Kommentar
16:04 Uhr, 26.09.2016

Deutsche Bank im freien Fall - US-Präsidentschaftswahlkampf im Fokus der US-Anleger

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Fed will höhere Kapitalvorschriften für Großbanken forcieren.
  • US-Neubauverkäufe etwas höher als erwartet
  • ifo-Geschäftsklimaindex auf höchsten Stand seit über zwei Jahren
  • US-Terminbörse CBOE will den Börsenbetreiber BATS schlucken
  • Verkaufsdruck auf Papiere der Deutschen Bank hält unvermindert an
  • Pfizer will sich nicht mehr aufspalten
  • Fitch bestätigt Top-Bewertung für Deutschland
  • Air Berlin soll kräftig schrumpfen
  • Federal Reserve erschwert US-Banken das Geschäft mit Rohstoffen
  • Aareal Bank erwägt weitere Übernahmen
  • Siemens: CEO Kaeser will über 2018 weitermachen
  • Ströer bestätigt Dividendenpolitik für die kommenden Jahre
  • Lanxess übernimmt US-Chemieunternehmen Chemtura
  • Spanien: Konservative Volkspartei politischer Sieger bei Regionalwahlen
  • Kartendienst Here will Datenaustausch zwischen Fahrzeugen ermöglichen

DAX

Durchwachsene Vorgaben der Übersee-Börsen und weitere Gewinnmitnahmen haben dem Deutschen Aktienindex zum Wochenauftakt das Leben schwer gemacht. Bereits in der ersten Handelsstunde am Montag sackte der DAX um 1,52 Prozent auf 10.465 Punkte ab. Im Verlauf erhöhte sich der Verkaufsdruck. Am Nachmittag pendelt der Leitindex um 10.400 Punkte. Der überraschend stark angestiegene ifo-Geschäftsklimaindex konnte den Gesamtmarkt nicht stützen. Auch die Wall Street-Indizes werden im Minus erwartet. In den USA richten sich die Blicke der Anleger auf den US-Präsidentschaftswahlkampf. Im Vorfeld der ersten TV-Debatte der beiden Kandidaten Clinton und Trump ist die Nervosität erhöht.

Unternehmensnachrichten

  • Der Pharmariese Pfizer legt Pläne zur eigenen Aufspaltung vorerst zur Seite. Derzeit wolle man die zwei Sparten für patentgeschützte und nicht mehr exklusive Medikamente nicht trennen und verselbstständigen, teilte das Unternehmen mit. Die beiden Einheiten würden weiterhin separat gemanagt unter einem Konzerndach laufen. Das sei die aktuell beste Struktur für das Unternehmen, so CEO Ian Read.
  • Die größte US-Terminbörse CBOE aus Chicago will den Börsenbetreiber BATS übernehmen. Dafür bietet CBOE je BATS-Aktie 32,50 US-Dollar in bar und Aktien. Der Deal entspricht damit einem Wert von 3,2 Mrd. US-Dollar.
  • Die VW-Tochter Audi trennt sich von ihrem Technikvorstand Stefan Knirsch, der seinen Posten erst im Januar angetreten hatte. Knirsch lege seine Funktion mit sofortiger Wirkung nieder und verlasse das Unternehmen im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat, teilte Audi mit. Gründe wurden nicht genannt.
  • Aktien der Deutschen Bank sind am Montagvormittag auf neues Rekordtief unter 11 Euro gefallen. Die Investoren fürchten eine Kapitalerhöhung, eine Staatshilfe kommt jedenfalls nicht in Betracht. Bundeskanzlerin Merkel schließt laut Regierungssprecher Seibert jegliche staatliche Finanzspritzen für das Institut aus. Ein Unternehmenssprecher sagte, die Deutsche Bank sei fest entschlossen, ihre Herausforderungen allein zu lösen, die Frage einer Kapitalerhöhung stelle sich derzeit nicht
  • Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin wird kräftig schrumpfen. Nach einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ könnten sich die Anzahl der von der Airline betriebenen Flugzeuge und die Zahl der Verwaltungsmitarbeiter halbieren. In den kommenden Monaten sollen 1.000 von unternehmensweit 8.600 Stellen gestrichen werden.
  • Der Spezialchemiekonzern Lanxess will das US-Chemieunternehmen Chemtura für 2,4 Mrd. Euro bzw. 33,50 US-Dollar je Aktie übernehmen (Aufschlag von 19 % zum Freitags-Schlusskurs). Eine entsprechende Vereinbarung sei mit dem Anbieter von Flammschutz- und Schmierstoff-Additiven unterzeichnet worden, teilte der MDAX-Konzern mit. Die Übernahme soll mit Anleihen und Barmitteln finanziert werden und bis Mitte 2017 abgeschlossen sein. Der von Lanxess angekündigte Aktienrückkauf über 200 Mio. Euro wird wegen Übernahme nicht durchgeführt.
  • Der Werbevermarkter Ströer hat seine Ziele für 2016 bestätigt (Umsatz v. 1,15 Mrd. Euro, Operational EBITDA von über 280 Mio. Euro) und hat erstmals die Guidance für 2017 bekannt gegeben So erwartet der Vorstand einen Umsatz von 1,2 bis 1,3 Mrd. Euro und ein Operational EBITDA von über 320 Mio. Euro. Die Dividendenpolitik für die kommenden Jahre mit einer geplanten Ausschüttungsquote von 25 bis 30 Prozent wurde bekräftigt.
  • Siemens-Chef Joe Kaeser erwägt eine Vertragsverlängerung über das Jahr 2018 hinaus an. Der Vorstandschef habe dem Aufsichtsrat signalisiert, dass er bereit sei, sein Amt fortzuführen, berichtet das „Handelsblatt". Auch das Kontrollgremium wolle mit Kaeser weiterarbeiten.
  • Laut "Bild am Sonntag“ hat der ehemalige Volkswagen-Konzernchef Martin Winterkorn bereits vor Bekanntwerden der Diesel-Affäre von den Manipulationen gewusst und diese zunächst gedeckt. Demnach wurde Winterkorn bereits Ende Juli 2015 von Entwicklern über illegale Software in der Abgastechnik unterrichtet, also zwei Monate, bevor VW diese Praxis öffentlich machte.
  • Hermann Josef Merkens, Vorstandschef der Aareal Bank, geht davon aus, dass es „den einen oder anderen Zukauf" geben wird. „Das Dienstleistungssegment etwa soll in Zukunft einer der wesentlichen Werttreiber für die Gruppe sein. Hier wollen wir viel stärker investieren und wachsen", sagte Merkens dem „Handelsblatt
  • Der Kartendienst Here von Audi, BMW und Daimler will künftig den Austausch von Sensorendaten vernetzter Fahrzeuge ermöglichen. Geteilt werden könnten u.a. Daten zu Verkehrsfluss, Staus und Unfallstellen. Der Dienst soll im ersten Halbjahr 2017 an den Start gehen.
  • Der Kurznachrichtendienst Twitter erwägt den eigenen Verkauf. Das Unternehmen hat laut dem TV-Sender CNBC Gespräche mit mehreren Technologiefirmen aufgenommen. Dazu gehören auch Google und Salesforce.
  • Das Biotechnologieunternehmen Mologen hat beschlossen, eine Kapitalerhöhung durch Bezugsrechtsemission und Begebung einer Wandelschuldverschreibung durchzuführen. Geplant ist die Ausgabe von über 11,3 Mio. neuen Aktien, wodurch das Grundkapital von 22,6 Mio. Euro um die Hälfte steigen soll. Aktionäre erhalten ein Bezugsrecht im Verhältnis 2 zu 1. Der Bezugspreis beträgt 1,20 Euro je neuer Aktie.

Konjunktur & Politik

  • Die Federal Reserve will laut Präsident Daniel Tarullo die Kapitalvorgaben für Großbanken bei neuen Stresstests verschärfen, was gleichbedeutend mit "bedeutsam" strengeren Kapitalanforderungen wäre. Der Finanzsektor sinkt auf neue Tagestiefs.
  • Die Geschäfte mit Neubauten in den USA laufen weiterhin rege: Die Zahl der Neubauverkäufe in den USA liegt im August mit 609.000 leicht über den Erwartungen. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 597.000 Neubauverkäufe prognostiziert, nach 654.000 im Juli.
  • Der ifo-Geschäftsklimaindex ist im September überraschend deutlich auf 109,5 Punkte angestiegen. Experten hatten erwartet, dass der wichtigste deutsche Frühindikator auf dem Niveau des Vormonat bei 106,2 Punkten verharrt. „Die deutsche Wirtschaft erwartet einen goldenen Herbst", kommentierte ifo-Präsident Fuest das Umfrageergebnis.
  • Die Gemeinden und Gemeindeverbände (ohne Stadtstaaten) in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2016 ein Finanzierungsdefizit von insgesamt rund 3,0 Mrd. Euro aufgewiesen, nach einem Defizit von 1,9 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Einnahmen legten um 5,5 Prozent auf 110,1 Mrd. Euro zu, die Ausgaben um 7,2 Prozent auf 113,0 Mrd. Euro. Die Leistungen nach dem Asylbewerbergesetz sind im ersten Halbjahr 2016 um 145 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro gestiegen.
  • Die US-Notenbank will US-Banken und weiteren Finanzunternehmen das Geschäft mit Rohstoffen unattraktiver machen. Wie die Fed am Freitagabend mitteilte, sollen die Institute dafür deutlich mehr Eigenkapital vorhalten. Betroffen ist das physische Geschäft mit Rohstoffen. Von den strengeren Richtlinien wären vor allem Goldman Sachs und Morgan Stanley betroffen. Für die beiden Banken erwägt die Fed eine Eigenkapitalvorhaltung von 1.250 Prozent des Investitionswerts im Rohstoffsektor.
  • Die Ratingagentur Fitch hat das Spitzenrating "AAA" für Deutschland bestätigt. Der Ausblick bleibe "stabil". Damit sind Änderungen bis auf Weiteres unwahrscheinlich.
  • Aus Sicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist ein erneuter Schuldenerlass für Griechenland nicht zu vermeiden. Selbst wenn Athen alle geplanten Strukturreformen und Sparmaßnahmen umsetze, sei ein solcher Schritt unumgänglich, so das Ergebnis einer Prüfung des hoch verschuldeten Landes durch den IWF in der vergangenen Woche. Die Schulden Athens seien trotz aller bisherigen Reformen weiter gestiegen; dies belege, dass die Wirtschaftsleistung nicht mit den anspruchsvollen Maßnahmen in Einklang zu bringen sei, hieß es.
  • Die konservative Volkspartei (PP) des geschäftsführenden spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy ist aus den Regionalwahlen im Baskenland und in Galicien gestärkt hervorgegangen. In Galicien erreichte die PP erneut die absolute Mehrheit, im Baskenland wurden nur geringe Verluste verzeichnet.
Termine des Tages: 10:00 Uhr - DE: ifo-Geschäftsklimaindex
16:00 Uhr - US: Neubauverkäufe August
16:00 Uhr - Rede von EZB-Präsident Draghi in Brüssel

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US-Neubauverkäufe etwas höher als erwartet

Die Geschäfte mit Neubauten in den USA werden weiterhin rege getätigt: Die Zahl der Neubauverkäufe in den USA liegt im August mit 609.000 leicht über den Erwartungen. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 597.000 Neubauverkäufe prognostiziert, nach 654.000 im Juli.

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