MÄRKTE EUROPA/Börsen bauen Gewinne aus - "Trump-Trade" gerät ins Stocken
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FRANKFURT (Dow Jones) - Europas Börsen bauen bis Montagmittag die Gewinne weiter aus. Gut kommt die Zinssenkung in China an den Märkten an: Dort hat die Zentralbank zur Unterstützung der schwächelnden heimischen Wirtschaft die Leitzinsen gesenkt. Die Zentralbank senkte unter anderem den 7-Tage-Repo-Satz von 1,80 auf 1,70 Prozent und will die Realwirtschaft noch weiter unterstützen. Topthema an den Märkten ist allerdings der Rückzug von Joe Biden aus dem US-Präsidentschaftswahlkampf. Biden hat sich für Vizepräsidentin Kamala Harris ausgesprochen. Der DAX gewinnt 1,4 Prozent auf 18.427 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 1,5 Prozent auf 4.901 Punkte nach oben.
Für Dirk Chlench, Volkswirt der LBBW, liegt Vizepräsidentin Harris in Umfragen im Vergleich mit Donald Trump aber ähnlich weit zurück wie Biden. Dennoch habe die Wahrscheinlichkeit eines Trump-Wahlsieges nach dem Abgang von Biden abgenommen. Auch könnten die Demokraten angesichts einer 59-jährigen Spitzenkandidatin den Spieß umdrehen und nun ihrerseits aufgrund des hohen Alters von Donald Trump dessen geistige Fitness in Zweifel ziehen.
Unklar ist aber, wie sich der Biden-Rückzug in den Aktienkursen spiegeln wird. "Ich denke nicht, dass es eine signifikante Marktreaktion geben wird, da es eine gewisse Abwartezeit geben wird", sagt Ed Mills vom Broker Raymond James. "Aber wir könnten sehen, dass der Schwung hinter dem 'Trump-Trade' ins Stocken gerät, bis wir ein klares Bild davon bekommen, was als nächstes für die Demokraten kommt."
Finanzinvestoren haben Interesse an Stemmer Imaging
Da Trump nicht als Freund der Erneuerbaren Energien gilt, hatten diese Aktien zuletzt gelitten. Die Neuaufstellung der US-Demokraten wird daher mit Erleichterung aufgenommen, entsprechend erholt sich die Branche: Im DAX steigen Siemens Energy um 2,3 Prozent und Nordex um 1,4 Prozent. Auch Technologie-Werte zeigen sich erholt. So legen Infineon um 3,3 Prozent zu und ASML um 2,4 Prozent. Trump hatte zuletzt die Dominanz von Taiwan bei der Chipproduktion kritisiert. SAP gewinnen 1,0 Prozent; das Unternehmen wird am Montagabend seine Zahlen zum zweiten Quartal vorlegen.
Takkt fallen um 9,5 Prozent nach ihrem gesenkten Ausblick.
Bei Stemmer Imaging geht es um 53,5 Prozent auf 48,50 Euro höher. Finanzinvestoren wollen für den Bildverarbeitungstechnologiespezialisten ein Übernahmeangebot in Höhe von 48 Euro je Aktie unterbreiten. Damit würde das Unternehmen mit 312 Millionen Euro bewertet.
Die Aktien von Varta brechen um 71,8 Prozent ein. Als Hiobsbotschaft wirkt, dass Varta ein Restrukturierungsvorhaben nach dem Unternehmensstabilisierungs- und -restrukturierungsgesetz angezeigt hat. An der Börse werden Erinnerungen an Leoni wach, so ein Marktteilnehmer. Varta hat bestätigt, im Gespräch mit potenziellen Investoren zu sein, darunter Porsche. Altaktionäre dürften dennoch verlieren - die Analysten der DZ Bank sehen für die Aktie ein Kursziel von Null Euro.
Gewinnwarnungen bei Airlines setzen sich fort
Auch beim Billigflieger Rynair läuft es nicht rund. Hier hat nicht nur das erste Quartal enttäuscht, auch der Ausblick auf die Ticketpreise wurde gesenkt. Diese dürften deutlich unter dem zweiten Quartal vom Vorjahr liegen, fürchten die Analysten von JP Morgan. Die Markterwartungen an den Gewinn im Geschäftsjahr 2024/2025 könnten bis zu 30 Prozent sinken. Entsprechend fallen die Aktien um 12,7 Prozent. Auch für andere Billigflieger wie Easyjet geht es 8,2 Prozent tiefer.
Medienberichte über potenzielles Interesse von Private Equity (PE) beflügeln zum Start in die Woche die Aktien von Rentokil. Die Sunday Times berichtete, dass der ehemalige BT-CEO Philip Jansen an einem von Private Equity unterstützten Übernahmeangebot arbeitet. Im Artikel werden Bain, CVC und Advent erwähnt, jedoch deutet nach Aussage der Jefferies-Analysten der Artikel darauf hin, dass die Zusammensetzung des Konsortiums unklar sei. Es werde zudem eine Bewertung von 15 Milliarden Pfund genannt, was einer Prämie von üblichen 30 Prozent entspreche. Rentokil gewinnen 11 Prozent.
=== Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 4.901,04 +1,5% 73,80 +8,4% Stoxx-50 4.470,29 +1,2% 54,91 +9,2% DAX 18.427,02 +1,4% 255,09 +10,0% MDAX 25.527,29 +0,7% 183,86 -5,9% TecDAX 3.325,67 +1,3% 41,12 -0,4% SDAX 14.521,55 +1,1% 163,98 +4,0% FTSE 8.222,19 +0,8% 66,47 +5,5% CAC 7.639,50 +1,4% 104,98 +1,3% Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD Dt. Zehnjahresrendite 2,46 -0,01 -0,11 US-Zehnjahresrendite 4,22 -0,02 +0,34 DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7:35 Uhr Fr, 17:17 Uhr % YTD EUR/USD 1,0887 +0,0% 1,0885 1,0889 -1,4% EUR/JPY 170,54 -0,5% 171,04 171,30 +9,6% EUR/CHF 0,9665 -0,1% 0,9672 0,9674 +4,2% EUR/GBP 0,8420 -0,1% 0,8428 0,8427 -2,9% USD/JPY 156,64 -0,5% 157,16 157,31 +11,2% GBP/USD 1,2931 +0,1% 1,2914 1,2922 +1,6% USD/CNH (Offshore) 7,2931 +0,1% 7,2942 7,2840 +2,4% Bitcoin BTC/USD 67.457,50 -1,1% 67.751,90 65.676,50 +54,9% ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 80,05 80,13 -0,1% -0,08 +11,7% Brent/ICE 82,47 82,63 -0,2% -0,16 +8,7% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 31,365 31,73 -1,2% -0,37 -1,3% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.405,30 2.401,11 +0,2% +4,18 +16,6% Silber (Spot) 29,11 29,23 -0,4% -0,13 +22,4% Platin (Spot) 957,60 966,85 -1,0% -9,25 -3,5% Kupfer-Future 4,20 4,22 -0,4% -0,02 +6,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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