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Kommentar
11:22 Uhr, 31.05.2025

Kurzer Überblick der aktuellen Makroeinflüsse auf die Märkte von Marcus Klebe

US-Kerndaten zu Inflation, Konsum und Handel im April 2025 - Hier ein kurzer Überblick der Ergebnisse kürzlich veröffentlichter Wirtschaftsdaten, welche auch für die kommende Handelswoche relevant sein sollten.

Erwähnte Instrumente

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US-Kerndaten zu Inflation, Konsum und Handel im April 2025

Der US-Kern-PCE-Preisindex (Personal Consumption Expenditures), das bevorzugte Inflationsmaß der Federal Reserve, stieg im April um 0,1 % gegenüber dem Vormonat – im Rahmen der Erwartungen. Im Jahresvergleich legte der Kern-PCE um 2,5 % zu. Die Daten des Vormonats wurden leicht nach oben korrigiert: Der jährliche Wert wurde von 2,6 % auf 2,7 % angepasst. Der gesamte PCE-Index stieg ebenfalls um 0,1 % im Monatsvergleich und um 2,1 % gegenüber dem Vorjahr – leicht unter den prognostizierten 2,2 %. Die Zahlen deuten insgesamt auf eine gewisse Entspannung des Preisdrucks hin. Die Kerninflation ohne Lebensmittel und Energie stieg ebenfalls um 0,1 %, während die Preise für Dienstleistungen ohne Energie unverändert blieben – nach 0,2 % im Vormonat. Insgesamt: solide, marktfreundliche Zahlen.

Zusätzlich überraschten die Einkommensdaten: Die persönlichen Einkommen stiegen um starke 0,8 % und übertrafen damit die Prognose von 0,3 %. Die Konsumausgaben legten jedoch nur um 0,1 % zu, ein deutlicher Rückgang gegenüber den 0,7 % im März. Inflationsbereinigt blieb der Konsum allerdings stabil bei 0,2 %. Das robuste Einkommen deutet auf eine weiterhin resiliente Konsumkraft hin.

Zwei Inflationsrisiken im Blick:
Trotz der soliden April-Daten mahnt WSJ-Reporter Nick Timiraos zur Vorsicht. Zwei Faktoren könnten die kommenden Jahresraten wieder nach oben treiben:

  1. Ab Mai fallen die sehr niedrigen Monatswerte aus dem Jahr 2024 aus der YoY-Berechnung heraus – das allein erhöht rechnerisch die Jahresvergleiche.
  2. Neue Zölle könnten zusätzlichen Preisdruck verursachen.

Sollten künftige Monatswerte bei 0,2 % oder mehr liegen, dürften die Jahresraten wieder steigen. Wahrscheinlich ist, dass der PCE aktuell seinen vorläufigen Tiefpunkt erreicht hat – was für die Fed und die Märkte neue Herausforderungen mit sich bringt.

Handelsbilanz stark verbessert:
Die vorläufigen Daten zur US-Warenhandelsbilanz im April zeigten einen deutlichen Rückgang des Defizits auf -87,6 Mrd. USD – von -162,3 Mrd. im März. Das lag klar über den Erwartungen von -143 Mrd. USD. Haupttreiber war ein drastischer Rückgang der Importe um 68,4 Mrd. USD, während die Exporte moderat um 6,3 Mrd. zulegten. Möglicherweise hat sich der Effekt lagerbedingter Käufe im Vorfeld neuer Zölle bereits erschöpft.

Als Folge dieser starken Handelsdaten hat die Atlanta Fed ihre GDPNow-Prognose für das BIP-Wachstum im zweiten Quartal deutlich von 2,2 % auf 3,8 % angehoben.

US-Verbraucherstimmung stabilisiert sich:
Das Konsumklima der Uni Michigan blieb im Mai stabil bei 52,2 – leicht über dem vorläufigen Wert und den Erwartungen. Die aktuelle Lageeinschätzung sank minimal, während die Erwartungen leicht zulegten. Die einjährige Inflationserwartung fiel von 7,3 % (vorläufig) auf 6,6 %, während die Fünfjahreserwartung auf 4,2 % sank – der erste Rückgang seit Dezember.

Politische Entwicklungen:
In einer Pressekonferenz mit einem augenzwinkernden Elon Musk (mit blauem Auge vom Spielen mit seinem Sohn) bekräftigte Präsident Trump seine Zollpolitik. Er lobte die Gerichtsurteile zugunsten seiner Position, kommentierte Musks Engagement bei DOGE und kündigte weitere, gezielte Haushaltskürzungen an. Außenpolitisch sprach Trump von Fortschritten in den Verhandlungen mit Gaza und Iran – wenn auch mit Zurückhaltung. Zur Ukraine sagte er: „Putin und Selenskyj sind beide stur.“

Ein Treffen mit Notenbankchef Powell sei gut verlaufen, Gespräche mit Chinas Präsident Xi seien geplant. Trotz dieser diplomatischeren Töne kritisierte Trump China scharf wegen angeblicher Vertragsbrüche im jüngsten Handelsabkommen. Laut ihm hätten US-Zölle zu massiven wirtschaftlichen Problemen und sozialen Unruhen in China geführt – woraufhin ein Notdeal geschlossen wurde, den China nun aber verletzt habe.

Ausblick:
Bloomberg berichtete über mögliche neue Tech-Sanktionen gegen chinesische Tochterunternehmen. Neue Handelsabkommen sind zwar in Arbeit, wurden bisher aber nicht finalisiert.


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