Analyse
12:23 Uhr, 11.04.2007

K: Zwei weitere Zinserhöhungen bis zum Jahresende

Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare werden zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen veröffentlicht. Großer Wert wird auf die Auswahl renommierter seriöser Quellen gelegt. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen von Godmode-Trader.de decken. Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf http://www.fonds-reporter.de oder auf http://www.boerse-go.de

Externe Quelle: DekaBank

Zwei weitere Zinserhöhungen bis zum Jahresende

1. EZB-Kompass: Der bei 50 Punkten neutrale EZB-Kompass blieb im März mit 66,0 Punkten nach 66,1 Punkten im Februar auf sehr hohem Niveau. Sowohl die monetäre Säule (92,4 nach 93,5 Punkten) als auch die wirtschaftliche Säule (57,2 nach 56,9 Punkten) sprechen für ein restriktives Zinsniveau. Bei beiden Säulen erwarten wir für die nächsten sechs Monate eine Seitwärtstendenz, sodass die Argumente für steigende Leitzinsen auch stark bleiben werden. Wir bleiben daher bei unserer Prognose weiterer Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte im Juni und im Dezember auf dann 4,25 %.

2. Die gegenwärtig unter 2 % liegenden Inflationsraten erachten wir als temporär. Mit den wegfallenden Basiseffekten, die aus dem Ölpreisrückgang des letzten Herbst resultierten, sowie einer höheren Kapazitätsauslastung werden die Inflationsraten im vierten Quartal wieder bei durchschnittlich 2,2 % liegen. Vor allem von den Lohnstückkosten wird mehr Preisdruck ausgehen als in den vergangenen Jahren. Wir erwarten eine Beschleunigung des Lohnstückkostenanstiegs von aktuell 0,5 % yoy auf 1,5 % im Sommer. Steigende Tarifabschlüsse bergen das Risiko, dass die Inflationsgefahren auch mittelfristig hoch bleiben. Gleichzeitig stabilisieren steigende Löhne den in den letzten Jahren in Deutschland sehr schwachen privaten Konsum. Die obigen Schaubilder zeigen die Entwicklung der realen Geldlücke und des Economic Sentiment. Beide sprechen ebenfalls für steigende Leitzinsen. Fairer Weise ist zu sagen, dass die Geldlücke sich bislang als kein guter Indikator zur EZB-Prognose herausgestellt hat, während das Economic Sentiment einen Vorlauf zum EZB-Refisatz aufweist.

3. Kommunikationsprognose: Wir erwarten von der Pressekonferenz das Signal, dass die EZB nicht über eine längere Zinserhöhungspause nachdenkt. Durch die Formulierung, dass sie die Inflationsgefahren „genau beobachtet“, und durch das Weglassen des Wortes „Wachsamkeit“ (Vigilance) würde sie die am Geldmarkt bereits eingepreiste Zinserhöhung im Juni verbal bestärken.

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Über den Experten

Alexander Paulus
Alexander Paulus
Technischer Analyst und Trader

Alexander Paulus kam zunächst über Börsenspiele in der Schule mit der Börse in Kontakt. 1997 kaufte er sich seine erste Aktie. Nach einigen Glückstreffern schmolz aber in der Asienkrise 1998 der Depotbestand auf Null. Da ihm das nicht noch einmal passieren sollte, beschäftigte er sich mit der klassischen Charttechnik und veröffentlichte seine Analysen in verschiedenen Foren. Über eine Zwischenstation kam er im April 2004 zur stock3 AG (damals BörseGo AG) und veröffentlicht seitdem seine Analysen auf stock3.com (ehemals GodmodeTrader.de)

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