Kommentar
11:34 Uhr, 20.12.2017

Kleiner regulatorischer Überblick Bitcoin

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Während der Kurs des Bitcoins weiter explodiert, raten einige Notenbanken und Regulierungsbehörden zur Vorsicht und sehen Spekulations-Risiken. Im folgenden Überblick sollen einige Aussagen und Kommentare zusammengefasst werden, die wir lose aus verschiedenen Quellen zusammen getragen haben.

Der jüngste Höhenflug „sieht bemerkenswert wie eine Blase aus“, warnte am Sonntag der kommissarische Chef der neuseeländischen Notenbank, Grand Spencer.

Bundesbank Präsident Jens Weidmann verschärft seine Kritik am Bitcoin. „Es ist spekulativ, man kann Geld damit verlieren“, sagte Weidmann am Montagabend vor Journalisten in Frankfurt. Bitcoin als „Digitalwährung“ zu bezeichnen, hält Deutschlands oberster Währungshüter für irreführend: „Ein Zahlungsmittel sollte ja eine Wertstabilität aufweisen. Diese Eigenschaften fehlen dem Bitcoin.“

In Zeiten niedriger Zinsen seien Anleger eher bereit, Risiken einzugehen, sagte die Chefin der Wertpapieraufsicht der Bafin, Elisabeth Roegele in Frankfurt. Nicht jede Kryptowährung werde sich jedoch am Markt durchsetzen. Im Zweifelsfall drohe Anlegern ein Totalverlust.

Die Aufseherin warnte: „Es tummeln sich auch Spekulanten und windige Geschäftemacher am Markt.“

Die Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) äußerte sich wie folgt: „ICOs sind höchst spekulative Investitionen. Je nach Ausgestaltung können ICOs aus dem regulierten Bereich herausfallen, was zur Folge hat, dass Anleger dem mit regulierten Anlagen einhergehenden Schutz nicht unterliegen. ICOs sind aufgrund ihrer Anonymität und der Möglichkeit, mit ihnen in kurzer Zeit hohe Geldbeträge aufzunehmen, anfällig für Betrug und unerlaubte Tätigkeiten.“

Sir Jon Cunliffe, der Abgeordnete der Bank of England für finanzielle Stabilität, sagte, dass die Anleger, wenn die Preise so schnell wachsen, „ihre Hausaufgaben machen und sorgfältig nachdenken sollten“. Er sagte der BBC: „Die Leute müssen wissen, dass dies keine offizielle Währung ist. Keine Zentralbank und keine Regierung stehen dahinter.“

Die britische Finanzaufsichtsbehörde (FCA) warnte die Anleger im September davor, dass sie ihr gesamtes Geld verlieren könnten, wenn sie digitale Währungen von Unternehmen kaufen, die als „initial coin offerings“ (anfängliche Münzangebote) bekannt sind.

„Bitcoin, eine virtuelle Währung, ist ein Instrument, anders als jedes andere mit der sich die Kommission in der Vergangenheit beschäftigt hat“, sagte der Vorsitzende der CFTC (Commodity Futures Trading Commission) J. Christopher Giancarlo. „Aus diesem Grund haben wir umfangreiche Gespräche mit den Börsen über die geplanten Kontrakte geführt und CME, CFE und Cantor haben wesentliche Verbesserungen zum Schutz der Kunden und zur Aufrechterhaltung ordnungsgemäßer Märkte vereinbart. Aufgrund der begrenzten gesetzlichen Möglichkeiten der CFTC den Kassamarkt für Bitcoin zu überwachen, haben CME, CFE und Cantor in Zusammenarbeit mit der Kommission einen angemessenen Standard für die Überwachung dieser Bitcoin-Kontrakte festgelegt.“

„Die Marktteilnehmer sollten zur Kenntnis nehmen, dass die relativ neu entstandenen Kassamärkte und Börsen für Bitcoin nach wie vor weitgehend unregulierte Märkte sind, auf die die CFTC nur begrenzte gesetzliche Befugnisse hat. Es bestehen Bedenken hinsichtlich der Preisvolatilität und der Handelspraktiken der Teilnehmer in diesen Märkten.“

„Der Wert des Bitcoin hat sich in den letzten Wochen abrupt erhöht. In ähnlicher Weise kann sein Wert ebenso unerwartet zusammenbrechen. Der Kauf/Verkauf von und die Investition in Bitcoin findet derzeit außerhalb eines regulierten Marktes statt. Anleger sind daher sehr hohen Risiken einer Korrektur ausgesetzt und profitieren nicht von einer Garantie oder einem Schutz des investierten Kapitals. Die AMF (französische Wertpapieraufsicht) und ACPR haben eine steigende Anzahl von Anrufen von Sparern in dieser Angelegenheit über ihre jeweiligen Call-Center erhalten.“

„Bitcoins werden nicht als Finanzinstrumente angesehen, wie es das Gesetz vorgibt, so dass „Krypto“-Anlagen nicht in den Bereich der direkten Aufsicht der AMF fallen. Sie können nicht als Währung oder als Zahlungsmittel im rechtlichen Sinn des Begriffs angesehen werden. Sie unterliegen daher nicht dem Regulierungsrahmen für Zahlungsmittel.“

„Im Falle von Anlagen in „Kryptos“, die auf der Blockchain und deren technischen Merkmalen basieren und unter Berücksichtigung von hoher Volatilität und das Fehlen spezifischer Regelungen, empfehlen AMF und ACPR, dass die Anleger äußerst wachsam sind, wenn Sie in Betracht ziehen einen Teil ihrer Ersparnisse in diesen Vermögenswert zu investieren.“

Belgische Investoren werden keine Bitcoin Futures kaufen können. Die belgische Aufsichtsbehörde FSMA hatte bereits 2014 entschieden, dass Produkte wie CFDs oder binäre Optionen nicht in Belgien verkauft werden dürfen. „Dies gilt auch für Anlageprodukte, die mit nicht regulierten virtuellen Währungen wie Bitcoin verbunden sind“, sagte die FSMA. Es ist auch verboten diese Art von exotischen Anlageprodukten zu bewerben. Folglich verstößt ein ausländischer Broker, der versucht belgischen Kunden Bitcoin Futures oder andere Derivate anzubieten, gegen das Gesetz.

Louis Morisset, Vorsitzender der kanadischen Regulierungsbehörde CSA (Canadian Securities Administrators) äußerte sich kürzlich zu den eingeführten Bitcoin Futures wie folgt: „Genauer gesagt basiert der zugrunde liegende Wert dieser Futures-Kontrakte auf dem Handel auf Märkten in Kryptowährungen, die weitgehend unreguliert sind. Daher kann es unter Umständen zu Kursschwankungen auf den zugrunde liegenden Märkten kommen, die zu Folgen wie plötzlichen und erheblichen Nachschussforderungen auf dem Terminmarkt führen können.“

Nach jüngsten Forderungen Frankreichs soll beim nächste G20-Gipfel eine stärkere Regulierung der Kryptowährung Bitcoin diskutiert werden. Wie sich Bitcoin & Co weiter entwickeln werden, bleibt somit spannend.


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Risikohinweis:
Dieser Artikel ist die persönliche Meinung des Autors. Er dient lediglich als Information. Diese Analysen dürfen nicht als Anlage- oder Vermögensberatung interpretiert werden. Eine Investitionsentscheidung bezüglich irgendwelcher Wertpapiere oder sonstiger Finanzinstrumente benötigt das Hintergrundwissen Ihrer persönlichen Situation, welche der Autor nicht kennt. Dieser Inhalt veraltet und wird nach Veröffentlichung nicht aktualisiert.

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