Kabinett: Regionale Unterschiede der Lebensverhältnisse nehmen ab
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Regionale Unterschiede bestehen in Deutschland in vielen Bereichen, nehmen aber mehrheitlich ab. Das betont die Regierung in ihrem ersten Gleichwertigkeitsbericht, den das Kabinett in Berlin beschlossen hat. Analysen auf der Grundlage eines vom Bundeswirtschaftsministerium beauftragten Forschungsgutachtens zeigten, "dass zwischen den einzelnen Stadt- und Landkreisen unterschiedlich stark ausgeprägte regionale Ungleichheiten bestehen", erklärte das Ministerium, bei dem gemeinsam mit dem Innenministerium die Federführung für den Bericht lag.
Gerade die strukturschwächeren Regionen Deutschlands stünden weiterhin vor großen Herausforderungen, auch aufgrund eines in diesen Gebieten weit überwiegend zu erwartenden Bevölkerungsrückgangs. "Damit kann eine Schwächung der Fachkräftebasis, der wirtschaftlichen Lage und der kommunalen Haushalte einhergehen." Andererseits verdeutliche der Gleichwertigkeitsbericht aber auch, "dass die Unterschiede zwischen den Regionen bei einer Mehrheit der Indikatoren in den letzten Jahren abgenommen haben". In der Gesamtbetrachtung lasse sich für 27 von 38 Gleichwertigkeitsindikatoren eine Annäherung beobachten. "Diese Tendenz zur Annäherung korrespondiert auch mit entsprechenden Analysen im internationalen Kontext", betonte das Ministerium.
Mit dem Bericht, der umfassend über die Lebensverhältnisse vor Ort Auskunft geben soll, setzt die Regierung ein Vorhaben des Koalitionsvertrages um. Übergeordnetes Ziel sei es, dass die Lebensverhältnisse für alle Bürgerinnen und Bürger im gesamten Bundesgebiet gleichwertig seien. In den vergangenen Jahrzehnten habe sich jedoch auch gezeigt, dass die Regionen sich stark darin unterschieden, wie sie "mit den Anforderungen, Chancen und Herausforderungen des 21. Jahrhunderts" umgingen - insbesondere im Zusammenhang mit Klimaschutz, Globalisierung, Digitalisierung und dem demografischen Wandel. Dies könne sich erheblich auf die Lebensbedingungen vor Ort auswirken.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/jhe
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