Börsen versuchen Erholung - Rüstungsaktien sehr fest
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DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten geht es am Dienstag vorsichtig nach oben. Nach der Übertreibung am Vortag, als der DAX im frühen Geschäft über 10 Prozent abstürzte, ehe er sich zumindest zu einem großen Teil wieder erholte, kehrt wieder mehr Nüchternheit an die Börsen zurück. Die Verunsicherung bleibt aber, denn niemand weiß, wie der globale Handel in Zukunft aussehen wird, wer als Verlierer oder Gewinner aus dem von US-Präsident Trump angezettelten Zoll-Wirrwarr hervorgeht.
Während Japan und die USA die Aufnahme von Handelsgesprächen angekündigt haben, droht im Zollkonflikt mit China eine weitere Eskalation, nachdem Trump mit einer weiteren Erhöhung der Zölle gegen China um 50 Prozent drohte, worauf wiederum China zurückdrohte. Alles in allem bleibt die Nachrichtenlage zum Thema Zölle aber weiter unübersichtlich.
Der DAX gewinnt 1,4 Prozent auf 20.066 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,3 Prozent auf 4.717 nach oben. Am Anleihemarkt geht es seitwärts, auch beim Euro tut sich eher wenig, er kostet 1,0915 Dollar.
Im Handel stellt man sich auf ein weiter sehr schwankungsanfälliges Geschäft ein. Jede Aussage aus dem Trump-Lager könne starke Bewegungen in die eine oder andere Richtung auslösen, heißt es. Und für den Fall, dass Trump bei dem Thema Zölle einen Rückzieher machen sollte, dürften die Börsen auch nicht einfach auf die alten Hochs zurückkehren. An den Finanzmärkten würden nämlich angesichts der stark gestiegenen Unsicherheiten höhere Risikoprämien eingepreist.
Innenpolitisch wächst der Druck auf Trump. Laut der Washington Post soll dessen Vertrauter, Tesla-Chef Elon Musk, vergeblich versucht haben, Trump zu einer Kehrtwende bei den weitreichenden Importzöllen zu überreden. Die EU plant derweil die Einführung von Zöllen auf Hunderte US-Produkte, hat aber Bourbon aus Kentucky und Wein aus Kalifornien von der Liste gestrichen und erklärt, dass sie die Zölle von US-Präsident Donald Trump nicht Dollar für Dollar vergelten will. Zu den betroffenen Produkten gehören Harley-Davidson-Motorräder, Boote, Rindfleisch, Sojabohnen, Kaugummi und Erdnussbutter, wie aus einem Dokument hervorgeht, das dem Wall Street Journal vorliegt.
Infineon kauft zu - Rüstungsaktien ziehen stark an
Angesichts der geopolitischen Lage gehen Unternehmensmeldungen derzeit etwas unter. Nach der 2,5 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Automotive-Ethernet-Geschäfts von Marvell Technology legt die Infineon-Aktie um 0,8 Prozent zu. Mit der Übernahme baue Infineon seine Technologieplattform aus, so ING-Analyst Jan Frederik Slijkerman.Allerdings sei die Transaktion mit einem hohen Preis verbunden, fügt er hinzu.
Klar aufwärts geht es mit den Kursen im Rüstungssektor. Nach einer positiv aufgenommenen Runde mit Analysten geht es für Thales an der Pariser Börse um 5,3 Prozent nach oben. Jefferies spricht von anhaltend positiven Trends im ersten Quartal. Das Auftragsvolumen überzeuge. Auch andere Aktien aus dem Sektor sind gesucht: Rheinmetall gewinnen 3,7 Prozent und Leonardo 6,4 Prozent. Renk legen sogar um 10,4 Prozent zu und Hensoldt um 9,0 Prozent.
Nach der angekündigten Abspaltung des Automotive-Geschäfts will sich Continental nun auch vom Industriegeschäft seiner Kunststoff- und Kautschuksparte Contitech trennen. Dann würde Continental mittelfristig zu einem reinen Reifenhersteller. Die Nachricht scheint gut anzukommen. Die Conti-Aktie notiert 3,1 Prozent im Plus.
Traton hat am Vorabend Analysten gegenüber Indikationen zum Geschäftsverlauf gemacht. Wie JP Morgan anmerkt, hat Traton für das erste Quartal niedrigere Margen für Scania und MAN in Aussicht gestellt, die sich aber im zweiten Halbjahr erholen sollen. Traton liegen 0,7 Prozent im Minus.
Aumann machen einen Satz um gut 12 Prozent. Der Maschinenbauer reagiert mit einer Erhöhung des Preises beim laufenden Aktienrückkauf auf den gestiegenen Kurs der eigenen Aktie. Statt 12,37 Euro je Aktie sollen die Anteilseigner nun 14,25 Euro erhalten.
Stada verschiebt derweil den geplanten Börsengang. Zur Begründung verweist der Arzneimittelhersteller auf die aktuelle Marktvolatilität, US-Zölle und geopolitischen Unsicherheiten.
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.722,36 +1,4% 65,95 -4,9% Stoxx-50 4.088,05 +1,5% 61,17 -6,5% DAX 20.079,87 +1,5% 290,25 -0,6% MDAX 25.182,74 +2,2% 542,20 -3,7% TecDAX 3.249,20 +1,1% 36,40 -6,0% SDAX 14.193,03 +1,8% 257,06 +1,6% CAC 7.023,77 +1,4% 96,65 -6,1% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:35 % YTD EUR/USD 1,0928 +0,1% 1,0914 1,0906 +5,4% EUR/JPY 160,4970 -0,5% 161,2305 161,0560 -1,0% EUR/CHF 0,9351 -0,3% 0,9379 0,9374 +0,3% EUR/GBP 0,8569 -0,1% 0,8577 0,8563 +3,7% USD/JPY 146,8715 -0,6% 147,7280 147,6780 -6,1% GBP/USD 1,2752 +0,2% 1,2725 1,2737 +1,6% USD/CNY 7,2355 +0,1% 7,2313 7,2317 +0,3% USD/CNH 7,3612 +0,2% 7,3449 7,3416 +0,2% AUS/USD 0,6040 +0,8% 0,5989 0,5974 -3,2% Bitcoin/USD 78.949,25 -0,2% 79.144,35 78.522,70 -15,0% ROHOEL zuletzt VT-Schluss +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,04 60,82 +0,4% 0,22 +1,6% Brent/ICE 64,48 64,36 +0,2% 0,12 -14,0% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3009,99 2983,58 +0,9% 26,42 +13,7% Silber 27,66 27,60 +0,2% 0,06 -1,2% Platin 850,12 841,16 +1,1% 8,96 -3,9% Kupfer 4,26 4,19 +1,7% 0,07 +4,9% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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