Analyse
11:50 Uhr, 13.12.2007

Konzertierte Liquiditätsmaßnahmen wichtiger Zentralbanken

Externe Quelle: Postbank

Die US-Notenbank, die EZB, die Bank of England, die Schweizerische Notenbank und die Bank of Canada haben heute in einer konzertierten Aktion Liquiditätsmaßnahmen angekündigt, die offensichtlich darauf abzielen, die Verspannungen am Geldmarkt insbesondere zum Jahreswechsel zu entschärfen. Hierzu werden die betreffenden Notenbanken den Kreditinstituten in den jeweiligen Währungsräumen in den kommenden Wochen in Auktionsverfahren liquiditätsanreichernde Repo-Gechäfte in US-Dollar anbieten.

Die US-Notenbank schreibt dazu in vier Auktionen Liquidität aus. In einer ersten Auktion werden 20 Milliarden Dollar zugeteilt. Beginn der Auktion: 17.12., Zuteilung: 20.12., Laufzeit 28 Tage. In einer zweiten Auktion werden ebenfalls 20 Milliarden Dollar angeboten. Beginn der Auktion: 20.12., Zuteilung: 27.12., Laufzeit 35 Tage. Für zwei weitere Auktionen am 14. und 28. Januar werden die zur Verfügung gestellten Beträge noch bekannt gegeben.

In Verbindung mit den Aktionen der Fed schreibt die EZB zu den beiden Dezember-Terminen ebenfalls Dollar-Liquidität im Euroraum aus, wobei die Auktionen bezüglich Gebotsfrist, Laufzeitbeginn und -ende mit denen der Fed synchronisiert sind. Bei beiden Auktionen wird die EZB jeweils bis zu 10 Mrd. US-Dollar zuteilen. Hierfür wird ihr die Fed im Rahmen eines zeitlich begrenzten Währungstausches bis zu 20 Mrd. US-Dollar zur Verfügung stellen. Laut Fed ist für die vereinbarten Swap-Linien eine Laufzeit von bis zu 6 Monaten vorgesehen. Die EZB könnte damit ggf. die Dollar-Auktionen nach Ablauf der zunächst vorgesehenen beiden Tender wiederholen.

Ob die Maßnahmen die Verspannungen am Geldmarkt tatsächlich spürbar mildern können, bleibt abzuwarten. Fraglich ist vor allem, ob das 3-Monatsgeld, das derzeit im Fall der USA 80 Basispunkte und im Euroraum 95 Basispunkte über dem Leitzins liegt, mit diesen auf eine kürzere Sicht angelegten Aktionen wieder stärker in Richtung Leitzins bewegt werden kann. Offensichtlich zielen die Maßnahmen der Notenbanken in erster Linie darauf ab, kurzfristigen Liquiditätsengpässen über den Jahresultimo zu begegnen.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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