Kommentar
21:12 Uhr, 26.03.2025

Krypto-Steuer: SPD will Bitcoin-Einjahresfrist abschaffen

Die SPD will die Krypto-Besteuerung verschärfen. Die Partei fordert in den Koalitionsverhandlungen die Abschaffung der Einjahresfrist. Alle Infos.

Dem deutschen Krypto-Standort könnte eine Zäsur bevorstehen. Die Einjahresfrist auf Gewinne aus Bitcoin und Co. könnte fallen. Das geht aus der finalen Fassung der Arbeitsgruppe “Haushalt, Steuern, Finanzen” hervor, die BTC-ECHO vorliegt.

Darin heißt es in einem Abschnitt zur Besteuerung von privaten Kapitaleinkünften:

Den Abgeltungssteuersatz auf private Kapitaleinkünfte erhöhen wir auf 30 Prozent. Einkünfte aus Kryptowährungen besteuern wir wie Kapitaleinkünfte.

Wer mit Krypto handelt, soll künftig an die gleichen steuerlichen Regelungen gebunden sein wie konventionelle Anleger am Aktienmarkt. Bislang galt für Trader von Bitcoin, Ethereum und Co. Steuerfreiheit nach einer Haltedauer von einem Jahr.

Die Forderung stammt von der SPD. Im Wahlprogramm der Sozialdemokraten stand jedoch nichts von einer steuerlichen Angleichung von Kryptowährungen. BTC-ECHO hat die Partei angefragt, zum Zeitpunkt des Schreibens aber noch keine Rückmeldung erhalten.

Union gegen die Abschaffung

Noch ist allerdings nichts entschieden. In den Reihen der Union regt sich Widerstand. Die Chancen, dass es die Forderung in den Koalitionsvertrag schafft, schätzen die Christdemokraten als gering ein. Sowohl der Wegfall der Einjahreshaltefrist auf Kryptowährungen als auch die Anhebung der Kapitalertragssteuer auf 30 Prozent werde mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht kommen, heißt es aus Unionskreisen. Es gebe andere Streitthemen, die wichtiger seien.

Wie es jetzt weitergeht

Am Montag endete die erste Etappe der Koalitionsverhandlungen. Die Arbeitsgruppen legten die Ergebnisse ihrer Beratungen ihren Parteispitzen vor, die nun in einer “Redaktionsphase” gesichtet und zusammengefasst werden.

Anschließend beginnt die nächste Verhandlungsphase: In der sogenannten 19er-Runde kommen die Spitzenkräfte der Parteien zusammen. Dort sollen Kompromisse gefunden und Meinungsverschiedenheiten gelöst werden.

Was ein Wegfall der Einjahresfrist bedeuten würde

Wer sich in Sachen Einjahreshaltefrist am Verhandlungstisch durchsetzen wird, bleibt offen. Sollte es tatsächlich zu einem Wegfall der Steuerregelung kommen, wäre ein Krypto-Steuersystem nach österreichischem Vorbild denkbar. In dem Land wurde 2022 eine Abgeltungssteuer auf Kryptowährungen eingeführt und die Einjahresfrist abgeschafft.

Aus Verbraucherperspektive war das ambivalent. Einerseits wurden so zwar Steuervorteile einkassiert. Andererseits brachte der Schritt Anlegern Entlastungen in Sachen Dokumentation und ermöglichte Trading-Plattformen die automatische Abführung von Steuern.

Du willst auch die Artikel mit dem + lesen?

Dann hol Dir BTC-ECHO Plus+.

Mit Deinem Abo bekommst Du:

  1. Unbegrenzten Zugang zu allen Inhalten.
  2. Exklusive Artikel, Interviews & Analysen.
  3. Detaillierte Reports & Hintergrundberichte.
  4. Technische Chartanalyse & Kursziele.
  5. Es sollen noch mehr Vorteile sein? Via Web und App hast Du geräteübergreifend Zugriff auf alle Beiträge. Damit verschaffen wir Dir ein optimales Lesevergnügen und du bleibst jederzeit flexibel.

Werde jetzt BTC-ECHO Plus+ Mitglied!