MÄRKTE EUROPA/Börsen mit Erholungsbewegung - "Trump-Trade" wird teilweise aufgelöst
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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas Börsen haben zu Wochenbeginn mit kräftigen Aufschlägen geschlossen. Gut kam die Zinsentscheidung in China an den Märkten an: Dort hat die Zentralbank zur Unterstützung der schwächelnden heimischen Wirtschaft die Leitzinsen gesenkt. Die Zentralbank senkte unter anderem den 7-Tage-Repo-Satz von 1,80 auf 1,70 Prozent und will die Realwirtschaft noch weiter unterstützen. Topthema an den Märkten war jedoch der Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf. Biden hat sich für Vizepräsidentin Kamala Harris ausgesprochen. Der DAX gewann 1,3 Prozent auf 18.407 Punkte, der Euro-Stoxx-50 rückte um 1,5 Prozent auf 4.897 Punkte vor.
Laut Dirk Chlench, Volkswirt der LBBW, liegt Vizepräsidentin Harris in Umfragen im Vergleich mit Donald Trump ähnlich weit zurück wie Biden. Dennoch habe die Wahrscheinlichkeit eines Trump-Wahlsieges nach dem Abgang von Biden abgenommen. Auch könnten die Demokraten angesichts einer 59-jährigen Spitzenkandidatin den Spieß umdrehen und nun ihrerseits aufgrund des hohen Alters von Donald Trump dessen geistige Fitness in Zweifel ziehen.
Unklar ist aber, wie sich der Biden-Rückzug in den Aktienkursen spiegeln wird. "Ich denke nicht, dass es eine signifikante Marktreaktion geben wird, da es eine gewisse Abwartezeit geben wird", sagte Ed Mills vom Broker Raymond James. "Aber wir könnten sehen, dass der Schwung hinter dem 'Trump-Trade' ins Stocken gerät, bis wir ein klares Bild davon bekommen, was als nächstes für die Demokraten kommt."
Finanzinvestoren haben Interesse an Stemmer Imaging
Da Trump nicht als Freund der Erneuerbaren Energien gilt, hatten die Aktien aus dem Sektor zuletzt gelitten. Die Neuaufstellung der US-Demokraten wurde daher mit Erleichterung aufgenommen, entsprechend erholte sich die Branche: Im DAX stiegen Siemens Energy um 1,6 Prozent und Nordex um 1,3 Prozent. Auch die Technologie-Werte zeigten sich erholt. So legten Infineon um 3,4 Prozent zu, ASML um 2,5 Prozent. Trump hatte zuletzt die Dominanz von Taiwan bei der Chipproduktion kritisiert. SAP gewannen 1,2 Prozent; das Unternehmen wird am Montagabend seine Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen.
Takkt fielen um 17,2 Prozent nach ihrem gesenkten Ausblick. Bei Stemmer Imaging ging es dagegen 52,2 Prozent auf 48,10 Euro nach oben. Finanzinvestoren wollen für den Bildverarbeitungstechnologiespezialisten ein Übernahmeangebot in Höhe von 48 Euro je Aktie unterbreiten. Damit würde das Unternehmen mit 312 Millionen Euro bewertet.
Die Aktien von Varta brachen um 68,5 Prozent auf 3,25 Euro ein. Als Hiobsbotschaft wirkte, dass Varta ein Restrukturierungsvorhaben nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz angezeigt hat. An der Börse wurden Erinnerungen an Leoni wach, so ein Marktteilnehmer. Varta hat bestätigt, im Gespräch mit potenziellen Investoren zu sein, darunter Porsche. Altaktionäre dürften dennoch verlieren - die Analysten der DZ Bank sehen für die Aktie ein Kursziel von Null Euro.
Gewinnwarnungen bei Airlines setzen sich fort
Auch beim Billigflieger Rynair läuft es nicht rund. Hier hat nicht nur das erste Quartal enttäuscht, auch der Ausblick auf die Ticketpreise wurde gesenkt. Diese dürften deutlich unter dem zweiten Quartal vom Vorjahr liegen, fürchten die Analysten von JP Morgan. Die Markterwartungen an den Gewinn im Geschäftsjahr 2024/2025 könnten bis zu 30 Prozent sinken. Entsprechend fielen die Aktien um 9,8 Prozent. Auch für andere Billigflieger wie Easyjet ging es 7,1 Prozent tiefer. Im Sog fielen Tui um 4,2 Prozent.
Medienberichte über potenzielles Interesse von Private Equity beflügelten die Aktien von Rentokil. Die Sunday Times berichtete, dass der ehemalige BT-CEO Philip Jansen an einem von Private Equity unterstützten Übernahmeangebot arbeitet. Im Artikel werden Bain, CVC und Advent erwähnt, jedoch deutet nach Aussage der Jefferies-Analysten der Artikel darauf hin, dass die Zusammensetzung des Konsortiums unklar sei. Es werde zudem eine Bewertung von 15 Milliarden Pfund genannt, was einer Prämie von üblichen 30 Prozent entspreche. Rentokil gewannen 7,8 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn* Euro-Stoxx-50 4.897,44 +70,20 +1,5% +8,3% Stoxx-50 4.462,59 +47,21 +1,1% +9,0% Stoxx-600 514,79 +4,76 +0,9% +7,5% XETRA-DAX 18.407,07 +235,14 +1,3% +9,9% FTSE-100 London 8.198,78 +43,06 +0,5% +5,5% CAC-40 Paris 7.622,02 +87,50 +1,2% +1,1% AEX Amsterdam 916,95 +9,64 +1,1% +16,5% ATHEX-20 Athen 3.629,22 +51,27 +1,4% +16,2% BEL-20 Bruessel 4.033,01 +49,16 +1,2% +8,8% BUX Budapest 73.375,88 +434,99 +0,6% +21,0% OMXH-25 Helsinki 4.494,38 +62,82 +1,4% -1,9% ISE NAT. 30 Istanbul 12.177,03 +6,71 +0,1% +51,8% OMXC-20 Kopenhagen 2.714,16 +13,30 +0,5% +18,9% PSI 20 Lissabon 6.802,60 +57,66 +0,8% +7,3% IBEX-35 Madrid 11.143,80 +56,30 +0,5% +10,3% FTSE-MIB Mailand 34.615,05 +399,21 +1,2% +12,7% OBX Oslo 1.361,02 +10,15 +0,8% +14,0% PX Prag 1.615,26 +2,08 +0,1% +14,2% OMXS-30 Stockholm 2.593,43 +22,80 +0,9% +8,1% WIG-20 Warschau 2.481,28 +4,90 +0,2% +5,9% ATX Wien 3.686,55 +14,71 +0,4% +6,7% SMI Zuerich 12.296,74 +123,30 +1,0% +10,4% *bezogen auf Schlusskurs vom Vortag DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:35 Uhr Fr, 17:17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0881 -0,0% 1,0885 1,0889 -1,5% EUR/JPY 170,93 -0,3% 171,04 171,30 +9,8% EUR/CHF 0,9684 +0,1% 0,9672 0,9674 +4,4% EUR/GBP 0,8429 +0,0% 0,8428 0,8427 -2,8% USD/JPY 157,11 -0,2% 157,16 157,31 +11,5% GBP/USD 1,2909 -0,0% 1,2914 1,2922 +1,5% USD/CNH (Offshore) 7,2959 +0,1% 7,2942 7,2840 +2,4% Bitcoin BTC/USD 67.110,50 -1,6% 67.751,90 65.676,50 +54,1% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 79,79 80,13 -0,4% -0,34 +11,3% Brent/ICE 82,30 82,63 -0,4% -0,33 +8,5% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,905 31,73 +0,6% +0,18 -1,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.387,27 2.401,11 -0,6% -13,85 +15,8% Silber (Spot) 29,01 29,23 -0,7% -0,22 +22,0% Platin (Spot) 949,26 966,85 -1,8% -17,59 -4,3% Kupfer-Future 4,17 4,22 -1,1% -0,05 +6,0% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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