Linde AG - Anlagenbauer trotzen der Krise an den Finanzmärkten

Linde gehört mit Standorten in mehr als 100 Ländern und weltweit rund 48.700 Mitarbeitern zu den führenden Gas- und Engineeringunternehmen. Im ersten Halbjahr 2011 konnten die Münchener sowohl Ihren Umsatz als auch das Ergebnis erneut zweistellig steigern. Der Umsatz stieg mit 11% auf 6,774 Mrd. EUR nur marginal geringer als das operative Konzernergebnis, welches mit einem Anstieg von 11,7% auf 1,559 Mrd. EUR angewachsen ist. Der Bereich des Engineering deckt zukunftsträchtige Bereiche ab und baut insbesondere auf hauseigenes Know-How im Bereich der Verfahrenstechnik.

Wie der Verband deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) zu Beginn der Woche mitteilte, konnte der Auftragseingang auch im August ein Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum vorweisen. Mit einem realen Anstieg von 14% zeigten sich die Auftragseingänge der Branche unbeeindruckt und trotzten dank einer starken Inlandsnachfrage politischen und Finanzmarkt-Turbulenzen. Selbst bei einem Dreimonatsvergleich und der damit verbundenen Glättung kurzfristiger Schwankungen konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Anstieg von 8% erreicht werden.

Weitere Verwerfungen an den Finanzmärkten könnten aber auch zu Auftragsrückgängen führen und sowohl die Ertragslage als auch die Aktienkurse von Anlagenbauern negativ beeinflussen.

Trotz der weniger dynamischen Auslandsnachfrage verzeichnete Linde in den letzten Monaten zwei beachtliche Projekte in den USA bzw. China. So konnte der Konzern zum Einen den Bau einer Pilotanlage zur Kohlendioxid-Abscheidung in den USA als auch die Errichtung von zwei Luftzerlegungsanlagen in China bekannt geben. Im Gegensatz zu bisherigen Verfahren soll die Pilotanlage im Bundesstaat Alabama mindestens 90% Kohlendioxid abscheiden, wobei die dafür aufgewendeten Energiekosten lediglich ein Plus von 35% verzeichnen sollen (gegenüber einem Plus von 80% bei bisherigen Anlagen). Die amerikanische Energiebehörde stellt hierfür eine Förderung in Höhe von 15 Mio. USD in Aussicht.

Die so genannten On-site-Anlagen, welche der Konzern Ende 2013/Anfang 2014 in Ostchina in Betrieb nehmen möchte, soll die Versorgung von Großkunden aus Anlagen gewährleisten, welche wiederum auf dem Gelände des Großabnehmers selbst stehen. Das Investitionsvolumen liegt hier laut Unternehmensangaben bei 130 Mio. EUR.

Anleger sollten beachten, dass insbesondere außereuropäische Investitionen mitunter politischen und wirtschaftlichen Restriktionen unterliegen, die die Ertragslage der beteiligten Unternehmen ebenfalls belasten können.

Bei einem aktuellen Kurs von 102,15 EUR bewerten derzeit 23 Analysten bei Bloomberg die Linde Aktie mit "KAUFEN" und 16 Analysten mit "HALTEN". Kein Analyst auf Bloomberg setzt Linde auf "VERKAUFEN". Das 12-Monats-Kursziel auf Bloomberg liegt bei 128,29 EUR.

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