Analyse
08:42 Uhr, 10.06.2015

Kuroda Worte lassen Yen-Notierungen durch die Decke gehen

Die Märkte scheinen sich zunehmend mit der Endlichkeit der geldpolitischen Lockerungsprogramme der Zentralbanken abzufinden. Weltweit finden Anpassungen in den Marktkursen statt.

Erwähnte Instrumente

  • USD/JPY
    ISIN: XC0009659910Kopiert
    Kursstand: 122,8000 ¥ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • USD/JPY - WKN: 965991 - ISIN: XC0009659910 - Kurs: 122,8000 ¥ (FOREX)

An der Wall Street notieren nur noch 59% der Aktien über ihrer 200-Tage-Linie, das ist die geringste Zahl an Aktien seit acht Monaten. Hier ist eine Korrektur eingeleitet worden.

Die Renditen deutscher Bundesanleihen sind seit Mitte April vom 0,05% auf 1% gestiegen. Damit ist noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, schreibt heute Pimco, die Anleihetochter der Allianz AG.

Die Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen sind gestern auf den höchsten Stand seit acht Monaten gestiegen. Normalerweise führen steigende Renditen bei US-Staatsanleihen zu einem steigenden US-Dollar gegenüber dem japanischen Yen.

Genau das will die japanische Notenbankchef heute Morgen offenbar mit aller Kraft verhindern. Zitate von heute Morgen:

  • Kuroda: "Es ist schwer vorstellbar, die reale Wechselkursrate des Yen weiter fallen zu sehen."
  • Sato: "Ein schwacher Yen kann die Exporte und Gewinne beflügeln, Aktien steigen lassen, kann aber auch die Gewinne der auf den Import angewiesenen Unternehmen und die realen Einkommen belasten."
  • Sato: QE-Aufkaufprogramme sind keine gegebene Größe, die für immer da sein wird.
  • Kuroda: "BoJ plant kein unendliches QE-Programm."

Offenbar lehnen sich die Märkte nun in Richtung Endlichkeit der geldpolitischen Stützen der Zentralbanken und die Zentralbanken hoffen ihrerseits ganz offenbar darauf, die Entstehung von Spekulationsblasen aufhalten zu können, indem sie die Märkte gewähren lassen. Ich erwarte eine weiterhin hohe Volatilität an den weltweiten Märkten, der Weg hin zur Normalisierung der Geldpolitik (wenn man überhaupt von Normalisierung am Ende sprechen können wird) wird steinig.

USD/JPY fällt jedenfalls stark zurück. Die Dynamik lässt darauf schließen, dass daraus mehr werden könnte als ein Rücksetzer auf die vorhergehenden zyklischen Hochpunkte bei 121,84 JPY. Das muss man aber abwarten. Ein Tagesschlusskurs unter der 20-Tage-Linie bei 123,34 JPY gilt als Warnsignal:

USD/JPY: 121,84 JPY im Blickfeld
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2 Kommentare

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  • ZeroG
    ZeroG

    "Zufällig" ist 124,125 auch das Hoch der letzten 10 Jahre .... also "sowieso" ein massiver Widerstand.
    Ist jetzt nur die Frage ob die technische Analyse für die Nachrichten und Aktionen sorgt oder umgekehrt, da streiten sich ja die Meinungen. Aber immer wieder stellt man fest, dass (fast) alles was man wissen muss sowieso schon im Chart drin ist ... ;-)

    10:17 Uhr, 10.06.2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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