K: Zunahme der Übernahmen und Fusionen?
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Externe Quelle: Merrill Lynch Investment Managers (MLIM)
Zunahme der Übernahmen und Fusionen?
In der letzten Woche tendierten die US-Märkte uneinheitlich: so kletterte der S&P 500 nach oben, während der NASDAQ-Index Verluste hinnehmen musste. Für gute Stimmung bei Anlegern sorgten Nachrichten über rückläufige Anträge auf Arbeitslosenunterstützung sowie Anzeichen für eine Verringerung des US-Handelsdefizits im Dezember. Auch der Ölpreisrückgang trug zur besseren Stimmung bei. Schwer taten sich hingegen Technologiewerte, denn Dell enttäuschte mit seinem Umsatzausblick für 2005.
Bergauf ging es an den japanischen Aktienmärkten. Beflügelt wurden sie vor allem durch überraschend gute Konjunkturdaten sowie Übernahmespekulationen mit Blick auf Sumitomo Mitsui Financial Group und Daiwa Securities. Hieraus würde einerseits der weltweit größte Finanzkonzern entstehen, ein Zusammenschluss würde andererseits aber auch den seit langem erwarteten Fortschritt mit Blick auf eine Umstrukturierung in der japanischen Finanzdienstleistungsbranche signalisieren.
Trotz schwächelnder Technologie- und Telekomwerte, die auf enttäuschende Quartalszahlen von Ericsson und France Telecom reagierten, schlossen die europäischen Aktienmärkte im Plus.
Am Donnerstag stieg der britische FTSE 100-Index zum ersten Mal seit Mai 2002 wieder über die 5000er Marke. Übernahmespekulationen beflügelten die Stimmung der Anleger ebenso wie die starken Ergebnisse von Banken und dem Ölriesen BP.
In der um einen Feiertag verkürzten Woche wegen der Feierlichkeiten zum Neujahr schlossen die asiatisch-pazifischen Märkte fester. In Australien erhielt das feindliche Übernahmeangebot von Xstrata für WMC Resources die Zustimmung der staatlichen Wettbewerbsbehörde. WMC lehnt die Übernahme jedoch aus Bewertungsgründen ab. Nach Bekanntwerden der Zustimmung von Seiten der Regierung schoss der Aktienkurs nach oben, da die Marktteilnehmer offenbar mit einem nachgebesserten Angebot rechnen.
Auch an den europäischen Emerging Markets bestimmten Rohstoffwerte die Schlagzeilen. So gab Russland bekannt, dass man ausländische Unternehmen von der Teilnahme an Übernahmeofferten für strategisch wichtige Beteiligungen im Rohstoffsektor ausschließen werde.
An den Staatsanleihemärkten gaben die Renditen von US-Treasuries zum Wochenauftakt nach. Wenig später allerdings schnellten sie wegen der Angst vor einer nachlassenden Nachfrage aus dem Ausland ausgelöst durch eine umfangreiche Emission im Volumen von 14 Mrd. US-Dollar wieder nach oben. Als Reaktion auf die Verringerung des Handelsdefizits und weniger Anträge auf Arbeitslosenunterstützung gerieten die Renditen zusätzlich unter Druck. Zudem schwächten sich globale Hochzinsanleihen im Januar ab, die in den letzten zwei Jahren besser abgeschnitten hatten als Staatsanleihen. Entsprechend verzeichnete der US-High Yield Index den ersten Rückgang seit neun Monaten.
Eine kurze Rallye erlebte der US-Dollar an den Devisenmärkten, nur um wenig später nach Bekanntwerden genauerer Angaben zum US-Handelsdefizit wieder zurückzufallen. Zwar fiel das Handelsdefizit im Dezember niedriger aus als im Vormonat, der November aber markierte einen neuen Rekord. Zudem ist ein Großteil des Rückgangs vom Dezember auf den niedrigeren Ölpreis zurückzuführen.
An den Rohstoffmärkten verbilligte sich Öl und reagierte damit auf Anzeichen einer nachlassenden Nachfrage aus China, nur um wenig später als Reaktion auf nach oben revidierte Schätzungen zur globalen Ölnachfrage in diesem Jahr wieder anzuziehen. Die Internationale Energiebehörde (IEA) korrigierte ihre Schätzung zur globalen Nachfrage nach oben, und zwar auf 84 Millionen Barrel pro Tag. Gleichzeitig reduzierte sie ihre Prognosen zum Ölangebot von Seiten der Nicht-OPEC-Länder. Vom schwachen US-Dollar profitierte der Goldpreis.
Zeit für einen Ausstieg ist noch nicht gekommen
Im letzten Jahr erzielten Hochzinsanleihen eine ausnehmend gute Performance, und ihre Bewertungen erscheinen inzwischen gegenüber Staatsanleihen überzogen. Möglicherweise wird es noch eine Weile dauern, bis sich der Renditeabstand wieder ausweitet, denn nach wie vor ist die Nachfrage nach Hochzinspapieren wegen der niedrigen Zinsen in den USA hoch. Damit könnten Anleger noch eine Weile von den hohen Kuponzahlungen profitieren, bevor die Gefahr von Kapitalverlusten realer wird. Gestützt wird der High Yield-Markt auch durch die starken Gewinne und Bilanzen der Unternehmen. Folglich schätzen wir den Ausblick für High Yields derzeit neutral ein. Allerdings könnte der Ausstieg schon bald ratsam erscheinen, vorerst aber werden wir den Trend weiter beobachten, abwarten und unsere Kuponzahlungen einstreichen.
Geld für sich arbeiten lassen
2005 dürfte zu den schönen Jahren gehören, in denen Unternehmen sich darüber Gedanken machen können, wie sie die umfangreichen Barmittel in ihrer Bilanz sinnvoll verwenden können. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, bieten sich hierfür vor allem zwei Möglichkeiten an: verstärkte Ausschüttungen an die Aktionäre in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen oder Fusionen und Übernahmen (M&A). Viele Fondsmanager dürften wohl erstere bevorzugen und auf wissenschaftliche Studien verweisen, die auf den positiven Zusammenhang zwischen Auszahlungsquoten und Aktienkurs hinweisen. Angesichts von 2 Billionen US-Dollar in den Bilanzen der US-Unternehmen, die einer sinnvollen Verwendung harren, dürfte selbst nach Dividendenausschüttungen, Aktienrückkäufen und Investitionen noch reichlich Kapital für Übernahmen und Fusionen übrig sein. Obgleich dies sicher nicht bei allen auf Begeisterung stoßen wird, scheint eine Zunahme der M&A-Aktivitäten aus den oben genannten Gründen wahrscheinlich. Skeptikern würden wir dazu raten, nach möglichen Übernahmezielen Ausschau zu halten und akquisitionsfreudige Unternehmen zu meiden.
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