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12:58 Uhr, 04.12.2024

Kabinett verabschiedet Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie

Von Andrea Thomas

DOW JONES--Das Bundeskabinett hat eine Strategie verabschiedet, mit der der primäre Rohstoffverbrauch in Deutschland insgesamt gesenkt, Stoffkreisläufe geschlossen und der Wert von Rohstoffen und Produkten möglichst lange erhalten werden soll. Diese Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) soll nach Vorstellung des Bundesumweltministeriums dabei helfen, die deutsche Wirtschaft unabhängiger von Rohstoffimporten in Zeiten anfälliger Lieferketten und knapper Rohstoffe zu machen.

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) betonte, dass sich Deutschland damit an die Spitze des Wandels stellen werde als Technologieführer sowie als Vordenker für Kreislaufwirtschaft in Wirtschaft und Gesellschaft.

Eine Studie des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) und des Beratungsunternehmens Deloitte aus dem Jahr 2021 geht davon aus, dass durch zirkuläres Wirtschaften die Bruttowertschöpfung der deutschen Industrie um 12 Milliarden Euro jährlich steigen und knapp 180.000 zusätzliche Arbeitsplätzen entstehen könnten.

"Neue Rohstoffe werden noch viel zu oft aus der Natur abgebaut. Auch werden sie selten sparsam oder effizient genug eingesetzt und zu wenige wiederverwendet", sagte Lemke. Mit dem Übergang zu einer zirkulären Wirtschaftsweise würden Produkte künftig langlebiger und kreislauffähig gestaltet sein, damit sie häufiger wiederverwendet werden können. "So gelingt der umweltverträgliche, klimaschonende Umgang mit Ressourcen", betonte Lemke.

Die Ziele der Kreislaufwirtschaftsstrategie sollen durch konkrete Maßnahmen und Instrumente umgesetzt werden. Als Beispiele nannte das Ministerium Standards für langlebige Produkte, die Einführung digitaler Produktpässe, Rezyklateinsatzquoten für Kunststoffe auf EU-Ebene, Weiterentwicklung des Rechts auf Reparatur für Verbraucher oder die gezielte Nutzung der öffentlichen Beschaffung für die Kreislaufwirtschaft. Maßnahmen sind laut Ministerium sowohl auf nationaler als auch auf EU-Ebene erforderlich.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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