MÄRKTE EUROPA/Börsen bleiben unter Druck - Moderna-Ausblick drückt auf Sektor
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DOW JONES--Die europäischen Aktienmärkte bleiben am Montagnachmittag unter Druck. Der DAX fällt um 0,4 Prozent auf 20.139 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 0,5 Prozent auf 4.951 Punkte nach. Gegenwind kommt von der Zinsseite: Die US-Anleihen leiden nicht nur unter dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag, sondern auch unter den steigenden Ölpreisen. Die anziehenden Renditen in den USA treiben auch in Europa die Renditen trotz der vergleichsweise schwachen Konjunktur weiter nach oben. "Sollte Donald Trump neue Zölle verhängen, würde das Inflation und Renditen noch weiter treiben", so ein Händler. An der Verliererspitze in Europa stehen Technologiewerte mit einem Minus von 1,8 Prozent.
Im DAX fallen Munich Re 1 Prozent und Allianz um 0,9 Prozent, Hannover Rück geben 1,6 Prozent ab. Die Schäden durch die Brände in und um Los Angeles werden auf bis zu 150 Milliarden Dollar geschätzt, wobei bis zu 20 Milliarden als versichert gelten. Eine Entspannung ist weiterhin nicht in Sicht: Eine neuerliche Zunahme der Santa-Ana-Winde wird für Montag erwartet. Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom sprach von der schlimmsten Naturkatastrophe in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Das Feuer hat bisher mindestens zwei Dutzend Menschenleben gekostet.
Die Zinssenkungserwartungen sind nach dem starken US-Arbeitsmarktbericht vom Freitag weiter zurückgekommen. Während die US-Leitzinsen im Herbst bei 4 bis 4,25 Prozent erwartet werden, könnte die Europäische Zentralbank (EZB) dann bereits bei einem Leitzins von 2 Prozent liegen. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen liegt aktuell bei 4,77 Prozent, die der deutschen Pendants mit 2,58 Prozent weit darunter. Das drückt auf den Euro, die Einheitswährung steht nur noch knapp über 1,02 Dollar. "Die Parität ist nahe, 95 Dollar-Cent je Euro sind möglich", so ein Marktanalyst.
In einer eigenen Liga spielen aktuell die Zinsen in Großbritannien, die in der Vergangenheit bereits die globalen Kapitalmärkte beschäftigten. Dort rentieren die Gilts mit einer Laufzeit von 30 Jahren bei 5,50 Prozent und damit nochmals deutlich über den US-Pendants. Großbritannien wird am Mittwoch eine zehnjährige Anleihe auflegen.
Die Nachrichtenlage von Unternehmensseite ist ruhig, das dürfte sich erst im Wochenverlauf ändern. In den USA startet dann die Berichtssaison mit den großen Banken - JP Morgan, Wells Fargo, Citi und Goldman Sachs legen ihre Zahlen vor. Larry Adam, CIO bei Raymond James, erwartet, dass Finanzunternehmen im Jahresvergleich das höchste Gewinnwachstum der S&P-500-Sektoren aufweisen, während der Energiesektor den größten Gewinnrückgang verzeichnen dürfte. Am 20. Januar ist die Amtseinführung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, dann dürften die Karten neu gemischt werden.
US-Regierung verhängt neue Sanktionen gegen russischen Ölsektor
Gegen den Trend geht es für Ölaktien um 0,8 Prozent nach oben. Nach einem Kurssprung am Freitag ziehen die Ölpreise zu Wochenbeginn um weitere 1 Prozent an. Der scheidende US-Präsident Biden hat zusätzliche Sanktionen gegen den russischen Ölsektor verhängt.
Für die Porsche-AG-Aktie geht es um 2,8 Prozent nach oben. Ein Marktteilnehmer stuft die 2024er-Absatzzahlen als "robust" ein. Dass die Nachfrage aus China momentan nachlasse, sei bekannt und das Unternehmen habe bereits reagiert. Dagegen laufe es in Deutschland und Europa gut. Der 911er sei weiterhin beliebt.
Qiagen notieren 0,7 Prozent fester. Das Unternehmen will über einen synthetischen Aktienrückkauf erneut bis zu 300 Millionen US-Dollar an die Aktionäre ausschütten. Dabei soll eine unmittelbare Kapitalrückzahlung mit einer Aktienzusammenlegung ("Reverse Stock Split") kombiniert werden. Die Aktien von Impfstoffherstellern leiden derweil unter einem sehr schwachen Ausblick von Moderna auf das laufende Jahr. Auf Xetra geht es für Biontech um 4,9 Prozent nach unten, Curevac büßen 7,5 Prozent ein.
Bayer gewinnen 0,4 Prozent. Die Bayer-Tochter Bluerock Therapeutics kann ihren Zelltherapiekandidaten Bemdaneprocel zur Behandlung einer moderaten Parkinson-Erkrankung direkt in die zulassungsrelevante klinische Phase 3 überführen. Eine Phase-1-Studie hatte zuvor ergeben, dass zwölf Teilnehmer Bemdaneprocel 24 Monate nach Operation gut vertragen haben.
Zu den deutschen Small & Midcaps haben sich die Analysten von Jefferies geäußert. So wurden SMA Solar (+7%) auf "Buy" hochgestuft. Jefferies empfiehlt auch PVA Tepla zum Kauf, der Kurs steigt um 2,9 Prozent. Dagegen leiden Aixtron mit einem Minus von 6,2 Prozent unter einer Verkaufsempfehlung, Verbio brechen nach Herabstufung gleich um 16 Prozent ein.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.950,81 -0,5% -26,45 +1,1% Stoxx-50 4.354,45 -0,6% -25,49 +1,1% DAX 20.139,38 -0,4% -75,41 +1,2% MDAX 25.112,88 -1,0% -258,34 -1,9% TecDAX 3.481,53 -0,5% -17,56 +1,9% SDAX 13.644,01 -1,0% -144,42 -0,5% FTSE 8.221,87 -0,3% -26,62 +1,6% CAC 7.410,74 -0,3% -20,30 +0,4% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,58 +0,01 +0,22 US-Zehnjahresrendite 4,77 +0,01 +0,20 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:29 Fr, 17:21 % YTD EUR/USD 1,0203 -0,4% 1,0209 1,0229 -1,5% EUR/JPY 160,50 -0,7% 160,72 161,47 -1,5% EUR/CHF 0,9370 -0,2% 0,9368 0,9390 -0,1% EUR/GBP 0,8402 +0,1% 0,8417 0,8385 +1,5% USD/JPY 157,31 -0,3% 157,44 157,87 -0,0% GBP/USD 1,2143 -0,5% 1,2128 1,2196 -3,0% USD/CNH (Offshore) 7,3551 -0,1% 7,3543 7,3598 +0,3% Bitcoin BTC/USD 91.826,65 -2,2% 93.692,50 93.735,10 -3,0% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 77,86 76,57 +1,7% +1,29 +8,6% Brent/ICE 80,56 79,76 +1,0% +0,80 +7,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 47,435 45,45 +4,4% +1,99 -10,1% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.673,75 2.690,45 -0,6% -16,70 +1,9% Silber (Spot) 29,79 30,41 -2,0% -0,62 +3,2% Platin (Spot) 963,13 958,80 +0,5% +4,33 +6,2% Kupfer-Future 4,28 4,28 -0,1% -0,00 +6,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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