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16:05 Uhr, 15.04.2024

Lane: Inflation in der Eurozone auf holprigem Weg zum 2-Prozent-Ziel

DJ EZB/Lane: Inflation in der Eurozone auf holprigem Weg zum 2-Prozent-Ziel

Von Ed Frankl

DUBLIN (Dow Jones) - Die kurzfristigen Aussichten für die Inflation in der Eurozone könnten sich nach Aussage von EZB-Chefvolkswirt Philip Lane als holprig erweisen. Erst 2025 dürfte sie stabil in etwa auf dem Niveau des Ziels der Europäischen Zentralbank (EZB) bei 2 Prozent liegen, sagte Lane in einer Rede in Dublin.

Geringerer Lohnkostendruck, das allmähliche Abklingen vergangener Energieschocks, Versorgungsengpässe und die Wiedereröffnung nach der Pandemie sowie die Auswirkungen der restriktiven Politik der EZB werden ein Nachlassen der Inflation unterstützen, sagte Lane.

"Diese disinflationäre Dynamik steht im Einklang mit sowohl der Stabilisierung der Inflation auf unserem Zielniveau im Jahr 2025 und einer substanziellen wirtschaftlichen Erholung mit steigenden Realeinkommen und Verbesserung der Terms of Trade sowie der Aussicht auf eine Disinflation, die künftige Zinssenkungen ermöglicht", so Lane.

Allerdings müsse man sich darüber im Klaren sein, dass die derzeitige Phase der Abkühlung der Inflation zwangsläufig holprig sei.

Schwankungen bei den Energiepreisen im Jahr 2023 werden zu schwankenden Basiseffekten bei den monatlichen Inflationsmesswerten führen ebenso wie die Umkehrung eines Teils der fiskalischen Unterstützung in der Eurozone mit 20 Ländern, sagte Lane.

Der Lohndruck gehe zwar allmählich zurück, bleibe aber weiterhin hoch, fügte er hinzu. Das Lohnwachstum bleibt ein Hauptanliegen der EZB-Geldpolitiker, da es ein Symbol für den zugrunde liegenden Preisdruck ist, insbesondere im arbeitsintensiven Dienstleistungssektor.

In Anlehnung an die Äußerungen von EZB-Präsidentin Christine Lagarde in der vergangenen Woche sagte Lane jedoch, dass eine Lockerung der Geldpolitik angebracht wäre, wenn die aktualisierten Inflationsbewertungen das Vertrauen in eine Annäherung der Inflation an das 2-Prozent-Ziel stärken würden.

Die Märkte haben dies als ein Signal interpretiert, dass die EZB auf ihrer nächsten Sitzung am 6. Juni die Zinsen senken würde. Lane betonte jedoch erneut, dass sich die Zentralbank nicht auf einen bestimmten Zinspfad festlegen werde.

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