K: Wir bekommen kein Inflationsproblem!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Der hervorgehobene Buchstabe K zu Beginn des Titels einer Meldung weist die Meldung als einen externen Kommentar aus. Diese externen Kommentare werden zu Informationszwecken und zwecks Darstellung unterschiedlicher Argumente und Einschätzungen veröffentlicht. Großer Wert wird auf die Auswahl renommierter seriöser Quellen gelegt. Die in diesen Kommentaren, Studien und Analysen widergegebenen Einschätzungen müssen sich nicht mit den Einschätzungen von Godmode-Trader.de decken. Die vorgestellten externen Quellen veröffentlichen auf http://www.fonds-reporter.de oder auf http://www.boerse-go.de
Externe Quelle: Deutsche Bank Research
Wir bekommen kein Inflationsproblem!
Die deutsche Inflationsrate lag im Oktober bei 2,3%. Je nach Ölpreisentwicklung könnte sie Anfang nächsten Jahres sogar auf 2 ¾% klettern. Rechnet man die Energiepreise heraus, so beträgt die Inflationsrate derzeit nur 1,4%. Lässt man auch den Anstieg administrierter Preise - wie z.B. die Erhöhung der Tabak- und Kfz-Steuer - außen vor, reduziert sich der Anstieg auf 0,9%. Der äußerst moderate zugrunde liegende Inflationstrend überrascht wenig, wenn man sich die fundamentalen Rahmenbedingungen anschaut. Nach aktuellen Berechnungen der EU-Kommission liegt die deutsche Output-Lücke derzeit bei rund 1%, d.h. Deutschland könnte rund 1 Prozentpunkt stärker wachsen, ohne dass inflationäre Verspannungen auftreten würden. Die nominalen Löhne pro Kopf steigen derzeit um magere ½% p.a., die Lohnstückkosten gehen - wie bereits 2004 - weiter zurück, was angesichts der bescheidenen Wachstumsraten der letzten Jahre nicht außergewöhnlich ist.
Allerdings scheint die deutsche Volkswirtschaft mit ihrer extremen Exportausrichtung - der Export macht 40% des BIP aus - wesentlich stärker auf die zunehmende Konkurrenz der aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften zu reagieren als andere Industrieländer, deren Exportquoten zwischen 10 und 30% liegen. Zumindest ist in europäischen Nachbarländern, wie z.B. Frankreich und Italien, ganz zu Schweigen von Spanien, kein klarer Trend zu niedrigeren Lohnzuwächsen zu erkennen.
Der Wettbewerbsdruck wird in den nächsten Jahren - auch für diese Länder - weiter deutlich zunehmen. Mit Indien und China werden - wenn auch nicht über Nacht - 1,1 Milliarden Arbeitskräfte in die Weltwirtschaft integriert. Zum Vergleich: In der gesamten OECD sind derzeit nur rund 520 Millionen Menschen beschäftigt. Die Auswirkungen auf die Preisentwicklung sind bereits heute deutlich sichtbar. Der Preisanstieg für Nicht-Energie-Industriegüter, die fast 31% der Haushaltsausgaben ausmachen, ist in den letzten Jahren kontinuierlich zurückgegangen und zuletzt nahezu zum Erliegen gekommen. In einer Analyse weist die EZB auf mehrere Ursachen hin: Die Preise für High-Tech-Produkte wie PCs oder Kameras sind deutlich rückläufig, aber auch bei den Textilien hat sich der Preisanstieg infolge der steigenden chinesischen Textilexporte massiv verlangsamt.
Die Preisentwicklung bei den Nicht-Energie-Industriegütern verbessert die reale Kaufkraft der deutschen Konsumenten. Allerdings bedeutet die Integration der asiatischen Arbeitskräfte auch, dass sich die relativen Preise von Arbeit und Kapital zu Ungunsten des Produktionsfaktors Arbeit verschieben. Da sich die Exporte Indiens und Chinas schon lange nicht mehr auf Produkte niedriger Technologie beschränken, ist von diesem Effekt ein immer größerer Anteil von Arbeitnehmern in den Industrieländern betroffen. Die Folge: Die Nominallöhne steigen kaum noch oder Arbeitsplätze wandern ab. Dieser deflationäre Trend dürfte in den kommenden Jahren weiter anhalten. Daher dürfte es kaum zu Zweitrundeneffekten und einer Beschleunigung des fundamentalen Inflationstrends kommen - trotz steigender Energiekosten, die übrigens zum erheblichen Teil durch den Energiehunger der asiatischen Volkswirtschaften verursacht sind, und trotz der kräftigen Anhebung des Mehrwertsteuersatzes in 2007.
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.