Analyse
16:10 Uhr, 26.11.2019

LVMH rennt und rennt, nur wie weit noch?

LVMH steht für Luxus. Das gilt inzwischen nicht nur für die Produkte, sondern auch für den Aktienkurs.

Erwähnte Instrumente

  • LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton SE - WKN: 853292 - ISIN: FR0000121014 - Kurs: 408,100 € (Paris)

LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton ist ein global agierender Luxusgüter-Konzern. Das Portfolio des Unternehmens besteht aus mehr als 60 Prestige-Marken aus den Bereichen Wein & Spirituosen, Mode & Lederwaren, Parfüm & Kosmetik sowie Uhren & Schmuck, die weltweit in eigenen Geschäften vertrieben werden. Dazu zählen neben Louis Vuitton und Moet Hennessy unter anderem auch Bulgari, Givenchy, Kenzo, Dior, Fendi, benefit, Donna Karan, Tag Heuer, Ebel oder auch Dom Perignon und Hermès. 2013 wurde das Portfilio zudem um den italienischen Kaschmirspezialisten Loro Piana erweitert. Darüber hinaus ist das Unternehmen als Kunstauktionator und im Verlagswesen tätig.

Kurzer Blick auf die Fundamentaldaten:

LVMH verdient seit vielen Jahren Geld. Unter gewissen Schwankungen steigt der Gewinn auch an, es ist eine klare Aufwärtstendenz über die letzten 20 Jahre festzustellen. In 2018 erzielte das Unternehmen den bisherigen Rekordgewinn von 12,64 EUR pro Aktie. In 2019 soll dieser auf 14,63 EUR steigen und in 2020 sogar auf 16,29 EUR.

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Bei einem aktuellen Kurs von 408,70 EUR ergibt das ein 2019er KGV von 27,94 und ein 2020er KGV von 25,09. Betrachtet man die historischen KGVs, dann kommt man zu dem Schluss, dass die Aktie teuer ist. Denn KGV von 27,94 bzw. 25,09 wurden nur selten für die Aktie bezahlt.

Der letzte Dividendenrückgang stammt aus dem Jahr 2000. Seit 2002 hob das Unternehmen die Ausschüttung Jahr für Jahr an. Es gab nur eine Ausnahme, nämlich das Jahr 2008. In diesem Jahr blieb die Dividende auf Vorjahresniveau. 2019 soll die Ausschüttung bei 6,89 EUR je Aktie liegen und in 2020 auf 7,72 EUR je Aktie ansteigen.

Der Umsatz steigt seit 1999 unter gewissen Schwankungen deutlich an. In 2019 soll mit einem Umsatz von 53,53 Mrd. EUR erstmals über die 50 Mrd. EUR Marke ansteigen. In 2020 soll der Umsatz auf 57,72 Mrd. EUR ansteigen.

Wie sehen Analysten die LVMH-Aktie?

Zum aktuellen Zeitpunkt liegen 24 Einschätzungen vor. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 410,17 EUR und damit quasi auf dem Niveau des aktuellen Kurses.

13 Analysten/- innen sehen die Aktie positiv (13mal Kaufen). 8 Häuser sehen sie neutral. Es liegen drei negative Einschätzung vor (1mal Untergewichten, 2mal Verkaufen).

Wie kann man das Chartbild interpretieren?

Seit Beginn der 1990er Jahre befindet sich die Aktie in einer ultralangfristigen Aufwärtsbewegung. Diese Bewegung wurde mehrmals unterbrochen, aber nicht gebrochen. Ausgangspunkt der Rally war ein Tief bei 13,77 EUR aus dem September 1990. Im August 2015 markierte der Wert ein Zwischenhoch bei 176,60 EUR und konsolidierte danach über mehrere Monate auf ein Tief bei 130,75 EUR. Im Sommer 2016 testete die Aktie dieses Tief erfolgreich. Danach startete eine steile Rally, die noch immer intakt ist.

Im Juli 2019 kam es zu einem Zwischenhoch bei 392,65 EUR. Danach konsolidierte der Aktienkurs in einem symmetrischen Dreieck. Der Ausbruch erfolgte zu Beginn der zweiten Oktoberhälfte. Nach einem Hoch bei 407,85 EUR kam es zu einem kurzen Rücksetzer auf das alte Allzeithoch. Im heutigen Handel drückt der Wert gegen das Allzeithoch vom 15. November.

Wie könnte sich die LVMH - Aktie in den nächsten Wochen und Monaten entwickeln?

Die kurz-, mittel- und langfristigen Aufwärtstrends sind intakt und werden heute mit einem neuen Allzeithoch bestätigt. Damit ist der Grundton erst einmal bullisch. Aus dem Dreieck, in welchem die Aktie in diesem Jahr mehrere Wochen konsolidiert hat, lässt sich ein Ziel bei knapp 435 EUR ableiten. Bei gut 455 EUR liegt heute die obere Begrenzung der Rally seit Sommer 2016. Die erste Zielmarke könnte die Aktie durchaus in den nächsten Wochen erreichen. Eine Ausdehnung bis an die zweite Zielmarke erscheint aktuell als durchaus möglich.

Sollte der heutige Ausbruchsversuch über 392,65 EUR misslingen, wäre das kein Drama. Selbst wenn sich dann ein kleines Doppeltop entwickeln würde, wäre zunächst nur von einem Pullback an das Dreieck auszugehen, was zu Abgaben in Richtung 370 EUR führen könnte. Auch dann wären die beschrieben Ziele aus charttechnischer Sicht noch gültig.

Fazit: Teuer und charttechnisch lecker

Der Chart zeigt bisher klar weiter nach oben. Die möglichen Ziele wurden benannt. Aber auch wenn die Entwicklung der Firma in den letzten Jahren sehr gut war, muss man konstatieren, dass davon bereits sehr viel im Aktienkurs eingepreist ist. Die Aktie ist so teuer wie seit 2003 nicht mehr. Es könnte also durchaus sein, dass die aktuelle Rally die Rally ist, welche für längere Zeit das Allzeithoch markieren wird.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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