MÄRKTE EUROPA/Börsen nach Fed schwach - Autosektor sehr schwach
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FRANKFURT (Dow Jones) - An Europas Börsen geht es am Donnerstag im frühen Handel mit den Kursen kräftig nach unten. Die US-Notenbank hat wie erwartet ihre Geldpolitik bestätigt, zugleich aber eine Zinssenkung für September klar angedeutet. Rabobank schätzt die Sitzung aber insgesamt falkenhafter ein als erwartet. Für Zurückhaltung am Markt könnte auch die Unsicherheit wirken, wie der Iran auf die Ermordung des Hamas-Führers Ismail Haniyeh reagieren wird. Israel gilt als Drahtzieher des Attentats, es droht eine militärische Eskalation im Nahen Osten. Der Automobilsektor verliert 2 Prozent.
Der DAX verliert 1,2 Prozent auf 18.292 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 1,0 Prozent auf 4.826 nach unten. Am Devisenmarkt notiert der Euro knapp über der Marke von 1,0800 Dollar. Am Mittag gibt die Bank of England ihre geldpolitische Entscheidung bekannt und hier sehen Marktteilnehmer bereits die Chance auf einen ersten Zinssenkungsschritt. In den USA steht dann am Nachmittag der ISM-Index im Fokus. Je schwächer die Daten global ausfallen, desto mehr dürften die Börsen auch auf Zinssenkungen setzen.
Positive Vorgaben liefert der Technologiesektor. So erholten sich Schwergewicht Nvidia an Wall Street um fast 13 Prozent. Auch andere Chip-Aktien legten in den USA im Bereich um 5 bis 8 Prozent zu. Dazu kamen auch fundamental starke Nachrichten von den Quartalszahlen bei Meta und Qualcomm. Meta erhöhte ihren Investitionsausblick in die KI-Infrastruktur, was die Branche weiter treiben dürfte. Im DAX steigen Zalando 4,9 Prozent und Infineon 0,5 Prozent.
Leicht positiv werden die Geschäftszahlen von Vonovia im Handel gesehen. Vor allem der Ausblick auf eine Aufhellung des Marktumfeldes kommt gut an. Als Profiteur von Mietanstieg und Wohnraumknappheit erwartet Vonovia das organische Mietwachstum am oberen Ende der bisherigen Spanne von 3,8 bis 4,1 Prozent. Vonovia rücken 3,4 Prozent vor.
Erfreut über die Geschäftszahlen von MTU (+4,9%) äußern sich Händler in ersten Einschätzungen. "Nach den vorsichtigen Airbus-Aussagen waren auch hier die Erwartungen nach unten gegangen", sagt ein Händler. Daher sei vor allem der deutliche EBIT-Anstieg eine Überraschung. Um 9 Prozent nach oben schießen die Aktien von Rolls-Royce in London. Wie auch MTU hat der Triebwerkshersteller die Erwartungen an seine Quartalszahlen übertroffen. Die Analysten der Barclays sprechen sogar von einem sehr deutlichen "Beat", nachdem die Prognosen sowohl für EBIT als auch freien Cashflow um rund 20 Prozent erhöht worden sind.
Anleger machen einen Bogen um den Automobilsektor
Daimler Truck fallen deutlich um 3,5 Prozent zurück. "Nach den besseren Vorlagen von Traton dürften hier einige überrascht worden sein", kommentierte ein Händler den am Vorabend gesenkten Ausblick. Die Qualität der Daten sei schlechter als von ihnen erwartet, kommentieren dazu die Analysten der Citigroup.
BMW verlieren 4,2 Prozent. Vor allem höhere Kosten hätten dafür gesorgt, dass diverse Gewinnerwartungen nicht ganz erreicht worden seien, sagt ein Händler. Deutlich zeige sich das an der Marge der Autogruppe, die mit einer EBIT-Marge von 8,4 Prozent unter der Erwartung von 8,7 Prozent gelegen habe. Trotz Zahlen, die sich im Rahmen der Erwartungen bewegen, geht es für VW 1,5 Prozent nach unten. Wie bei BMW macht sich auch in den Quartalszahlen von Volkswagen (-2%) der Kostendruck etwas deutlicher bemerkbar als erwartet. Düster sehe es bei der Software-Tochter Cariad aus, kommentiert ein Händler.
Qiagen (+1%) hat am Vorabend solide Zweitquartalszahlen vorgelegt. Laut Jefferies haben die Umsätze einen Tick und das EBIT 3 Prozent über den Schätzungen gelegen. Die Erhöhung des Ausblicks dürfte zu leichten Anpassungen nach oben bei den Gewinnerwartungen im Markt führen.
Die Zweitquartalszahlen von Barclays (+1%) sind besser als erwartet ausgefallen. Der bereinigte Vorsteuergewinn hat laut der Citigroup die Konsenserwartung um 21 Prozent geschlagen, die Einnahmen seien 3 Prozent besser als gedacht und die Kosten 1 Prozent günstiger ausgewiesen worden.
BAE Systems (-0,3%) hat bessere Geschäftszahlen vorgelegt. Laut JP Morgan ist der Umsatz 3 Prozent besser als die Erwartung ausgefallen, das EBITA 2 Prozent und der Gewinn je Aktie 2 Prozent. Der Konzern rechnet nun für das laufende Jahr mit einem freien Cashflow von mehr als 1,5 Milliarden Pfund nach bislang mehr als 1,3 Milliarden.
Um 9,2 Prozent nach oben springen die Aktien der Baywa. Hier treibt ein Bericht des Handelsblattes, wonach man sich mit den Gläubigern über eine Finanzierung geeinigt habe. Dabei sollen sich Banken und Genossenschaften die Finanzspritze von 400 Millionen Euro teilen. Keine Angaben gibt es bisher über den Verkauf von Beteiligungen. Darüber hatten bereits diverse Börsenbriefe wie der Platow-Brief spekuliert.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.825,60 -1,0% -47,34 +6,7% Stoxx-50 4.468,60 -0,5% -22,24 +9,2% DAX 18.292,00 -1,2% -196,40 +9,3% MDAX 25.219,59 -0,6% -153,53 -7,1% TecDAX 3.342,95 -0,5% -15,89 +0,2% SDAX 14.251,46 -0,2% -35,01 +2,1% FTSE 8.367,67 -0,0% -0,31 +8,2% CAC 7.437,28 -1,3% -94,21 -1,4% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,29 -0,01 -0,28 US-Zehnjahresrendite 4,06 +0,03 +0,18 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.12 Uhr Mi, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0800 -0,3% 1,0822 1,0822 -2,2% EUR/JPY 161,84 -0,3% 162,19 162,77 +4,0% EUR/CHF 0,9471 -0,4% 0,9494 0,9520 +2,1% EUR/GBP 0,8444 +0,3% 0,8431 0,8424 -2,7% USD/JPY 149,89 -0,0% 149,88 150,41 +6,4% GBP/USD 1,2790 -0,5% 1,2836 1,2845 +0,5% USD/CNH (Offshore) 7,2490 +0,3% 7,2379 7,2243 +1,8% Bitcoin BTC/USD 64.327,40 -0,9% 64.181,10 66.473,80 +47,7% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 78,66 77,91 +1,0% +0,75 +10,3% Brent/ICE 81,60 80,84 +0,9% +0,76 +8,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.440,49 2.448,13 -0,3% -7,64 +18,3% Silber (Spot) 28,79 29,08 -1,0% -0,29 +21,1% Platin (Spot) 969,27 979,10 -1,0% -9,83 -2,3% Kupfer-Future 0,00 4,16 0% 0 +5,7% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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