Linda Raschke - Toptraderin von Weltruf
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Linda Raschke begann ihre große Karriere 1981 als Optionshändlerin an der eher zweitrangigen Pacific Coast Stock Exchange in San Francisco und machte dort erste Gehversuche als damals noch unbekannte Floortraderin. Später wechselte sie an die Philadelphia Stock Exchange und verlagerte dort Mitte der Achtziger Jahre ihren Fokus weiter in Richtung Futurestrading. Später wurde sie insbesondere für den schnellen kurzfristigen Handel des S&P Futures berühmt. Das Jahr 1986 markierte dabei einen tradingbezogenen Meilenstein, da es ihr gelang, ganze 50 Wochen am Stück mit Gewinn abzuschließen.
Anfang der Neunziger Jahre wurde sie dank dieser und anderer Erfolge zur Headtraderin einiger nahmhafter Hedgefonds, bis sie im Jahr 2002 ihren eigenen Hegdefonds auflegte, der in Puncto Management und Performance seither regelmässig zu den besten seiner Zunft gehört. Zusammen mit Laurence A. Conners schrieb sie den Tradingbestseller „Street Smarts: High Probability Trading Strategies for the Futures and Equities Markets”, der im Deutschen unter dem Titel „Top-Trading-Gewinne“ erschien.
Berühmt wurde Raschke unter anderem durch die sogenannte „Turtle Soup“ -Strategie, bei der sie einen Countertrendansatz zur weit verbreiteten Turtle-Strategie etablierte, der mindestens ebenso erfolgreich gehandelt werden kann, wie das Original: Die Turtle Soup (Schildkrötensuppe) geht in einem Markt long, wenn ein neues Tief markiert wurde, welches unter dem Tief der letzten 20 Handelsperioden liegt. Das entsprechende vorherige Tief muss dabei mindestens drei Zeiteinheiten früher markiert werden. Per Stop-Buy am letzten 20-Periodentief wird eine Position eröffnet, wenn diese Marke im folgenden Zeitabschnitt überschritten wird. Die dreifache Average True Range der letzten 20 Handelsperioden wird als fester Stop gesetzt und Ziel des Setups ist ein neues 20-Perioden-Hoch als Exit. Für die Shortvariante der Turtle Soup gilt die umgekehrte Vorgehensweise.
Diese Trendfolgestratie, die Variante „Turtle Soup +1“, die Wolfe Waves, der Momentum Pinball oder das Holy Grail-Setup ist nur einige der vielen Tradingsetups und Handelsanregungen, die Raschke sowohl in ihren Hedgefonds nutzte, aber auch einer breiten Traderöffentlichkeit zur Verfügung stellte. Es bietet sich daher sowohl für den Einsteiger, als auch den fortgeschrittenen Trader an, diese Setups genauer unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht ist eine interessante Herangehensweise dabei, die Sie in Ihr Trading integrieren können. Auf jeden Fall schärfen Raschkes Tradingansätze den Blick für Chancen im Markt, für kalkulierbare Risiken und disziplinierten aktiven Handel mit klaren Regeln und festen Stopps.
Doch bevor wir zu sehr in die Tradingdetails gehen, stellt sich natürlich die Frage, welche Tipps und Anregungen Raschke dem geneigten Trader, Investor bzw. der Traderin und Investorin mit an die Hand geben kann. Und Raschke wäre nicht Raschke, würde sie in diesem Punkt nicht auch systematisch und strukturiert vorgehen. Ihre Ratschläge und Ideen für aktive BörsianerInnen hat sie in 50 Punkten zusammengefasst. Anleger sollten keine Angst haben, in einem momentumstarken Markt auch am Hoch zu investieren. Die Suche nach dem perfekten Einstieg am Tief bzw. der Versuch des Shortens am vermeintlichen Hoch führt oft zu herben Verlusten. Stops werden gesetzt und nicht mehr aus dem Markt genommen. Zu große Positionen und aggressives Nachkaufen oder gar Verbilligen sind zu vermeiden, da die finanzielle, vor allem aber die emotionale Belstung schnell überhand nehmen können. Langsamer, kontinuierlicher Kapitalaufbau ist sinnvoller und nervenschonender, als große Sprünge durch große Positionen. Die wichtigste aus dieser langen und teilweise erstaunlich einfachen Regeln, ist aus meiner Sicht ein hervorragendes Schlusswort:
„Have you taken a loss? Forget it quickly. Have you taken a profit? Forget it even quicker! Don’t let ego and greed inhibit clear thinking and hard work."
Lassen Sie sich von einer der besten Traderinnen der Welt inspirieren und stöbern Sie einfach einmal im großen Wissensfundus, den Linda den Anlegern auf ihrer Homepage zur Verfügung stellt.
(Autor: Thomas May)
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