K: Zwei weitere Zinserhöhungen bis zum Jahresende
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Externe Quelle: DekaBank
Zwei weitere Zinserhöhungen bis zum Jahresende
1. EZB-Kompass: Der bei 50 Punkten neutrale EZB-Kompass blieb im März mit 66,0 Punkten nach 66,1 Punkten im Februar auf sehr hohem Niveau. Sowohl die monetäre Säule (92,4 nach 93,5 Punkten) als auch die wirtschaftliche Säule (57,2 nach 56,9 Punkten) sprechen für ein restriktives Zinsniveau. Bei beiden Säulen erwarten wir für die nächsten sechs Monate eine Seitwärtstendenz, sodass die Argumente für steigende Leitzinsen auch stark bleiben werden. Wir bleiben daher bei unserer Prognose weiterer Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte im Juni und im Dezember auf dann 4,25 %.
2. Die gegenwärtig unter 2 % liegenden Inflationsraten erachten wir als temporär. Mit den wegfallenden Basiseffekten, die aus dem Ölpreisrückgang des letzten Herbst resultierten, sowie einer höheren Kapazitätsauslastung werden die Inflationsraten im vierten Quartal wieder bei durchschnittlich 2,2 % liegen. Vor allem von den Lohnstückkosten wird mehr Preisdruck ausgehen als in den vergangenen Jahren. Wir erwarten eine Beschleunigung des Lohnstückkostenanstiegs von aktuell 0,5 % yoy auf 1,5 % im Sommer. Steigende Tarifabschlüsse bergen das Risiko, dass die Inflationsgefahren auch mittelfristig hoch bleiben. Gleichzeitig stabilisieren steigende Löhne den in den letzten Jahren in Deutschland sehr schwachen privaten Konsum. Die obigen Schaubilder zeigen die Entwicklung der realen Geldlücke und des Economic Sentiment. Beide sprechen ebenfalls für steigende Leitzinsen. Fairer Weise ist zu sagen, dass die Geldlücke sich bislang als kein guter Indikator zur EZB-Prognose herausgestellt hat, während das Economic Sentiment einen Vorlauf zum EZB-Refisatz aufweist.
3. Kommunikationsprognose: Wir erwarten von der Pressekonferenz das Signal, dass die EZB nicht über eine längere Zinserhöhungspause nachdenkt. Durch die Formulierung, dass sie die Inflationsgefahren „genau beobachtet“, und durch das Weglassen des Wortes „Wachsamkeit“ (Vigilance) würde sie die am Geldmarkt bereits eingepreiste Zinserhöhung im Juni verbal bestärken.
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