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16:57 Uhr, 14.04.2011

LGT Capital: Aktienmärkte der Industrieländer dürften Schwellenländer ausperformen

München (BoerseGo.de) - In seiner jüngsten Analyse geht Mikio Kumada, Global Strategist bei der LGT Capital Management, auf die weitere Entwicklung der Aktienmärkte der Industrie- und der Schwellenländer ein. Er erwartet dabei, dass die Aktien der Industrieländer in Zukunft wieder stärker performen dürften, als jene der Schwellenländer.

Ende Februar lösten wirtschaftliche und geopolitische Sorgen eine Konsolidierungsphase bei Aktien aus, welche durch die Naturkatastrophe in Japan verschärft wurde, so Kumada. Der MSCI World Index, welcher sich seit Beginn der aktuellen Hausse verdoppelt hat, gab vom letzten Hoch am 18. Februar bis zum 15. März um 8,30 Prozent nach erläutert der Experte.

Inzwischen wurden 81 Prozent dieses Verlustes wieder aufgeholt. Die Konsolidierung scheint sich nach Ansicht von Kumada ihrem Ende zu nähern. Während der Schwächephase zeigten Schwellenländer-Aktien relative Stärke, was den Experten vermuten lässt, dass die seit Herbst 2010 anhaltende Underperformance der Emerging Markets vorbei sein könnte. Kumada und sein Team denken aber, dass die jüngste Schwellenländer-Stärke wieder nachlassen dürfte, sobald die Märkte den Japan-Schock verarbeitet haben. Sie führen dafür drei fundamentale Gründe an.

Zum einen sehen die Experten der LGT Capital Management die monetären Rahmenbedingungen in den entwickelten Märkte als optimaler an, als in den Schwellenländern. Zudem werden die Emerging Markets nach Ansicht von Kumada deutlich stärker von Inflationsrisiken belastet als die Industrieländer. Und letztendlich könnten sich die Schwellenländer seiner Ansicht nach keine Aufschiebung einer geldpolitischen Straffung leisten.

So wären die Inflationsraten in den Schwellenländern typischerweise doppelt so hoch wie in den Industrieländern, so Kumada. Eine nachlassende Inflationsbekämpfung würde seiner Ansicht nach wirtschaftliche Risiken deutlich akzentuieren, in einigen Fällen möglicherweise auch soziale und politische Probleme verschärfen.

Das Tolerieren grundsätzlich deutlich höherer Inflationserwartungen würde auch die Modernisierung der strukturellen Wettbewerbsfähigkeit von Schwellenländer-Unternehmen verzögern, da Anreize zur Produktivitätssteigerung zugunsten roher Wachstumsstrategien wieder in den Hintergrund treten würden, so Kumada abschließend.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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