Analyse
16:05 Uhr, 03.10.2024

LIONS GATE - Künstliche Intelligenz zieht in Hollywood ein

Lionsgate, das Filmstudio hinter Blockbustern wie "Die Tribute von Panem", "Twilight" und "John Wick", ist eine Partnerschaft mit dem KI-Unternehmen Runway eingegangen. Doch diese Meldung aus dem September sorgte nur kurz für Euphorie bei den Aktionären.

Erwähnte Instrumente

  • Lions Gate Entertainment Corp. Registered Shares Cl.B o.N. - WKN: A2DHPF - ISIN: CA5359195008 - Kurs: 6,779 $ (NYSE)

Bereits im September hat das kanadisch-amerikanische Medien- und Filmproduktionsunternehmen Lions Gate Entertainment, firmierend unter dem Namen Lionsgate, die Zusammenarbeit mit dem KI-Startup Runway bekanntgegeben. Mit einem maßgeschneiderten KI-Modell möchte Lionsgate neue Filme und Fernsehsendungen produzieren und damit deutliche Kosteneinsparungen erreichen.

Im Gegenzug wird Runway Zugang zu Lionsgates umfangreicher Inhaltsbibliothek von Filmen und Shows erhalten. Mit dieser Schatzkammer an Trainingsdaten können KI-Modelle den Kontext besser verstehen und letztlich dynamischere Bewegungen rendern und den Charakteren mehr Leben einhauchen.

Es ist die erste Zusammenarbeit dieser Art in der Unterhaltungsindustrie und könnte einen Meilenstein markieren, dem weitere Unternehmen folgen dürften. Schließlich besitzt die Implementierung von KI-Tools das Potenzial, die Filmindustrie zu revolutionieren, so wie einst Zeichentrick- oder computeranimierte Filme.

Filmproduktionen werden effizienter und günstiger

Die Technologie soll zunächst für interne Zwecke wie die Erstellung von Storyboards zum Einsatz kommen und die Vorproduktionsarbeit sowie Prozesse bei Lionsgate optimieren. Die Generierung von Hintergründen und Spezialeffekten für Kinofilme wäre dann der nächste potenzielle Anwendungsschritt.

"Einige unserer Filmemacher sind bereits begeistert von den möglichen Einsatzmöglichkeiten in ihren Vor- und Nachproduktionsprozessen. Wir betrachten KI als ein großartiges Werkzeug zur Erweiterung, Verbesserung und Ergänzung unserer aktuellen Abläufe“, wird Michael Burns, stellvertretender Vorsitzender von Lionsgate, zitiert.

Brianna Domont, zuständig für visuelle Effekte in der Spielfilmgruppe des Studios, sieht große Vorteile für Filmproduktionen mit geringerem Budget. Durch KI-Modell könnten diese Zugang zu Ressourcen erhalten, die sonst nur größeren Projekten vorbehalten wären.

Angjoo Kanazawa, leitender wissenschaftlicher Berater von Luma AI und Assistenzprofessor an der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik der University of California in Berkeley, meint dazu: "Die Modelle werden unglaublich leistungsfähig, aber es ist die Kreativität der Benutzer, die ihr Potenzial offenbart und die Richtung für neue Funktionen und Schnittstellen beeinflusst. Darüber hinaus entsteht eine Synergie, bei der die Entwickler die Grenzen der Tools erweitern und die Tools wiederum die Grenzen der Kreativität erweitern." (Quellen: forbes.com, the-decoder.de).


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Aktie reagiert kaum

Mit der Bekanntgabe der Kooperation am 18. September schoss die Aktie zunächst nach oben, allerdings wurde die Rally anschließend direkt wieder abverkauft. Seitdem verharrt das Papier in der Stabilisierungsbewegung auf tiefem Niveau. Der Wert notiert seit Wochen direkt am zentralen Unterstützungsniveau, den Tiefs aus 2023 und 2024. Die Handelsspanne verengt sich dabei.

In diesem trendlosen Modus ist prinzipiell Abwarten angesagt. Allerdings könnte das Papier sehr spekulativ für langfristig orientierte Trader antizyklisch interessant für Einstiege sein. Stops könnten hier nämlich relativ eng gesetzt werden, ein Stück unterhalb der Tiefs seit 2023 sowie der potenziellen Aufwärtstrendlinie seit 2020, z.B. unterhalb von 6,20 USD per Tages- und Wochenschlusskurs.

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Wie könnte es weitergehen?

In einem bullischen Szenario findet jetzt eine Bodenbildung statt. Mit einem nachhaltigen Anstieg über 7,40 USD könnte sich Aufwärtspotenzial in Richtung 8,98 und 10,20 - 10,40 USD eröffnen. Oberhalb davon liegen eng gestaffelt weitere Hürden bei 10,99 - 11,33 und 12,00 - 12,10 USD. Erst oberhalb davon würden Kaufsignale im Big Picture entstehen.

Auf der Unterseite könnte bereits das Abrutschen unter 6,50 USD für größeren Verkaufsdruck sorgen. Knapp darunter notiert auch die noch nicht bestätigte Aufwärtstrendlinie seit dem 2020er-Tief, die einen potenziellen Umkehrpunkt in einem Fehlausbruchsszenario darstellen würde. Unterhalb dieser Trendlinie droht ein stärkerer Abverkauf in Richtung 5,19 USD.

Fazit: Lionsgate wird zum Pionier in der Filmbranche, die durch Implementierung von KI-Tools in den kommenden Jahren vor einer größeren Veränderung stehen könnte. Einige Vorteile sind oben kurz beleuchtet, auf die Nachteile wird ausführlich im verlinkten Forbes-Artikel eingegangen. Die Anleger scheinen noch skeptisch zu sein, die Lions-Gate-Aktie kann von der Meldung nicht profitieren. Sie ist ein Underperformer im starken Marktumfeld und in einer trendlosen Stabilisierungsbewegung gefangen.

Akuter Handlungsbedarf besteht hier aus charttechnischer Sicht nicht. Antizyklische Einstiege nahe der zentralen Unterstützungsniveaus wären sehr spekulativ, könnten aber auf Grund eines attraktivem CRV besonders im langfristigen Kontext interessant erscheinen. Ansonsten bleiben ein Erstarken der Käufer und bullische Impulse auf der Oberseite abzuwarten.

Anmerkung: Es gibt zwei Lions-Gate-Aktien (A und B), die sich im Kursverlauf minimal unterscheiden. Hier wurde die an der New Yorker Börse etwas umsatzstärkere B-Aktie charttechnisch ausgewertet.

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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