Kommentar
10:35 Uhr, 22.12.2014

Kein Umfeld für allzu hohe Investitionsrisiken

Der Einbruch des Ölpreises birgt Threadneedle Investments zufolge weitreichende Folgen für die gesamte Weltwirtschaft – und damit auch für Investoren. „Das Risiko eines finanziellen Zwischenfalls an irgendeiner Stelle wird steigen, das Gleiche gilt für ein Ausufern der geopolitischen Spannungen“, schreibt Mark Burgess, Chief Investment Officer bei Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar. „Ob das Ergebnis ein Ansturm auf das Bankensystem sein wird oder eine bewaffnete Antwort auf Nahrungsmittelknappheit – Teile der Welt stehen momentan unter akutem Druck.“ Die nächsten Entwicklungsstufen seien schwer vorhersehbar, daher rät Burgess zur Vorsicht: „Dies ist kein Umfeld, in dem Investoren sich zu sehr dem Risiko aussetzen sollten. Denn die Ereignisse brauen sich zusammen und dürften das weltweite Wirtschafts- und Finanzsystem vor Herausforderungen stellen.“

Im Großen und Ganzen zieht Burgess folgende Schlüsse aus den Entwicklungen am Ölmarkt:

  • Verbraucher in den USA dürften profitieren und der US-Wirtschaft Rückenwind verleihen, während Investitionen vonseiten der Ölunternehmen zurückgehen.
  • Auch Japan und die europäischen Staaten sollten von Kosteneinsparungen profitieren.
  • In Europa steigt der deflationäre Druck, was im ersten Quartal 2015 zu Staatsanleihenkäufen der EZB führen könnte.
  • In Bezug auf die Schwellenländer gilt es, zwischen Importeuren wie Indien und der Türkei sowie Ölproduzenten wie Venezuela und Russland zu unterscheiden.
  • Am Kapitalmarkt dürften die Ausfallraten im Hochzinsbereich zunehmen, weil Ölunternehmen dort einen Großteil der Emittenten ausmachen.
  • Aktienspezifische Risiken dürften ebenfalls steigen.

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