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16:26 Uhr, 15.12.2011

Kroatien braucht drastisches Sparprogramm

Zagreb (BoerseGo.de) – Das angehende EU-Mitglied Kroatien muss sich ein drastisches Sparprogramm auferlegen. Das fordert der Notenbankchef des Adrialandes, Zeljko Rohatinski, heute in Zagreb. Hintergrund ist die stark ansteigende Verschuldung Kroatiens. Zagreb muss mindestens neun Milliarden Kuna (1,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP)) im Bereich Sozialausgaben und Renten einzusparen. Damit will das Land für die Zukunft ein griechisches Szenario vermeiden und seine Bonitätseinstufung retten.

Die Staatsverschuldung Kroatiens erhöhte sich von 34 Prozent des BIPs im Jahr 2008 auf aktuell über 51 Prozent. Sollten die notwendigen Maßnahmen nicht ergriffen werden, muss ab dem Jahr 2014 mit einer Verschuldung von 75 Prozent des BIPs gerechnet werden, wie der kroatische Nationalbankgouverneur Rohatinski mitteilte. „Dann drohe dem Land ein griechisches Szenario“, warnte Rohatinski.

„Wenn etwas nicht sofort gemacht wird, wird es sich verschlechtern. Wir haben zumindest die Chance eine schlechte, seit Jahren andauernde Praxis umzuändern“, so der Notenbankgouverneur. „Das wäre ein klares und starkes Signal an die ausländischen Finanzmärkte, dass dieses Land eine verantwortungsvolle Fiskalpolitik betreibt", fügte er hinzu.

Die ehemalige Teilrepublik Jugoslawiens hatte in der Vorwoche den EU-Beitrittsvertrag unterzeichnet. Das Land soll im Juli 2013 Mitglied der Europäischen Union werden.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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