MÄRKTE EUROPA/Börsen mit gelungenem Wochenstart
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DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte haben am Montag im Plus geschlossen. Der DAX gewann 1,2 Prozent auf 24.074 Punkte, der Euro-Stoxx-50 zog um 1,0 Prozent auf 5.341 Punkte an. Allenfalls die dünnen Umsätze mahnten zur Vorsicht. Weiterhin waren die drohenden Zollschranken das bestimmende Thema unter den Anlegern. Mut machte Anlegern ein offenbar positiv verlaufenes Telefonat zwischen Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit US-Präsident Donald Trump. "Im Zentrum des Börsengeschehens stehen wieder einmal die Zölle", sagte Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners.
Die Börsenwelt spekuliere aktuell, an wen die ersten Zollbriefe adressiert seien. Die für den Mittwoch erwartete Bekanntgabe der neuen US-Zölle war aber bereits wieder von neuen Trump-Aussagen überrollt worden: Der US-Präsident schickte am Wochenende neue Drohungen aus, diesmal gegen die Brics-Staaten. Sie sollen wegen "anti-amerikanischer Politik" mit zusätzlichen Zöllen von 10 Prozent belegt werden. Dazu gehören Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika, Saudi-Arabien, Indonesien und andere.
"Auch die demnächst gefundenen Zollverträge werden damit immer unter Vorbehalt stehen", kommentierte ein Händler die Trump'sche Politik. Andererseits hieß es von Handelsminister Howard Lutnick, dass die Strafzölle erst am 1. August in Kraft gesetzt werden sollen. Dies entsprach de facto einer Verlängerung der Frist und zeigte, dass mit vielen Ländern noch keine abschlussfähigen Verträge verhandelt werden konnten. Die "Briefe" mit der Zollhöhe sollen aber bereits an diverse Länder zugestellt worden sein.
Shell belastet Ölsektor
Ölwerte standen europaweit unter Druck, der Sektor gab um 1,1 Prozent nach. Einerseits drückte die beschlossene weitere Fördererhöhung auf die Stimmung. Die Opec-Staaten und Russland weiten die Förderung ab August unerwartet stark um täglich knapp 550.000 Barrel aus. Zudem sprachen Händler mit Blick auf Shell von einem schwachen Zwischenbericht. Shell rechnet im zweiten Quartal mit einem deutlich geringeren Ergebnis im Gashandelsgeschäft im Vergleich zum ersten Quartal. Die Aktie von Shell verlor in Folge um 2,5 Prozent.
Reise- und Freizeitaktien zogen dagegen an. Mit einem Plus von gut 1 Prozent lag ihr Branchenindex mit an der Gewinnerspitze unter den Stoxx-Sektorenindizes. Am deutschen Markt stiegen Tui um 0,9 Prozent, Lufthansa um 1,5 Prozent. "Der Markt setzt darauf, dass die Ölpreise weiter fallen", so ein Marktteilnehmer. Die Ölpreise sind zwar aktuell relativ stabil, der Förderbeschluss wird allerdings erst im August umgesetzt. "Positiv ist auch die Entwicklung im Nahen Osten", so der Marktteilnehmer weiter. Die Zeichen deuteten auf einen Waffenstillstand im Gaza-Krieg hin.
Unternehmensmeldungen waren derweil rar. Daimler Truck (+1,8%) hat im zweiten Quartal wegen deutlich rückläufiger Verkäufe in Nordamerika weniger Nutzfahrzeuge abgesetzt. Sie seien "ganz ok", sagt ein Händler zu den Absatzzahlen: "Das Problem ist, dass überall Investitionszurückhaltung wegen der Trump-Zölle herrscht und sich die nächsten Zahlen massiv von diesen hier unterscheiden können." Das Unternehmen habe keinen Einfluss auf diesen externen Unsicherheitsfaktor. Vor allem der Lkw-Verkauf in Nordamerika stehe im Risiko, er liege bereits 20 Prozent unter Vorjahr und könnte künftig bei Volumenrückgängen durch die Zölle weiter fallen, hieß es.
Capgemini gaben in Paris gleich um 5,6 Prozent nach. Der angekündigte Kauf des US-Outsourcing-Spezialisten WNS Holdings für 3,3 Milliarden Dollar sei ein großer Brocken, hieß es. "Man hatte zwar schon im Frühjahr davon gehört, zuletzt ging der Markt aber davon aus, dass die Gespräche eingeschlafen sind", sagte ein Händler. Inhaltlich wolle Capgemini über WNS auf den KI-Zug aufspringen, was der Markt mittelfristig positiv sehen dürfte.
Unter Druck standen zudem die Anbieter von Medizintechnik. Siemens Healthineers, Merck KGaA und Carl Zeiss Meditec verloren bis zu 2,2 Prozent. China hatte angekündigt, den Import von Medizintechnik aus der EU einzuschränken. In China hergestellte Produkte seien davon nicht betroffen. Die Beschränkung galt als Vergeltungsmaßnahme für ein vergleichbares Vorgehen der EU.
=== Index Schluss Entwicklung in % Seit Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 5.341,54 +1,0% +8,0% Stoxx-50 4.479,75 +0,3% +3,6% Stoxx-600 543,50 +0,4% +6,6% XETRA-DAX 24.073,67 +1,2% +19,5% CAC-40 Paris 7.723,47 +0,4% +4,3% AEX Amsterdam 913,98 +0,6% +3,4% ATHEX-20 Athen 4.814,33 +0,1% +34,7% BEL-20 Brüssel 4.487,49 +0,1% +5,2% BUX Budapest 99.459,34 -0,1% +25,5% OMXH-25 Helsinki 4.801,92 -0,0% +11,3% OMXC-20 Kopenhagen 1.751,27 -1,0% -15,9% PSI 20 Lissabon 7.732,97 -0,6% +22,0% IBEX-35 Madrid 14.074,80 +0,7% +20,5% FTSE-MIB Mailand 39.914,25 0,0% +15,9% OBX Oslo 1.545,86 +0,1% +16,1% PX Prag 2.153,27 +0,1% +22,3% OMXS-30 Stockholm 2.514,44 +0,1% +1,2% WIG-20 Warschau 2.861,78 -0,1% +30,7% ATX Wien 4.408,14 +0,5% +19,7% SMI Zürich 11.954,54 -0,1% +3,2% *bezogen auf Vortagesschluss DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:29 Uhr % YTD EUR/USD 1,1733 -0,4% 1,1780 1,1763 +13,7% EUR/JPY 171,18 +0,6% 170,14 170,39 +4,4% EUR/CHF 0,9351 -0,1% 0,9356 0,9353 -0,3% EUR/GBP 0,8604 -0,3% 0,8627 0,8614 +4,2% USD/JPY 145,89 +1,0% 144,42 144,84 -8,2% GBP/USD 1,3637 -0,1% 1,3653 1,3656 +9,2% USD/CNY 7,1539 +0,1% 7,1500 7,1564 -0,8% USD/CNH 7,1740 +0,1% 7,1647 7,1686 -2,3% AUS/USD 0,6512 -0,7% 0,6557 0,6571 +5,9% Bitcoin/USD 108.314,90 -0,8% 109.236,70 109.625,10 +15,4% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 67,52 66,5 +1,5% 1,02 -7,3% Brent/ICE 69,09 68,3 +1,2% 0,79 -8,4% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.320,52 3.337,05 -0,5% -16,53 +27,2% Silber 31,28 31,34 -0,2% -0,06 +12,4% Platin 1.167,56 1.185,14 -1,5% -17,58 +35,3% Kupfer 4,98 5,10 -2,3% -0,12 +25,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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