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16:19 Uhr, 16.08.2016

DAX im Korrekturmodus - US-Industrieproduktion zieht unerwartet an - Linde bestätigt Praxair-Gespräche

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  • Lockhart: Mindestens eine Zinsanhebung gerechtfertigt
  • US-Industrieproduktion wächst deutlich stärker als erwartet
  • Leoni wurde Opfer krimineller Machenschaften
  • ZEW: Konjunkturerwartungen erholen sich
  • Linde und Praxair sprechen über Fusion
  • AIG verkauft Hypothekenversicherungssparte
  • BHP Billiton meldet Milliardenverlust für das vergangene Geschäftsjahr
  • Flüchtlingskrise: Bundesregierung erwartet Anstieg der Arbeitslosigkeit
  • Warren Buffett stockt Apple-Beteiligung auf
  • Deutsche Euroshop auf Shopping-Tour

DAX

  • Der Deutsche Leitindex zeigt sich am Dienstag entkräftet. Vom Erfolg der US-Börsen, die zu Wochenbeginn durch die Reihe neue Bestmarken erzielten, ließ sich die Frankfurter Benchmark nicht anstecken. Nach einem bereits schwachen Start konnte zwischenzeitlich zwar ein robuster ZEW-Konjunkturindex die Anleger ermuntern, schnell aber verpufften die positiven Sentimentmeldungen wieder. Das DAX-Tageshoch wurde am Vormittag bei 10.733 Punkte markiert, nach Mittag notiert der DAX bei 10.670 Punkten.

Unternehmensnachrichten

  • Urban Outfitters hat im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 66 Cents die Analystenschätzungen von 56 Cents überboten. Der Umsatz lag mit 890,6 Millionen US-Dollar über den Erwartungen von 886,84 Millionen US-Dollar. Vergleichbare Absätze (inklusive direct-to-consumer) legten zum Vorjahr um 1 % zu. Die Aktie stieg nachbörslich explosiv an.
  • Der Gasekonzern Linde verhandelt mit dem US-Wettbewerber Praxair über einen möglichen Zusammenschluss, bestätigte der DAX-Konzern am Dienstnagnachmittag entsprechende vorläufige Gespräche, nachdem zuvor informierte Personen über eine mögliche Transaktion berichtet hatten. Sollte eine Fusion der beiden zustande kommen, stiege der fusionierte Konzern zum Branchenprimus auf. Die französische Air Liquide wäre dann wieder entthront. Linde betonte, die Gespräche liefen noch und hätten noch zu keinen konkreten Ergebnissen oder Vereinbarungen geführt.
  • Der Baumarktkonzern Home Depot hat nach nach Zuwächsen im zweiten Quartal die Prognose für das Gesamtjahr angehoben. Der Konzern erwartet nun 6,31 US-Dollar Gewinn je Aktie und damit 4 US-Cent mehr als zuvor. Den Jahresumsatz will das Unternehmen nach wie vor um über 6 Prozent steigern.
  • Der Autozulieferer Leoni wurde nach eigenen Angaben Opfer krimineller Aktivitäten. Der Schaden soll sich auf einen Abfluss von rund 40 Mio. Euro an liquiden Mitteln belaufen. IT-Infrastruktur sowie Datensicherheit seien betroffen, so das Unternehmen.
  • Warren Buffett hat wieder zugeschlagen: Der Starinvestor baute mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway das Engagement bei Apple deutlich aus. So wurde das bisherige Aktienpaket bis Ende Juni im Vergleich zu Ende März um 55 Prozent auf 15,23 Mio. Papiere aufgestockt, wie aus Unterlagen an die Aufsichtsbehörden hervorgeht. Die Beteiligung ist damit rund 1,5 Mrd. US-Dollar wert.
  • Der Pharmakonzern Bayer setzt bei der geplanten Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto weiterhin auf eine einvernehmliche Lösung, wie das "Handelsblatt" berichtet. Sollte eine Einigung jedoch nicht zustande kommen, erwäge der Vorstand auch eine feindliche Übernahme.
  • AIG verkauft seine Hypothekenversicherungssparte United Guaranty für $3,4 Mrd an die Arch Capital Group. Vom Kaufpreis sollen $2,2 Mrd in bar und der Rest in Wertpapieren entrichtet werden. Eigentlich hatte AIG einen Börsengang des Geschäfts geplant.
  • Volkswagen hat in den USA erste Gespräche über eine Einigung zu strafrechtlichen Ermittlungen im Diesel-Skandal geführt, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Laut US-Justizministerium soll sich VW mit der Manipulation der Abgaswerte eines „kriminellen Fehlverhaltens“ schuldig gemacht haben. Nach Informationen des "Wall Street Journals" droht dem Autobauer eine Strafe von mehr als 1,2 Mrd. US-Dollar.
  • Die Deutsche Euroshop ist nach eigenen Angaben in Verhandlungen um einen Zukauf. Man plane eine 50-Prozent-Beteiligung an einem etablierten Center, ließ das Unternehmen verlauten. Im ersten Halbjahr hat der Shopping-Center-Betreiber den Umsatz um 1,2 Prozent auf 101,8 Mio. Euro gesteigert, operativ wurden 1,16 Euro je Aktie verdient.
  • Der australisch-britische Rohstoffkonzern BHP Billiton hat im Geschäftsjahr 2015/16 einen Nettoverlust von 6,39 Mrd. US-Dollar verbucht. Im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von 1,91 Mrd. US-Dollar geschrieben. im Vorjahr. Der Umsatz sank um 31 Prozent auf 30,91 Mrd. US-Dollar.
  • Die Beteiligungsgesellschaft Indus Holding hat im zweiten Quartal mit einem Umsatz von 382,1 Mio. Euro und einem EBIT von 38,8 Mio. Euro ihr bisher höchstes Quartalsergebnis in der Unternehmensgeschichte erreicht. Der starke Umsatz- und Ergebnissprung in den Monaten April bis Juni hat damit die schwächer als erwartete Geschäftsentwicklung der ersten drei Monate wettgemacht.

Konjunktur & Politik

  • Laut Dennis Lockhart von der Atlanta-Fed ist im laufenden Jahr mindestens eine Zinsanhebung gerechtfertigt. Der Arbeitsmarkt befinde sich nahe der Vollbeschäftigung, und es bestehe Grund zur Annahme, dass die Inflation Ende 2017 auf 2 % steigen wird.
  • Die Industrieproduktion in den USA ist im Juli um +0,7 Prozent gestiegen. Erwartet wurden +0,2 Prozent nach revidiert +0,4 Prozent im Monat zuvor. Die US-Industrieproduktion im Juni wurde von +0,6 Prozent auf +0,4 Prozent nach unten revidiert.
  • Die Zahl der Baubeginne in den USA erhöhte sich im Juli um 2,1 Prozent auf 1,211 Mio. zum Vormonat, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Bankvolkswirte hatten hingegen einen Rückgang um 0,8 Prozent erwartet. Die Baugenehmigungen, die den Baubeginnen zeitlich vorauslaufen, reduzierten sich im Berichtsmonat leicht um 0,1 Prozent auf 1,152 Mio.
  • Die US-Verbraucherpreise stagnierten im Juli gegenüber dem Vormonat. Im Juli erhöhten sich die Preise auf Monatssicht um 0,2 Prozent. Die Jahresinflation legte im Juli um 0,8 Prozent zu. Im Vormonat hatte die Inflationsrate noch 1,0 Prozent betragen.
  • Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland steigen im August von zuvor -6,8 auf +0,5 Punkte. Experten hatten eine Aufhellung auf 2,0 Zähler erwartet. Die Bewertung der aktuellen Lage verbesserte sich um 7,8 auf 57,6 Punkte. Die Erwartungen der befragten Finanzmarktteilnehmer an die konjunkturelle Entwicklung in der Eurozone steigen noch deutlicher. Der Indikatorwert springt um 19,3 auf 4,6 Punkte an.
  • Die Handelsbilanz der Eurozone hat im Juni auf saisonbereinigter Basis ein Positivsaldo von 23,4 Mrd. Euro erzielt. Im Vormonat lag der Überschuss bei 24,5 Mrd. Euro.
  • In Großbritannien ist die Inflationsrate im Juli leicht höher als erwartet um 0,6 Prozent angestiegen. Zum Vormonat lag die Teuerung bei 0,5 Prozent.
  • Die Bundesregierung rechnet wegen der hohen Anzahl an Flüchtlingen mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Im kommenden Jahr werde die Zahl der Erwerbslosen nach Einschätzung der Regierung um durchschnittlich 110.000 auf 2,86 Mio steigen, berichtet die "Bild"-Zeitung. Es wäre der erste Anstieg der Arbeitslosigkeit im Jahresschnitt seit 2013. Bis 2020 werde ein Anstieg auf 3,1 Mio. erwartet. Nach Angaben der Bundesagentur in Nürnberg beschäftigt die Deutsche Wirtschaft inzwischen 136.000 Flüchtlinge - 99.000 davon regulär versicherungspflichtig und 37.000 auf geringfügiger Basis.
  • Deutschland schaffte es in einer Uno-Studie erstmals unter die Top-Ten der innovativsten Länder der Welt. Den ersten Platz belegte zum sechsten Mal hintereinander die Schweiz, wie aus der am Montag von den Vereinten Nationen veröffentlichten Studie hervorgeht. Deutschland belegte den zehnten Rang und gewann damit zum vergangenen Jahr zwei Plätze. Die Autoren der Untersuchung lobten besonders die Qualität der Innovationen hierzulande.
Termine des Tages:
15:15 Uhr - US: Industrieproduktion Juli
15:15 Uhr - US: Kapazitätsauslastung Juli

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